Perfekter Boden für Mohrrüben

Hallo,

seit letzten Herbst habe ich ein Hochbeet und die letzten 30 cm müssen nun noch aufgeschüttet werden.
Da ich Möhren säen will, möchte ich den idealen Boden dafür haben- wir haben hier recht lehmigen Boden und ich dachte daran mit Sand das alles aufzulockern.

Und das ist meine Frage - reicht es, den Boden mit Sand aufzulockern?
Die Möhren sollen ja gut durch den Boden wachsen können-- was bei zu hartem Boden ja weniger der Fall ist.

Oder gibt es noch andere Möglichkeiten den Boden zu verbessern…gehe davon aus, daß es jedem anderen Gemüse auch nciht schaden wird!?

danke kitty

Hallo kitty,
ja, das reicht. Möhren sind sehr genügsam, der Boden muss nur gut aufgelockert sein. Wichtiger ist es, sie gegen Schädlinge wie Schnecken oder Fliegen zu schützen. Ausdünnen wollte man sie nur bei starkem Wind oder abends, damit die Möhrenfliege nicht vom Geruch der Pflänzchen angelockt wird. Man kann sie auch mit Folie abdecken.
Ich wünsche eine gute Ernte.
Gruß Bruni

Sandkastenspiele
Servus,

wenn Ihr lehmigen Boden hättet, wäre das für Karotten ganz prima.

Du sprichst aber von tonigem Boden.

Rechne mal überschlägig, welche Unmengen von Sand Du bräuchtest, um auf einer Fläche von nur vier Quadatmeter (das ist ein kleines Gemüsebeet) den Boden bis vierzig Zentimeter Tiefe mit 20 Vol % Sand zu versehen:

4 * 0,4 = 1,6 m³ Boden, davon 20% = 0,32 m³ Sand mit einer Dichte von ca. 1,6 kg/L

Das ist eine halbe Tonne Sand oder vier große Schubkarren voll, und der Rest der Gemüsefläche außer diesem kleinen Beet bleibt genau so wie er ist. Du siehst schon - man kann aus dem anstehenden Boden nicht mal eben einen ganz anderen machen.

Staunasser Tonboden bleibt abgesehen davon staunass, auch wenn man oberflächlich ein wenig drin herumsandelt - eine halbwegs für Karotten und Schwarzwurzeln geeignete Struktur bekommt er nur, wenn er bis 60 cm von Regenwürmern durchgearbeitet und bis 30 cm reichlich mit organischem Material versorgt ist - das geht nicht mit Sand oder sonstwie mechanisch.

Du bist schon auf dem richtigen Weg; mach aber klassische Hügelbeete, koffere dafür mehr als einen Spaten tief aus, pack alles rein, was Dein Garten an organischem Material hergibt: Baumschnitt, Strauchschnitt, abgeräumte Stauden, Grasschnitt, abgeräumte Deckreiser, Laub usw., je mehr desto besser; dünge auch die unteren Schichten mit dem groben Material für ein gutes C/N-Verhältnis mit Hornspänen auf und versorge sie mit Kalk für die Regenwürmer. Wenn Du im zweiten Jahr für gute Bodengare sorgst (z.B. Buschbohnen, Gurken, Kürbis), sind die gesetzten Hügelbeete im dritten Jahr für Karotten geeignet, aber nur für Sorten, die nicht so leicht beinig werden. Mit Juwarot hab ich in meiner „Ziegelei“ ganz ordentliche Erfahrungen gemacht, auch die weniger in die Tiefe gehenden wie Pariser Markt funktionieren passabel; aber von einigen Träumen hab ich mich auf dem Auenton der früheren Neckarmündung auch verabschieden müssen - es bringt mehr Ertrag und Freude, wenn man die Kulturen dem Boden anpasst und nicht umgekehrt.

Moral: Gartenbau auf Minutenböden ist eine langsame Kunst, da kann man nichts übers Knie brechen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder
- Ziegelei Neckarau-West -

Servus,

bescheidene Frage: Hast Du jemals auf einem Minutenboden Gartenbau betrieben?

