Patriarch

Hallo Wissende,

Frage mich schon lange, warum unsere Welt patriarchalisch ist.
Vielleicht hat das mit der Erfindung der Sexualität zu tun und ist der Evolution dienlich. Oder ist das eine reine Erfindung der monotheistischen Religionen ? „Die Frauen sollen draussen bleiben!“

Mit Gruss ; engelhard

Hallo Wissende,

Frage mich schon lange, warum unsere Welt patriarchalisch ist.

die Welt ist es nicht, da es einige Kulturvölker gibt, die matriachalisch organisiert sind.

Vielleicht hat das mit der Erfindung der Sexualität zu tun und
ist der Evolution dienlich.

Es hat nix mit Sex zu tun: eher mit der physischen Konditionierung. Da Frau das Tragen, Gebären und die Aufzucht des Nachwuchses zu organisieren hatte, und in dieser Zeit sehr angreifbar war, mußte Mann die Schutzfunktion übernehmen.

Und da denke ich war das Prinzip entstanden, daß auch heute noch in der Seefahrt gilt: Wer die Verantwortung trägt hat auch das Sagen.

Oder ist das eine reine Erfindungder monotheistischen Religionen ?
„Die Frauen sollen draussen bleiben!“

Diese Frage hat 2 Fehler:
zum Ersten: Es gibt das Patriachat auch in pantheistischen Religionen und im Hinduismus und Buddhismus und bei Naturvölkern, die die großen Religionen nicht kennen.
Das zweite: „Die Frauen sollen draussen bleiben!“ den Satz kenn ich aus keiner Religion!

winkel

hi,

ein ganz ‚banaler‘ Grund: archaische Gesellschaften mussten sehr hohe Reproduktionsraten erreichen. Das geht mit einem Mann, der viele Frauen hat, erheblich besser als mit einer Frau, die viele Männer hat.

Täubchen

Hallo Engelhard!
Ob wissend oder nicht, ich bin sicher, die Entstehung des Patriarchats ist in dem wachsenden Interesse an „Militarismus“, ausgehend von dem Bedürfnis nach Territorialerweiterung u.a. demonstrativen Machtverhalten zu suchen; viele Urvölker begannen matriarchalisch, wobei ein Wandel eintrat, als Körperkraft und andere „männliche Tugenden“ an Bedeutung gewannen; auch heute noch werden Naturstämme matriarchalisch geführt; hier fällt auf, daß diese weitgehend von anderen abgeschnitten sind.
„Erfindung der Sexualität“ ist sehr amüsant, ich glaube nicht, daß dafür großer Einfallsreichtum notwendig war; zudem fallen hier den Frauen teilweise religiös sehr bedeutsame Rollen zu; die symbolische Verwendung der Fruchtbarkeitsgöttin, die in erstaunlich vielen Kulturen hohes Ansehen genoß, ist nur ein Beispiel.
Hoffe, ein bißchen geholfen zu haben,
Laura

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das zweite: „Die Frauen sollen draussen bleiben!“ den Satz
kenn ich aus keiner Religion!

winkel

Hallo Winkel,
Natürlich wurde dieser Satz nicht ausgesprochen, ist ja symbolisch gemeint. Aber was hatte und hat denn die Frau schon im Judentum und noch weniger in der Nachfolge-Religion der Muslims zu melden. Sie ist gelinde gesagt ein Gegenstand und hat gefälligst den Mund zu halten. Natürlich gibt es in anderen Religionen und auch bei Tiergattungen Matriarchismus. Hoffe Du hast mich verstanden !
Noch vielen dank und Gruss: engelhard

„Erfindung der Sexualität“ ist sehr amüsant, :

Hallo Laura,

Damit meine ich: Irgendwann im Laufe der Evolution hat sich die Zweigeschlechtlichkeit erfolgreich durchgesetzt und es ist mühelos zu beobachten, dass das Männchen in der Regel der verfolgende „Bedränger“ ist, also dominant. Man denke auch an das „oben-unten“ - Prinzip. Also die Art und Weise wie einige Spinnen-Weibchen mit ihren Männern umgehen ist wirklich nicht relevant !
Hab’Dank und Gruss: engelhard

Damit meine ich: Irgendwann im Laufe der Evolution hat sich
die Zweigeschlechtlichkeit erfolgreich durchgesetzt und es ist
mühelos zu beobachten, dass das Männchen in der Regel der
verfolgende „Bedränger“ ist, also dominant. Man denke auch an
das „oben-unten“ - Prinzip. Also die Art und Weise wie einige
Spinnen-Weibchen mit ihren Männern umgehen ist wirklich nicht
relevant !

