Pedelec Mittelmotor

Hallo Pedelecfahrer,

vielleicht wäre meine Frage auch für’s Physikboard geeignet, aber hier sind ja auch die Spezialisten.

Frage zum Pedelec-Mittelmotor: Dieser treibt ja über die Kette das Hinterrad an. Am Berg, wenn ich einen entsprechend niedrigen Gang eingelegt habe, müßte der Motor mit geringem Moment und höherer Drehzahl nur so losschnurren. Umgekehrt, auf der Geraden, sollte mit dem Motor eine höhere Geschwindigkeit erzielt werden - also praktisch so wie beim Auto mit Schaltgetrieb. Kurz gesagt: ein Mittelmotor sollte seine Leistung über das Schaltgetriebe besser auf die Strasse bringen.

Bei der Probefahrt mit einem Mittelmotorpedelec tat sich dieses aber am Berg bzw. auf der Geraden genau so schwer wie eins mit getriebelosem Hinterradantrieb. Warum ist das so? Habe ich es vielleicht nicht gemerkt (Gefühle können täuschen) bzw. ist meine Erwartungshaltung falsch?

Danke für Eure Mitteilungen.

Wolfgang D.

Hallo,

Am Berg, wenn ich einen entsprechend
niedrigen Gang eingelegt habe, müßte der Motor mit geringem
Moment und höherer Drehzahl nur so losschnurren.

nein, denn der Motor gibt ja nur mehr Unterstützung dazu, wenn auch mehr Leistung vom Fahrer erbracht wird. Die Leistungsabgabe wird über einen Drehmomentsensor gesteuert.

Würde der Motor ohne elektronische Steuerung immer volle Leistung abgeben, würde deine Theorie stimmen. Dann wäre es allerdings eher ein Elektro-Mofa.

Gruß,
Woody

nein, denn der Motor gibt ja nur mehr Unterstützung dazu, wenn
auch mehr Leistung vom Fahrer erbracht wird. Die
Leistungsabgabe wird über einen Drehmomentsensor gesteuert.

Die meisten Pedelecs, die ich kenne, haben keinen Drehmomentsensor sondern einen Drehzahlsensor an der Kurbelachse. Damit wird bis zum Erreichen der erlaubten Höchstgeschwindigkeit umso mehr Unterstützung zugeführt, je schneller der Fahrer tritt.
Das würde auch die Beobachtung von Wolfgang bezüglich der Leistungsentfaltung erklären.
Gruß

Hermann

Hallo,

Die meisten Pedelecs, die ich kenne, haben keinen
Drehmomentsensor sondern einen Drehzahlsensor an der
Kurbelachse.

dann scheinst du die weit verbreiteten Mittelmotorantriebe von Panasonic nicht zu kennen.

Die haben definitiv einen mehrstufigen Drehmomentsensor. Das kann man bereits im Stillstand spüren, wenn man unterschiedlich starken Druck auf die Pedale ausübt.

http://www.elektro-rad-kompetenz-center.de/sensortec…

Gruß,
Woody

Ich persönlich habe ein Pedelec von Sachs mit Motor in der vorderen Radnarbe.
von einem Fahrrad mit mit Mittelmotor wie beispielsweise Kalkhoff es baut halte ich nichts.
Aus folgende Gründen.

Ein Motor direkt in der Narbe überträgt eine ganze Leistung direkt auf das Rad.
Bei einem Mittelmotor must du von der Leistung des Motors die Reibungsverluste durch Zahnräder; Kette und Schaltung abziehen, und das ist gerade bei einer Narbenschaltung nicht wenig. Ich schätze mal das etwa 25% der Motorleistung auf diesem Weg verloren gehen.

Außerdem werden für Pedelecs mit Mittelmotor die selben Komponennten verwendet bei Zahnrädern Ketten und Schaltungen wie bei einem normalen Fahrrad.
Durch den Mittelmotor wirkt auf diese Bauteile aber erheblich mehr Kraft ein als ein normaler Radfahrer ohne Motor aufbringen kann.
Aber weder die Ritzel noch die Kette oder die Schaltung sind für so eine Kraftübertragung konstruiert worden.
Wie lange halten die wohl???
Ist dir nicht aufgefallen das beispielsweise Kalkhoff bei seinen Fahrrädern mit Mittelmotor trotz Narbenschaltung einen Umwerfer als Kettenspanner verbaut?
Macht technisch nur Sinn wenn man vorne noch eine Kettenschaltung hätte.
Damit will man kaschieren das sich die Kette viel schneller dehnt und abnutzt.
Ich bin davon überzeugt das die Lebenserwartung der oben genannten Bauteile bei einem Pedelec mit Mittelmotor viel geringer ist als bei einem Fahrrad mit dem Motor direkt in der Narbe egal ob vorne oder hinten.
Außerdem bekommt man die Leistung des Motors fast komplett auf die Straße, wenn man die Reibungsverluste durch den Reifen mal ignoriert.