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Jahrelang Kompost einarbeiten, dann wird das schon. Und jetzt einfach die Einsaat versuchen. Wenn die Möhren nicht gut in die Tiefe wachsen können, können sie beinig werden, d.h. sie bilden zwei „Beine“ aus. Schmecken tun sie aber trotzdem. Du kannst mit Seradella, den du nach der Ernte einsäst, die Bodenstruktur verbessern, aber auch das dauert einige Jahre.

Grüße Malvenblüte

Serradella Gründüngung
Servus,

bei problematischen, sehr schweren Tonböden braucht es einige Jahre Hätschelei, bis Serradella überhaupt aufläuft. Für den Anfang auf einem verwahrlosten tonigen Gartenboden, der viele Jahre lang nur Blaukorn gesehen hat, sind Phacelia, Ackerbohnen, Gelbsenf und Ölrettich geeignet; Vorsicht mit den beiden letztgenannten: Die Fruchtfolgen in Gemüsegärten sind oft „kohllastig“, da sollten Kreuzblütler nur mit Bedacht als Gründüngung eingesetzt werden. Phacelia geht immer - trotz ihrer filigranen Blätter und Wurzeln kommt sie überall durch, vgl. die durch Rübenvollernter ruinierten Vorgewende im Zuckerrübenanbau.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Vergiss es :wink:
Hi!
Mein Elternhaus stand auf so richtig gelb-rötlichem Ton-/Lehmboden: Im Sommer knüppelhart mit Rissen, manche Grabegabel hat ihr Leben gelassen, im Regen glitschig und pappig bis zu Abwinken.
Mein Vater hat alles versucht, um endlich mal ordentlich Möhren zu ernten (Sand, Kompost, Stroh, Mulchen…): Also es gab schon Mohrrüben, aber es war immer eine Plackerei, die in keinem Verhältnis zum Aufwand stand.

Ich habe hier Sandboden (der hat andere Nachteile, er „schluckt“ z.B. Nährstoffe ohne Ende, ich hau den Kompost quasi ungesiebt da drauf und wenige Wochen später ist er weg) und der Saatgutversender hat mir eine Probepackung Möhrensamen mit ins Päckchen gelegt (wegen der schlechten Erfahrung hatte ich gar keine bestellt). Naja, hab ich die halt ausgesäht, ein paar Reihen hatte ich noch Platz: und siehe da, die Möhrchen wuchsen wie von selbst: schnürdelgrade, Gemüsefliegenfrei, zart und saftig. Beim Ernten bröselt die Erde (der Sand!) einfach von den Möhren ab, teilweise kann man sie wirklich einfach rausziehen (was mein Sohn gern macht, er beißt dann direkt ins Erntegut :wink: )

Dafür werde ich hier wahrscheinlich nie einen Salatkopf oder Weißkrautkopf hinbekommen, wie ich ihn von zuhause kenne.

Meine Lehre daraus: Ich baue u.a. Möhren an und keinen Salat (höchsten Pflücksalat.) und kein Kraut… Man kann gegen die Natur gärtnern und manchmal macht es ja auch Spaß mal was anderes auszuprobieren oder an die Grenzen zu gehen.
Aber da ich faul bin, gärtner ich lieber mit der Natur und baue bei mir im Garten einfach an, was unkompliziert wächst und gedeiht und nicht gepäppelt werden muss. Ich probiere gern regelmäßig Neues aus - ein oder zwei Jahre hintereinander und was dann nix wird, fliegt raus aus meinem Sortiment.

seit letzten Herbst habe ich ein Hochbeet und die letzten 30
cm müssen nun noch aufgeschüttet werden.
Da ich Möhren säen will, möchte ich den idealen Boden dafür
haben- wir haben hier recht lehmigen Boden und ich dachte
daran mit Sand das alles aufzulockern.

Sand unterzumischen ist sicher nicht verkehrt.

Oder gibt es noch andere Möglichkeiten den Boden zu
verbessern…gehe davon aus, daß es jedem anderen Gemüse auch
nciht schaden wird!?

Mulchen.

