Hallo,
ich sehe das Problem, das Du siehst nicht. Seiteneinsteiger habe es sicherlich schwerer in der Politik als „gestandene Haudegen“. Doch sollten wir nicht vergessen, dass ein Mann wie Kirchhoff als Jurist sehr politisch agiert und gehandelt hat und auch im Umfeld von Merkel Vertrauen geniesst.
Vielen ist der Blick auf die Berliner CDU-Führung schon deshalb versperrt, weil natürlich neben diesen idiotischen Vorgängen mit Schönbohm und Stoiber sich alles auf dieses Thema stürzt. Dabei ist doch die Zeit dieser Politikergeneration wie Schönbohm, Stoiber, zuzletzt Teufel, vorbei.
Man kann die Nominierung Kirchhofs entweder als geschickten
Schachzug sehen oder aber eher als Beispiel, wie man aus einer
Not (Abhandenkommen des profiliertesten CDU-Finanzmannes) eine
Tugend macht (Nominierung des ideellen Vorbildes des
Rausgeekelten).
Ich würde mir mal überlegen, ob Merz nicht zu sehr gemeint haben könnte, dass sich der Nabel der CDU um ihn dreht und als es nicht sofort so klappte, wie er wollte, warf er doch das Handtuch.
Das Kompetenzteam wird - mir wäre dessen Nennung früher lieber
gewesen - die SPD in Schwierigkeiten bringen. Vielleicht war
es doch richtig, noch abzuwarten. Ob die Rechnung von
Schröder, Merkel als konzeptionslos darzustellen, nicht in die
Hosen geht, wenn sie in nächster Zeit den Beweis antritt, dass
sie genau weiss, was sie will.
In der Tat könnte das die SPD in Schwierigkeiten bringen, weil
Schröder an seiner verbrauchten Truppe festhält. Vielleicht
legt er nach und zaubert doch noch ein paar neue Gesichter aus
dem Hut?
Skeptisch bin ich allerdings, was Kirchhof in einer Regierung
Merkel bewirken könnte. Seiteneinsteiger haben es in der
Politik bekanntlich schwer, vor allem angesichts des Ressorts
samt seiner Probleme.
Um es deutlich zu machen. Auch in der CDU ist bekannt, wenn sie die Wahlen gewinnt, sich nichts ändert, aber auch wenn die SPD gewinnen würde und sich nichts ändert, dass wir uns auf Verwerfungen im Lande gefasst machen müssen, deren Umfang und Ausmass uns heute noch nicht bekannt ist und hoffentlich nie kommen wird. Es geht nicht mehr - wie es in der Vergangenheit auch bei der CDU war - darum, gedienten Parteifreunden ein Amt zu geben.
CDU wie SPD müssen begreifen und in der CDU hat man begriffen, dass die heutigen Themen nicht mit politischen Ideologen, sondern nur mit Praktikern gelöst werden können. Die Zeit der Lehrer, Psychologen, Philosophen, Beamten und Gymnasialabgänger ist vorbei. Unser Land muss von Praktikern regiert werden, die wissen was Arbeit ist, wie man Geld verdient und dass man etwas leisten muss, wenn man zu etwas kommen will. Mit einer dumpfen EGO-Truppe politischer eitler Lobbiisten ist das Land nicht länger zu regieren.
Grüsse Günter