Meine Freundin hat einen Sohn bekommen, sie ist zwar getrennt lebend, aber nun ist leider der Vater des Kleinen tödlich verunfallt! Ich möchte gerne die Patenschaft für den Kleinen übernehmen. Wie genau können wir diesen Weg einschlagen? Mit welchen Rechten und Pflichten ist dies verbunden? Dazu muss ich sagen das keiner von uns getauft oder Kirchenmitglied ist.
Danke für Antwort…
Hallo Lünny,
diese Frage kann ich Dir leider nicht sicher beantworten, da ich die genaue Bedeutung der Patenschaft nicht kenne, obwohl ich selber Pate bin. Aber vielleicht kann ich Dir einen Ansatz liefern: Meines Wissens bedeutet die Patenschaft keine rechtliche Stellung, sondern beinhaltet die Zusage, sich für die Entwicklung eines Kindes aktiv mit verantwortlich zu fühlen (vielleicht lohnt es sich für Dich, mal im Internet zu schauen und Ideen zu sammeln?!). Diese Zusage kannst Du Deiner Freundin (und dem Kind) auch so geben; eine größere Bedeutung der Verpflichtung und Anerkennung hätte diese Zusage möglicherweise in einem ‚öffentlichen‘, vielleicht sogar feierlichen Rahmen, z.B. bei einer Familienfeier.
Aber ich möchte auch noch eines zu bedenken geben: Es hat sich bewährt, Patenschaften im Familienkreis zu übernehmen, da auch gute Freundschaften halten oft nicht ewig - und dann könnte es für das Kind einen doppelten Verlust geben: den des Ersatzvaters, wenn ihr zusammen lebt, und den des Paten. Von daher ist für mich die Frage, welche Bedeutung die Patenschaft für Euch drei über die Rolle des Ersatzvaters haben könnte. Und die Rolle des Ersatzvaters übernimmst Du sowieso in irgend einer Form, oder?
Wir haben dauerhaft bei uns wohnende Pflegekinder mit eigenen Herkunftsfamilien, die zwecks Vermeidung von Konflikten nicht Papa und Mama zu uns sagen dürfen. Das ist in manchen Situationen erst einmal hart, aber wir haben uns dann in einem Fall einen Kompromiss ausgedacht, der dem Kind geholfen hat: Die Suche nach einem Ersatzbegriff, in unserem Fall ‚Daddy‘; ich war also bewusst nicht Vater, aber fast. Und das Kind konnte sich entscheiden, mich mit Vorname oder mit dem Ersatzbegriff anzusprechen, was die ganze Frage sehr entspannt hat.
Zur Bedeutung der Patenschaft könntet Ihr sonst auch einfach unverbindlich mal einen Pastor fragen.
Ich hoffe, dass ich Dir etwas weiter geholfen habe. Euch dreien alles Gute für die gemeinsame Zukunft.
LG Thorsten
p.s.: Mein Text soll laut automatischer Prüfung ein längeres wörtliches Zitat enthalten, das automatisch gekürzt würde. Ich habe keine Ahnung, um welchen Teil es sich handelt, deshalb schicke ich es erst einmal so ab.