Grüße
kernig

Hi,

ich habs aufgegeben.
Bei 1,50 €/kg für die Bioware lohnt sich mein jährlicher Frust nicht.

Grüße
miamei

Zwischenfrage zu lehmigem Boden
Hallo,

Mal dazwischengefunkt:
Was sind denn so die besten Pflanzen auf Lehmigem Boden?
Wir haben hier relativ lehmigen, aber dunklen Boden.
Gut, Spinat versuch ich nicht mehr - dafür gibt’s Unmengen Mangold. Pastinaken wollen erst gar nicht werden dann aber so riesig, dass man sie nicht komplett rausbekommt.
Salate sind ok, aber die Schnecken sind meist schneller.

Gruß
M.

Erfahrungswerte
Hi!
Also da ist Blumepeter sicher der kompetentere Ansprechpartner. Auch zur Unterscheidung von Lehm und Ton…
Tonböden sind nährstoffreich und speichern auch Feuchtigkeit ziemlich gut, das ist erstmal positiv. Und deshalb sind solche Böden prinzipiell für alles gut geeignet, dass kräftig mit Nährstoffen versorgt werden muss. Das Hauptproblem ist mechanischer Natur: Ist der Boden trocken, reißt er und ist mit Werkzeug kaum zu bearbeiten. Ist er nass, ist er schmierig und klebrig und wieder kaum zu bearbeiten. Die Kunst ist es, die Zeitspanne dazwischen zur Bearbeitung zu nutzen und langfristig die Struktur krümeliger zu bekommen um dieses Problem auszuhebeln.

Aus Jugend-Erfahrung würde ich sagen: Salate und Kohlrabi, Weiß-Rot-Wirsing-Grünkohl - also alle Kohlsorten im Prinzip sind geeignet und wachsen oberirdisch. Denn was nützt der schönste Rettich, wenn ich ihn im Sommer zur Erntezeit nur mit Hilfe eines Presslufthammers aus dem Boden bekomme?

Wir haben hier relativ lehmigen, aber dunklen Boden.
Gut, Spinat versuch ich nicht mehr - dafür gibt’s Unmengen
Mangold.

Das leuchtet mir nicht ganz ein. Was lief falsch mit dem Spinat?

Pastinaken wollen erst gar nicht werden dann aber so
riesig, dass man sie nicht komplett rausbekommt.

Jupp. Es dauert wohl eine Weile, bis sie zu den Nährstoffen (die ja reichlich vorhanden sind) durchgedrungen sind und dann geht’s ab.

Salate sind ok, aber die Schnecken sind meist schneller.

Das kennen wir alle :smile:
Der Salat muss halt schneller wachsen als die Schnecken fressen können…

Was bauen denn die nachbarn an? So würd ich da rangehen.

Grüße
kernig

Danke
Hallo,

Also da ist Blumepeter sicher der kompetentere
Ansprechpartner. Auch zur Unterscheidung von Lehm und Ton…

Den hab ich kürzlich schon angeschrieben, weil er mir bei meinem vorherigen Garten auch schon viele gute Tipps gegeben hatte - nur hat er vielleicht grad keine Zeit für meine mail oder er wurde von meinen zahllosen Fragen erschlagen - hatte mich nicht zurückgehalten…

Die Kunst ist es,

die Zeitspanne dazwischen zur Bearbeitung zu nutzen und
langfristig die Struktur krümeliger zu bekommen um dieses
Problem auszuhebeln.

Das mit dem erwischen der Zeitspanne brauch ich mir gar nicht erst zu erträumen. Selten hab ich genau dann Zeit wenn es perfekt wäre und meist mach ich im Garten was wenn ich gerade Zeit hab auch wenn es dann etwas unklug ist. Aber sonst käme ich zu gar nix.

Mein letzter Garten ist über die Jahre auch besser geworden (der war aber nicht gar so klebrig wie hier, dafür wohl verbrauchter und Steiniger) durch Einbringen von Kompost. Da habe ich immer sehr guten, weil ein Teil der Küchenabfälle durch die Meersauen geht. Die Tiere machen super Kompoststarter-Stäbchen.
Ich blöd Kuh hab mir den blos mal versaut als ich Asche kompostiert habe: Zu viel und mit Kohleanteil. Das hat mir der Garten bös übel genommen - passiert sicher nicht mehr.

