PCR-Effizienz zu Beginn einer PCR

Hallo!

Im Experimentator steht mehrfach, dass zu Beginn einer PCR die Effizienz der Multiplikation der DNA-Matrix suboptimal sei. Z.B. folgendes:
„Die Vermehrungsrate ist zu Beginn der PCR geringer, vermutlich weil die W’keit, dass sich Template, Primer und Enzym zur rechten Zeit am rechten Ort treffen, vergleichsweise gering ist.“
Das erscheint mir aus kinetischen und Thermodynamischen Gründen absurd zu sein. Am Anfang ist die Taq noch frisch, die Primer sind im Riesenüberschuss, trennt sich die DNA auf, ist die W’keit wieder mit einem großen DNA-Molekül statt einem Primer zu hybridisieren winzig.
Die ganze Aussage erscheint mir insgesamt unglaubwürdig und ich scheine da nicht allein zu sein. Hat jemand eine Idee?
Die Aussage bezieht sich auf normale PCR. An einer anderen Stelle im Buch wird das gleiche aber für qRT-PCR praktisch wiederholt.

Gruß, Stefan

Hallo!

Ich glaube das auch nicht. Wenn das stimmen würde, dass die Effizienz in den ersten Zyklen geringer wäre, dann wäre eine robuste quantitative real-time-PCR nicht möglich. Die funktioniert aber.

Es gibt einen Effekt, der die Effizienz in den ersten Zyklen verringern kann:

Wenn in der Nähe der Primerbindungsstellen GC-Clamps in der Template-DNA sind, dann reicht mitunter die Denaturierungstemperatur nicht aus, und Teile der Template-Moleküle werden nicht amplifiziert, weil die Primerbindungsstellen nicht „offen“ sind. Siehe: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?Db=pubmed&C…

LG
Jochen

Tach,
vermutlich wollen sie nur sagen, dass die Templates ja noch sehr wenig
sind, und erst dann die log phase kommt.

CU
Lalle