Peking

Liebe/-r Experte/-in,
wir sind im Sommer 1 Woche in Peking. Wenn du 3 Geheimtipps hättest für uns, würden wir uns sehr freuen. Unsere Interessen sind vielfältig. Wer nichts wagt, gewinnt nicht.
Gruß
Johnny und Jenny aus Berlin

Lieber Jonny, liebe Jenny. Ihr solltet Euch auf jeden Fall den Sommerpalast ansehen. Fahrt einfach mit der U-Bahn Linie 10 bis zur nördlichen Endstation und nehmt von dort ein Taxi. Weiterhin ist das Aquarium im Zoo von Peking sehr beeindruckend und lohnt einen Besuch. Leider muss man hierfür aber durch den Zoo gehen um dort hinzugelangen. Da die Tierhaltung (Ausnahme das Pandahaus) dort doch sehr „gewöhnungsbedürftig“ ist, empfehle ich den Zoo mit Scheuklappen zu durchqueren.
Morgens ist ein Besuch eines Parks in Peking recht interessant. Dort kann man der älteren Bevölkerung beim Tanzen und Tai Chi zuschauen. Letztlich würde ich am Wochenende ab 17:00 Uhr die Querstaße am Ende der Wangfujing (gilt in Peking als Prachtstraße) besuchen. In dieser Querstraße sind kleine Stände aufgebaut die allerlei „Köstlichkeiten“ zum Essen anbieten (Dschungelcamp läßt grüßen). Viel Spaß und schönen Urlaub

Hallo Jenny und Johnny,
eine Woche ist natürlich nicht viel für Peking. Ok, 3 „Geheimtipps“:

  1. Besichtigen: Tempel der Weißen Wolke und Tempel der Schwarzen Wolke
  2. Ausgehen: abends Besuch in einen Club , z.B. Banana
  3. Sonstiges:
  • Essen in einem touristenfreien Lokal, z.B. in der Nähe der Uni
  • morgens früh aufstehen und Chigong mit den Chinesen im Park machen

Noch zwei Tipps: Kauft euch „Lonely Planet Beijing“, damit ihr die beschriebenen Dinge findet. Beachtet bitte, dass es im Sommer in Peking sehr sehr heiß ist, da die Stadt größtenteils aus Beton besteht.

Viel Spaß,
Eni

Hallo Johnny und Jenny,
sorry, daß ich erst jetzt Eure Anfrage erhalten bzw. beantwortet habe.
Ich habe mehrfach schon Peking besucht - weil es eine geile Stadt ist. Ihr findet dies vermutlich auch; deshalb für zukünftige Besuche folgender Tipp (paßt übrigens auch für andere Städte).
Versucht in einem „normalen“ Stadtteil (kein Banken- oder Reichenviertel) eine/n Briefträger/in kennenzulernen. Für einen kleinen Obulus läßt er/sie Euch mitgehen bei seiner Austräger-Tätigkeit. Ihr lernt so unheimlich schnell und intensiv Leute, Hausgemeinschaften, Gebäude von innen usw. - kurz das ganze chin. Leben kennen.
Ich habe so einige Familien kennengelernt und als Freunde gewonnen. Und selbst deren zwischenzeitlich erwachsene Kinder pflegen diese Kontakte mit mir bis zu heutigen Tag.
Noch schöne Sommertage wünscht schnauzerle

Danke für den Tipp. Leider sind wir längst wieder in Deutschland. Ich gebe Dir in einem Recht: Die Chinesen sind sehr interessant. Wir besuchten u.a. unseren Freund, ein bedeutender Musiker in China. Die Stadt Peking selbst ist jedoch potthässlich. In der Straßenhäuserarchitektur ist keine Spur von Tradition oder Kultur zu entdecken. Die Palläste und die Kaiserstadt sehen aus wie Plastik. Dass sie dazu auch noch hohl (also weitgehend leer) sind, macht sie noch uninteressanter. Fazit: Überflüssige Reise, wenn man Kultur sehen will. Jede europäische Hauptstadt hat da mehr Flair und Sehenswertes. Die Peking-Oper, die wir sahen war ein schlechterer Affenzirkus. Die Musik war alles andere als gut. Das sagt ein Kenner der chinesischen Musik.
Gruß

Hallo nach Berlin,
danke für Eure Info. Ihr habt Recht - und doch auch wieder nicht…
Peking ist, wie Ihr sagt potthäßlich - aber… Peking ist dort schön und interessant aber auch abschreckend (ich war u.a. im größten Schlachthof von China) wo die Chinesen auch wirklich Chinesen sind. In Ihren Häusern, in den Parks, in den Unis, in den Schulen; halt überall dort wo eine neugierige Langnase sich selbst drum bemüht. Was nämlich seitens der chin. Regierung als „das müßte man als Touri unbedingt sehen“ bezeichnet, ist gestellt, geschönt und verfälscht.
Pekingoper: Ich habe 3 Veranstaltungen besucht (2 x war es ein Muß). Aber ich durfte zwei tollen Veranstaltungen beiwohnen. Vielleicht weil bei der Aida-Aufführung der franz. Generalattachè zugegen war.
Was aber absolut genial und unbedingt zu empfehlen ist, sind die von kleineren Bühnen veranstalteten Aufführungen - oft mit regionalem Touch. Man braucht aber mögl. einen chin. Begleiter, der die eigene Geschichte kennt - dann ist das aber absolut nicht zu toppen.
Die Muß-Sehenswürdigkeiten Pekings (Kaiserpalast, Sommerpalst usw.) finde ich ebenfalls wie Ihr steril und eher langweilig. Aber es gibt sehr schöne Straßenzüge in den noch nicht renovierten Stadtteilen, mit interessanten Bahnhofsgebäuden, bizarren Fabrikgebäuden und superinteressanten Industriebrachen aus den 80er und 90er Jahren des vor-vorigen Jahrhunderts (1880-1910; dank des engl. holl. und dtsche. Einfluß). Kurz und gut - das nächste Mal geht Ihr nach Shanghai, Nanning, Hechi oder Guilin. Dort findet Ihr China schon noch richtig chinesisch vor.
Aber beeilt Euch; die Chinesen verhuddeln sich in ihrer rasenden Entwicklung bereits jetzt. Schon morgen ist nix mehr so wie es gerade noch war.
Freundliche und superheiße 36Grad-Grüße nach Berlin sendet
Robert