Aus Jugend-Erfahrung würde ich sagen: Salate und Kohlrabi,
Weiß-Rot-Wirsing-Grünkohl - also alle Kohlsorten im Prinzip
sind geeignet und wachsen oberirdisch.

Salate brauch ich immer.
Nach einer Kohlrabischwemme letztes Jahr (müssen so an die 40kg gewesen sein) mag ich erstmal nicht mehr. Vielleicht nehm ich Wirsing. Grünkohl war letztes Jahr nicht sooo üppig wie im vorherigen Garten, aber hier ist es ja auch nochmal einen Kittel kälter.

Das leuchtet mir nicht ganz ein. Was lief falsch mit dem
Spinat?

Im alten Garten wuchs er nie, letztes Jahr hab ichs nochmal versucht und mit Mühe 10 Pflänzlein gehabt die direkt vom Mickerstatus ins schossen gingen. Der ging dann direkt durch die Sau auf den Kompost. Ich hab für dieses Jahr Gartenmelde besorgt aber keine Ahnung ob die den Boden mag oder nicht. Blos immer Mangold…

Der Salat muss halt schneller wachsen als die Schnecken
fressen können…

Da machen wohl die Drahtwürmer mit den Schnecken Teamwork bei mir.
Dieses Jahr versuche ich mal dieses Ferramol - mit dem schneiden komme ich einfach nicht hinterher.

Was bauen denn die nachbarn an? So würd ich da rangehen.

Blumen! :smile:
Viele haben einen Krautacker. Das was ich da so sehe sieht so perfekt aus - ich trau mich nicht zu fragen wie sie das machen. Nehme aber an dass sie konventioneller arbeiten (Blaukorn, Schneckenkorn und Wasserwage).
Aber Du hast recht, ich könnte ja mal beim hiesigen Obst- und Gartenbauverein vorbeischaun. Vielleicht haben die Nerven für Leute mit vielen komischen Fragen.

Grüße
kernig

Drahtwürmer
Hi!

Also bei mir im Garten läuft auch viel mit Versuch und Irrtum, das muss man eben aushalten können :smile: Bringt aber manchmal auch erstaunliche Ergebnisse, von denen die Fachwelt sagen würde: Geht eigentlich gar nicht unter Deinen Bedingungen…

Salate brauch ich immer.
Nach einer Kohlrabischwemme letztes Jahr (müssen so an die
40kg gewesen sein) mag ich erstmal nicht mehr. Vielleicht nehm
ich Wirsing. Grünkohl war letztes Jahr nicht sooo üppig wie im
vorherigen Garten, aber hier ist es ja auch nochmal einen
Kittel kälter.

Was auch lecker ist: Mairübchen, das müsste auch gehen.
Ich krieg hier keinen Kohlrabi dick und Salat macht keine Köpfe… ;-(

Das leuchtet mir nicht ganz ein. Was lief falsch mit dem
Spinat?

Im alten Garten wuchs er nie, letztes Jahr hab ichs nochmal
versucht und mit Mühe 10 Pflänzlein gehabt die direkt vom
Mickerstatus ins schossen gingen.

Das liegt wahrscheinlich am zu warmen Wetter. Einfach nochmal probieren, bei kälterem Wetter. Und: Sorten sorgfältig wählen, es gibt welche für Herbst und andere für wärmere Zeiten (ähnlich wie bei Radieschen)

die Sau auf den Kompost. Ich hab für dieses Jahr Gartenmelde
besorgt aber keine Ahnung ob die den Boden mag oder nicht.

Also bei meinen Eltern wächst Melde als Unkraut wie nix Gutes - > geht wohl gut.

Blos immer Mangold…

Mag ich nicht, gibts deshalb nicht bei mir.

Bohnen gehen doch sicher, oder? Ich hab hier immer Buschbohnen, seit ein paar Jahren violette (werden beim Kochen grün), die sieht man beim ernten besser.

