Liebe Isa,
anbei ein paar skizzierte Anregungen:
- Was im Mittelelalter kann man mit der
Virtualität der heutigen Zeit
vergleichen?
Die Idee des Gottesstaates bei Augustinus. In Kürze: Der Gottestaat existiert außerzeitlich - da auch Gott außerhalb der Zeit existiert. Der Gottesstaat besteht aus den Engeln und allen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Menschen, die von Gott auserwählt wurden, um die Lücke aufzufüllen, die durch den Sturz Luzifers und seiner Truppen gerissen wurde.
Während Gott den Gottesstaat in seiner Ganzheit sieht, ist dieser für den Menschen keine greifbare, sondern eine virtuelle Realität, da er sich aus den gestorbenen, noch lebenden und noch nicht geborenen Menschen zusammensetzt.
- Raumverständnis im Mittelalter
Weltkarten des Mittelalters, in denen die räumliche Vorstellung sich der heilsgeschichtlichen Ordnung unterwirft. In der Mitte z.B. Rom, die zeitlich vorher liegenden Zentren der Heilsgeschichte (z.B. Jerusalem) im Osten, ganz im Osten das Paradies.
- Das Ich- im MA und heute (multiple
Persönlichkeit)
Wolfram von Eschenbachs Parzival als Entwicklungsgeschichte und Definition des Ichs durch Einordnung in u.a. familiäre Zusammenhänge. Dort auch Thematisierung der „Geschecktheit“ des Menschen aus reinen und unreinen, guten und schlechten Teilen, ins Bild gebracht durch den äußerlich wie eine Elster gescheckten Feirefiz.
Falls Du mit diesen hingeworfenen Skizzen nicht genug anfangen kannst, frag bitte noch mal nach.
Anette