Pattex Kleben statt Bohren ins Bohrloch

Moin,

ich habe eine extrem besch****** Altbau Wand und daran will ich eine TV-Halterung anbringen. Ich habe bereits 10er Schrauben mit Spezialdübel benutzt und dann noch Silikon dazu, diese sind trotzdem „rausgebrochen“.

im Obi meinte heute ein Verläufer:
„Pattex Kleben statt Bohren“ ins Bohrloch reinspritzen und sofort den Dübel rein.
Funktioniert das??? Konnte nichts dazu finden.

Danke schonmal!

Hallo !

Eher nein,denn das ist ja ein Kontaktkleber,der braucht Fläche zum Haften.
Aber für alles problematische Mauerwerk gibts auch spezielle Dübel,man muss „nur“ den richtigen auswählen,dann kann man auch hohe Gewichte,wie eine auskragende Konsole sicher halten.

Was hast Du für Dübel verwendet ? Typenbezeichnung,Länge und Bauart ?

Silikon hat da drinnen nichts zusuchen,damit kann man einen Spalt am Rand optisch verschließen,aber Halt bietet das nicht !

Versuche das Mauerwerk zu beschreiben,dann kann man sicher einen geeigneten Dübel raussuchen.
Grundsätzlich gilt,lange Dübel in weicheren Wänden bei viel Hohlkammern etwa,es muss sich tiefer drin verhaken können.
Die Schraube muss natürlich in der Länge dazu passen. i.d.R. muss sie den Dübel voll durchdringen,selbst wenn sie schon deutlich vorher fest zu sitzen scheint.
Bei einer beidseitig zugänglichen Innenwand kann man auch ganz simpel durchbohren und Gewindestangen mit großen Unterlagsplatten verwenden.

MfG
duck313

hi,

Besser wäre aber Bau-/ Montagekleber, welcher mit Feuchtigkeit reagiert.
Durch das aufquellen sollten diese fest im Loch sitzen. (zB. OTTOCOLL Unimax/Rapid)
Bei Verklebungen oder kleinen Spalten geht das wunderbar.

der Dübel müsste aber im Vorfeld soweit abgedichtet werden, das er nicht auch voll läuft, das wäre sonst unschön.
Vornässen des Bohrlochs (soweit Kleberverträglich) ist zu empfehlen.

grüße
lipi

Hallo!

Ich kenne das auch, Altbau, wo die weichen Ziegelsteine mit einem Mörtel gemauert wurden, der den Namen eigentlich nicht verdient.

Ich hatte da bei mir schon Härtefälle, wo ich unbedingt an einer ganz bestimmten Stelle z.B. einen Heizkörper befestigen musste,
und den nicht wo anders andübeln konnte.

Eine gute Lösung ist da, das Loch möglichst gross zu bohren,
den Staub raussaugen.
Dann ein passendes Stück Hartholz zurechtschnitzen,
das Loch mit Wasser einwässern,
und das Holzstück mit Gips einzusetzen.
Dann kann man das Holz anbohren,
und mit einer Holzschraube alles mögliche befestigen.

Ich bin da blos darauf gekommen, weil ich bei uns im Haus mal ein uraltes Waschbecken entfernt habe,
das war noch vor der Zeit von el. Strom und Bohrmaschinen angebaut worden.
Man hat da wohl mit Hammer und Meissel ein Loch in die Wand gehackt, und dann einen Holzwürfel mit Gips eingesetzt.
Ich habe das dann entfernt, nach wohl ca. 90 Jahren,
auch die Holzstücke,
dabei ist mir aufgefallen,
dass das bombenfest hält. Obwohl das eigentlich ziemlich gepfuscht aussah.

Grüße, E !

Hallo duck313,

Eher nein,denn das ist ja ein Kontaktkleber,der braucht Fläche
zum Haften.

Das war einmal:
http://www.pattex.de/de.html
Da kannst du dich mal eine halbe Stunde durch das Sortiment klicken :wink:

Wichtig wäre zu wissen, was der nette Herr im Baumarkt noch NACH dem Wort Pattex gesagt hat :wink:

Zufällig war ich heute nachmittag beim OBI und hab nen Kleber für Hart-PVC gesucht.
Da ist dann 1 Laufmeter Pattex, dann 1m UHU, dann kam Araldit und noch weitere Klebstoffe.
Pattex hat sogar ein Touchscreen-Terminal, welches bei der Auswahl hilft.

MfG Peter(TOO)

Guten Morgen!

Eine gute Lösung ist da, das Loch möglichst gross zu bohren,
den Staub raussaugen.
Dann ein passendes Stück Hartholz zurechtschnitzen …

Bevor Artur Fischer Ende der 50er Jahre den Polyamid-Dübel erfand, gab es m. W. zwar schon Konstruktionen aus einer mit Gewebe gefüllten Metallhülse, aber der verbreitete Regelfall waren Holzstopfen. Bei Türöffnungen legte der Maurer Brettchen in einige Fugen, damit der Tischler seine Türzargen befestigen konnte. Montageschaum gab’s natürlich auch noch nicht.