Da machen wohl die Drahtwürmer mit den Schnecken Teamwork bei
mir.

Du bist nicht allein

Dieses Jahr versuche ich mal dieses Ferramol - mit dem
schneiden komme ich einfach nicht hinterher.

Ich benutze auch Ferramol, zumindest bist die Pflänzjchen groß genug sind. Und ich habe einen Betonleistenstein rund um mein Gärtchen…

Blumen! :smile:
Viele haben einen Krautacker. Das was ich da so sehe sieht so
perfekt aus - ich trau mich nicht zu fragen wie sie das
machen. Nehme aber an dass sie konventioneller arbeiten
(Blaukorn, Schneckenkorn und Wasserwage).

Und fleißiger sind, nehme ich an :smile:

Aber Du hast recht, ich könnte ja mal beim hiesigen Obst- und
Gartenbauverein vorbeischaun. Vielleicht haben die Nerven für
Leute mit vielen komischen Fragen.

Ich habe mich ja mit dem hiesigen Gartenbauverein überworfen, deshalb kam ich gar nicht auf diese Möglichkeit. Kommt eben auf die Leute dort an - Erfahrung haben da sicher viele und ob sie mit unkonventionelleren Methoden klar kommen, wirst Du herausfinden.

Grüße
kernig

Hallo,

Ich krieg hier keinen Kohlrabi dick und Salat macht keine
Köpfe… ;-(

Ich hätte ja locker was abgeben könne letztes Jahr, ein Köpfchen Kohlrabi mit 3,4kg z.B. …

Bohnen gehen doch sicher, oder? Ich hab hier immer
Buschbohnen, seit ein paar Jahren violette (werden beim Kochen
grün), die sieht man beim ernten besser.

Ich hatte immer nur Feuerbohnen, da ich eher ein Kernbohnenesser bin und die schön aussehen. Aber ich kanns ja mal mit Buschbohnen probieren … und sie dann anders zubereiten als Oma… vielleicht schmeckts dann.

Und fleißiger sind, nehme ich an :smile:

Bestimmt. Aber wenn ich mal in Rente bin, das Kind selbständig und das Haus fertig, dann … ja dann hab ich sicher noch andere Hobbys und mache es auch wieder nicht perfekt genug. :wink:

Grüße
M.

Bohnen
Hallo,

Aber ich kanns ja mal mit Buschbohnen probieren … und sie dann anders zubereiten als Oma… vielleicht schmeckts dann.

dazu schau mal hier: http://www.chefkoch.de/rezepte/19661005055034/Bohnen…

Ich mach das etwas abgewandelt (v.a. die Sahnemenge kräftig reduziert!!) und könnt mich reinlegen. Aber ich entscheide mich dann doch immer fürs Verspeisen.

Jule

(Ja, falsches Brett, ich weiß - aber der Thread ist nun mal hier, deswegen bitte ich um Duldung.)

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Hallo,

Das klingt wirklich interessant und ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
Vielen Dank

Gruß
M.

Ziegelei - Garten
Servus,

Ich hatte immer nur Feuerbohnen, da ich eher ein
Kernbohnenesser bin und die schön aussehen.

Hm, die Blüten sind schon hübsch, aber zum trocken Ausreifen gibt es viel schönere Bohnen - z.B. Wachtelbohnen, die man grad so stecken kann, wie sie beim Türken im Regal liegen; sie sind bloß im Mai beim Stecken ziemlich empfindlich auf kalten Boden, reifen aber auch spät gesteckt noch bei Euch oben ordentlich aus. Manche Sorten von Wachtelbohnen haben übrigens hübsche gelbe Blüten.

Auch die italienischen rot-weiß gesprenkelten „Borlotto“ sind Feuerbohnen in Geschmack und Konsistenz überlegen.

Beide werden erst spät fädig, lassen sich also auch besser als Feuerbohnen grün als Gemüse oder Salat essen.

Eine hübsch blühende und grün zubereitet recht feine Stangenbohne ist auch die violette „Blauhilde“ - die Farbe vergeht beim Erhitzen.