Hi,

Du willst Dich also, wie in der Wissenschaft ueblich, mit Ratten vergleichen.

Es wurde vielfach angesprochen, es ist ein gesellschaftliches Fenomen, hat also mit Biologie erstmal nix zu tun. Eine etwas andere Erklaerung ist, dass an einem Punkt der Geschichte, der auch der „Erfindung“ der Arbeit entspricht (Sklaven), die Gesellschaft in eine „Produktions-“ und eine „Konsumtionssphaere“ gespalten wurde.

Also „Produktion“ wie Handel, Kriegsfuehrung, spaeter dann Warenproduktion, „Konsumtion“ wie biologische Reproduktion, Aufbereitung der Nahrung, der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft,…

Diese Trennung war zuerst unvollkommen und auf wenige beschraenkt, die Freien des antiken Griechenland, die Feudalherren, dann das Buergertum, heute im Prinzip alle. Und sie erfolgte blind, niemand hat sie sich ausgedacht, sie schliff sich ein. Und da beide Sphaeren Menschen erfordern, die sich kontinuierlich mit den jeweiligen Taetigkeiten befassen, ergab sich eine Spaltung der Menschheit, und hier erst kommt die Biologie ins Spiel, wegen dem Kinderkriegen wurde die „Konsumtion“ das weibliche Rollenmodell, die „Produktion“ das maennliche. Und da all dies schon vor unsagbarer Zeit stattfand, und sich seitdem unbewusst vom Saeuglingsalter an reproduziert, wird diese Spaltung fuer eine biologische Tatsache gehalten (Frauen sind von der Venus, Maenner vom Mars). Nur dass die Rollenmodelle zunehmend absurd werden (Feminismus u.a.), zwingt zu deren genauerer Untersuchung (auf Neudeutsch: Gender Studies).

Ciao Lutz

Du willst Dich also, wie in der Wissenschaft ueblich, mit
Ratten vergleichen.

Hallo Lutz,

Vielen Dank für Deine Ausführungen. Nein, nicht direkt mit Ratten, jedoch hängen wir Lebewesen doch an einem Stamm und es kann ja kein Zufall sein und ist auch nicht weiter verwunderlich, dass der Stärkere(Männchen) dominant ist.Ich zweifle, dass dies eine kulturelle „Erfindung“ des Menschen ist.
Hab’Dank und Gruss: engelhard

Hallo Engelhard,

wenn das stimmt:

jedoch hängen wir Lebewesen doch an einem Stamm und es
kann ja kein Zufall sein und ist auch nicht weiter
verwunderlich, dass der Stärkere(Männchen) dominant ist.

so frage ich mich: Wie kommt es zu den ganz anderen Erscheinungen in der Tierwelt.

Da sieht man doch, dass die Dominanz der „Männchen“ in der Tierwelt auf der falschen Sicht männlicher Wissenschaftler beruht. Man hat jahrhunderte lang, das Verhalten von Primaten etwa, Tierverhalten nach menschlichen Vorbildern beschrieben.

Neuere Forschungen ergeben ein ganz anderes Bild.

Bei vielen Herdentieren ist das führende Tier eine Kuh - bestes Beispiel: Elefanten - , die „dominanten Männchen“ können und dürfen sich nur während der Brunft der Herde nähern und verschwinden dann wieder.
Bei fast allen Tierarten entscheidet das Weibliche von welchem männlichen Besamer sie sich besamen lässt. Und da können sich die Affen und Hirsche und Böcke noch so machohaft aufführen.

Bei einer Fischart - so habe ich gelesen - können Weibchen sogar einen Ei-Erguss vortäuschen, um unbeliebte Freier loszuwerden.

Das Patriarchat, auch bei den Menschen, sollte noch mal genauer angesehen werden. Eine ganz einfache Fragestellung wäre: Wer in der Familie entscheidet, wie das Geld ausgegeben wird?

Mir erscheint das Patriarchat durchaus als eine menschliche Erfindung und - manchmal - als männliches Missverständnis über die wahren Verhältnisse.

Gruß Fritz

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Mir erscheint das Patriarchat durchaus als eine menschliche
Erfindung und - manchmal - als männliches
Missverständnis
über die wahren Verhältnisse.

Dann wird Dich folgende Lektuere zumindest amuesieren, kannst es ja lesen, ohne ein Wort zu glauben, wie z.B. „Harry Potter“.

http://www.giga.or.at/others/krisis/n-trenkle_selbst…

Ciao Lutz