Sogar Bohrmaschinen waren selten und furchtbar teuer. Deshalb wurde mit einem Rundmeißel ein Loch für den selbst geschnitzten Holzdübel in die Wand gehauen. Auf Baustellen gab es Hilfskräfte zum Schleppen und Nägel-geradeklopfen. Solche Leute sorgten dafür, dass immer eine Schubkarre voller Holzabschnitte und abgebeilter Holzstücke in naturgemäß unterschiedlichen Formen parat stand. Darin kramte man herum, bis man etwas halbwegs passend Aussehendes gefunden hatte. So ging es noch bis weit hinein in die 60er Jahre zu. Wer im Haushalt etwas an einer Wand befestigen wollte, nahm einen Nagel.

Als Bohrmaschinen jür jedermann auf den Markt kamen, kosteten die Dinger einen Wochenlohn oder mehr. Diese Kostbarkeiten wurden mit ziemlich unhandlichen Vorsatzgeräten auch als Stich- und Kreissäge benutzt. Man war dauernd am Umrüsten. Von Bohrhämmern, mit denen man im Durchmesser auf wenige Zehntelmillimeter genau ein Loch zustande bekam, hat niemand geträumt. Alles war umständlich und zeitaufwendig. Den Griff in 500 St.-Packungen mit Dübeln der jeweils genau passenden Art hatte niemand auf dem Plan, war schlichtweg unvorstellbar. Ein Brett, ein Beil und ein stabiles Taschenmesser - mehr stand nicht zur Verfügung, war noch gar nicht erfunden.

Nachdem ich das alles fast schon vergessen hatte, konnte ich mir bis zu deinem Posting nicht vorstellen, dass anno 2012 jemand auftaucht, der die Altvätermethode anpreist. Ja klar, damit bekommt man Sachen irgendwie fest. Es ist aber eine Sch**ssmethode, u. a. weil man zwangsläufig in die Hirnholzseite schraubt. Wie fest dabei eine Schraube hält, ist Glücksache. Man vertraute darauf, dass die Schraube im feuchten Holz rostet und buchstäblich festgammelt. Sobald Holz richtig austrocknet, schwindet es. Dann fällt die Dübelkonstruktion unserer Vorfahren bei erster Belastung auseinander. Man hatte nichts anderes, aber das macht’s nicht besser. Heute haben wir unvergleichbar bessere Lösungen - Artur Fischer sei es gedankt - und wir sollten die Methoden der Altvorderen den Museen überlassen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

Nachdem ich das alles fast schon vergessen hatte, konnte ich
mir bis zu deinem Posting nicht vorstellen, dass anno 2012
jemand auftaucht, der die Altvätermethode anpreist. Ja klar,
damit bekommt man Sachen irgendwie fest. Es ist aber eine
Sch**ssmethode, u. a. weil man zwangsläufig in die
Hirnholzseite schraubt. Wie fest dabei eine Schraube hält, ist
Glücksache. Man vertraute darauf, dass die Schraube im
feuchten Holz rostet und buchstäblich festgammelt. Sobald Holz
richtig austrocknet, schwindet es. Dann fällt die
Dübelkonstruktion unserer Vorfahren bei erster Belastung
auseinander. Man hatte nichts anderes, aber das macht’s nicht
besser. Heute haben wir unvergleichbar bessere Lösungen -
Artur Fischer sei es gedankt - und wir sollten die Methoden
der Altvorderen den Museen überlassen.

Lese ich da eine gewisse Hähme aus Deinem Text?
Ich schätzte ja sehr Deine Lebenserfahrung, und dein vielseitiges Wissen,
aber wenn hier jemand fragt, wie es weiter geht, wenn sogar Spezialdübel versagen,
warum sollte man dann nicht auf funktionierende Lösungen zurückgreifen?
Nur weil es altmodisch ist ? Man kann auch alte Sachen perfektionieren.

Ich habe ein ganzes Regal voll verschiedenster Dübel und Schrauben,
aber für den absoluten Notfall steht daneben eben noch die Stange Rundholz, 18mm, und die Tüte Gips.

Und, wenn der Notfall mal eintritt, wird das auch genommen. So umständlich und langwierig ist das nun auch nicht.
Und, ich kann mir nicht vorstellen, wenn jetzt das 18 mm Rundholz, was an den Längsseiten profiliert gefräst ist, wie es das so im Handel gibt, in ein 24 mm Loch vollflächig eingegipst ist, jemals wieder rauszuziehen ist.
Genausowenig eine grosszügig dimensionierte Schraube, wenn die nach dem Aushärten des Gipses montiert wurde.

Grüße, Edelherb!