Interessante Buschbohnenvarianten sind die roten Kidneybohnen (zum dürr ausreifen lassen, wichtiges Ingrediens für Chili con o sin Carne) und gelbe Wachsbohnen (schöne Salatbohne).

Ein Kompromiss zwischen ausgereiften Bohnenkernen und grünen Bohnen sind Ackerbohnen/Dicke Bohnen - teils auch schön blühend und unempfindlich auf schwere Böden. Weil sie nicht in die Breite gehen, gut für allerlei Mischkulturen z.B. zwischen Salat oder Kohlrabi geeignet, wo sie dann die obere Etage bilden.

Das ganze Kohlthema ist sicher etwas für Euren Minutenboden; sonst gibt es halt Einiges, was ihn zwar nicht liebt, aber immerhin gut erträgt: Paprika ist eigentlich unempfindlich auf Ton, wenn man Staunässe vermeidet (z.B. Hügelbeet), die er nicht abkann; Auberginen, Paprika, Tomaten und Chilis ähnlich. Knollensellerie kommt auch klar - bei der muss man bei Euch oben halt Obacht geben, dass man sie nicht zu früh hinaussetzt: Wenn es spät noch einmal kalt wird, meint sie, es wäre schon das zweite Frühjahr und macht dann keine Knollen. Gurken, Kürbis, Zucchini, Melonen beschweren sich auch nicht über Ton, wenn ein bissle Humus vorhanden ist; es scheint auf so einen Minutenboden ganz erholsam zu wirken, wenn er von derlei Elefantenohrenblättern gleichmäßig beschattet ist und nicht so schnell ganz austrocknet.

Erbsen muss man ein bissle ausprobieren; nicht alle mögen schweren Boden. Gut funktionieren Kapuzinererbsen („Blauwschokkers“); sie klettern ziemlich hoch (etwa 120 cm), blühen apart lila-violett, sind ziemlich ertragreich, haben allerdings bereits grün schon einen mehligen Geschmack nach Knorrs guter Erbswurst. Auch bei denen wie bei „Blauhilde“ erleichterte Ernte durch violett gefärbte Schoten.

Dazwischen passt Nicandra physaloides, der eine (allerdings bloß sehr leichte) Repellent-Wirkung auf Weiße Fliege (wichtig bei Kohl und Paprika) nachgesagt wird; ich hab die Weißen Fliegen in ihrer Nachbarschaft noch nie abgezählt, freue mich aber über den prunkvollen, wuchtigen Wuchs - Nicandra scheint von Tonboden regelrecht angeregt - und die reiche Blüte in einem hübschen Blau (eine von wenigen blauen Blütenpflanzen, die in meinem Eisenboden nicht ins Pink oder Lila schlägt). Vorsicht, die Fruchtstände sehen ein bissle wie Physalis aus, sind aber wohl leicht giftig.

Nicht beinig werden Radies und Rettiche - die kommen offenbar überall durch. Auch Rote Bete kommen klar - für Leute, die nebenher in Beruf, Familie und Haus andere Baustellen haben und nicht Tag und Nacht gärteln mögen, ist die zylindrische bis kegelförmige „Forono“ besser geeignet als die übliche Ägyptische Plattrunde, weil man bei der nicht so mit dem Vereinzeln hinterdrein sein muss.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Hallo Blumepeder,

Vielen Dank für Deine umfangreichen Tipps - auch für die lange mail!

Hm, die Blüten sind schon hübsch, aber zum trocken Ausreifen
gibt es viel schönere Bohnen - z.B. Wachtelbohnen, die man
grad so stecken kann, wie sie beim Türken im Regal liegen

Das kann ich ja mal Testen.

Interessante Buschbohnenvarianten sind die roten Kidneybohnen
(zum dürr ausreifen lassen, wichtiges Ingrediens für Chili con
o sin Carne) und gelbe Wachsbohnen (schöne Salatbohne).

Ich hätte nicht gedacht, dass die Kidney bei uns wächst… Geht denn dann auch die Schwarze-Augen Bohne? Oder die Brasilianische kleine Schwarze?

Ein Kompromiss zwischen ausgereiften Bohnenkernen und grünen
Bohnen sind Ackerbohnen/Dicke Bohnen - teils auch schön
blühend und unempfindlich auf schwere Böden. Weil sie nicht in
die Breite gehen, gut für allerlei Mischkulturen z.B. zwischen
Salat oder Kohlrabi geeignet, wo sie dann die obere Etage
bilden.

Die hatte ich schon öfters, leider sind sie immer schnell verlaust und ich bin mir nicht sicher ob ich damit die Läuse von anderem ablenke oder eher anziehe…

Erbsen muss man ein bissle ausprobieren; nicht alle mögen
schweren Boden.

Ich hatte Markerbsen letzes Jahr die wollten gar nicht und dann überraschend viele Zuckerschoten. Bei Erbsen steh ich auf kleine Sorten damit ich nicht auch noch Rankhilfen brauche.

Dazwischen passt Nicandra physaloides, der eine (allerdings
bloß sehr leichte) Repellent-Wirkung auf Weiße Fliege (wichtig
bei Kohl und Paprika) nachgesagt wird;.
Vorsicht, die Fruchtstände sehen ein bissle wie Physalis aus,
sind aber wohl leicht giftig.

Hab ich gegoogelt und der Begriff Giftbeere bei Wiki hält mich jetzt eher ab - die Kleine ist doch zuu neugierig, und da steht nicht wie giftig sie ist.

Übrigens habe ich erstmal ein grosses Folientunnelgewächshaus (3x6m), denn bis das Anlehngewächshaus kommt dauert wohl noch ein paar Jährchen…momentan ist da noch der Bauschutthügel.

Grüsse
M.

Ein paar Bohnen
Servus,

Ich hätte nicht gedacht, dass die Kidney bei uns wächst

„Rote von Paris“ ist eine Sorte, die in allen deutschen Klimaten funktionieren sollte (noja, Bitz und Hayingen vielleicht ausgenommen - da macht man die Bohnensuppe glaubich eher aus grob geschroteter Baumrinde).

Geht denn dann auch die Schwarze-Augen Bohne?

Vigna unguiculata? Nördlich der Alpen sicher nicht.

Brasilianische kleine Schwarze?

Bin ich nicht sicher, wie brasilianisch die ist. Es könnte schon auch sein, dass die sich von Blumenau aus dort ausgebreitet hat - falls es diese ist: http://www.dreschflegel-shop.de/huelsenfruechte/troc…

Die hatte ich schon öfters, leider sind sie immer schnell
verlaust und ich bin mir nicht sicher ob ich damit die Läuse
von anderem ablenke oder eher anziehe…

Bei früher Saat hat das starke Verlausen von Ackerbohnen den Effekt, dass Marienkäfer, auch Schwebfliegen und Florfliegen etwas schneller kräftige Populationen entwickeln und auf diese Weise beim Hauptanflug der Läuse von vornherein wirksamer zuschlagen können. Kannst auch noch fünf Jahre warten, bis genügend Büsche usw. für Meisen da sind, dann ist bald Schluss mit dem Verlausen - wenn Meisen am Füttern sind, kommen sie auch auf die Höhe von Ackerbohnen herunter: Ein possierliches Bild, wenn eine Kohlmeise an einer Ackerbohnenpflanze hangelt und mit der Akribie eines Bundespost-Hauptsekretärs die Läuse pflückt.

Hab ich gegoogelt und der Begriff Giftbeere bei Wiki hält mich
jetzt eher ab - die Kleine ist doch zuu neugierig, und da
steht nicht wie giftig sie ist.

Ja, daran hab ich auch gedacht - die Giftwirkung ist wohl nicht besonders stark, aber auf zehn bis fünfzehn Kilo Körper verteilt wirkt manches ein bissle heftiger. Den Umgang mit Fingerhut, Maiglöckchen, Tollkirschen usw. wird sie demnächst drauf haben, dann ist noch früh genug.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo
Schon mal Spargelsalat versucht. Wir haben auch einen Lehmigen Boden und mit etwas Glück ist er schneller als die Schnecken. MFG