Perfekter Käsekuchen und Hilfe für russ. Zupfkuche

Hallo zusammen,

mein Mann ist ein recht komplizierter Kuchenessen, daher meine 2. Fragen:

  1. Ich suche ein Rezept für den- für meinen Mann- perfekten Käsekuchen: - das Innere sollte eher wie bei amerikanischen Käsekuchen sein, nur nicht so süß wie die Amis: nicht so fest. eher cremig, richtig, richtig saftig, recht vanillig. Hat jemand ein solches Rezept? Was er mir wirklich empfehlen kann?
    Die Dr. Oetker Käskuchen-Backmischung geht schon in diese Richtung, aber ich mag ja lieber richtig backen.

  2. Beim Russischen Zupfkuchen ist der schwarze Teig ja eher keksig, wie bekomme ich den etwas weicher hin?

Ich freue mich auf Tipps und Anregungen!

Gruß Tina

Hallo,

mein Mann ist ein recht komplizierter Kuchenessen, daher meine
2. Fragen:

  1. Ich suche ein Rezept für den- für meinen Mann- perfekten
    Käsekuchen: - das Innere sollte eher wie bei amerikanischen
    Käsekuchen sein, nur nicht so süß wie die Amis:

in diesem Fall reduziere den Zucker. 25% weniger geht bei jedem Rezept problemlos. Und ansonsten hilft nur: Etwas von der Rohmasse auf einen Löffel und bei Deinem Mann: Schnabel auf!
Wir können seinen Geschmack/Süßegefühl nie per Internet erraten.
Da muss er schon selbst helfen

nicht so fest.
eher cremig, richtig, richtig saftig, recht vanillig. Hat
jemand ein solches Rezept? Was er mir wirklich empfehlen kann?

Rezepte könnte ich viele posten.
Das Grundproblem ist ein ganz anderes:
Cremig geht nur mit Quark 40% Festtstufe (und lass ihn über Nacht in einem alten Kafeesieb mit Filterpapier abtropfen!!!) + reichlich flüssiger Butter = auf 750g Quark (vor dem Abtropfen) mindestens 200g, + genügend Eigelb (ich rate mal ungefähr 4 Stück) + die richtige Menge Stärke = das heißt nicht 1 Päckchen Vanillepuddingpulver, sondern 50-80 g Speisestärke.
Der Eischnee sollte brutal fest sein.
Wenn Du die Schüssel auf den Kopf stellen kannst, ohne dass das geschlagene Eiweiß abhaut, ist es gerade richtig von der Festigkeit her.
Bis Du das in der Quarkmasse eingearbeitet hast, geht nämlich noch genug Luft wieder heraus

Kuchen wie bei Muttern krankt bei modernen Rezepten hauptsächlich daran, dass die Rezpetherausgeber sklavisch schlanke/kalorienreduzierte/für Kleidergröße 36 optimiert schreiben.

Käsekuchen ist aber nur als Sünde gegen jegliches Weightwatchertum genießbar
Am beseten wäre ein 1960er Jahre-Rezept. Habt ihr kein altes Dr.oetker-Backbuch? Ich habe verschiedene Ausgaben.
Du würdest Dich übrigens wundern, wie sich die Rezepte gerade in diesem Verlag im Lauf der Jahrzehnte verändert haben :wink:)

Die Dr. Oetker Käskuchen-Backmischung geht schon in diese
Richtung, aber ich mag ja lieber richtig backen.

diese Backmischung setzt auf Auffluffen von Quark durch modifizierte Stärke, die die Masse via Treibmittel und Konstistenzgeber hinkriegt, wie beim Konditor.
Die Hausfrau schafft das gleiche, wenn sie konsequent zum Beispiel den Zucker mit dem Eigelb wirklich so lange schlägt, bis auf der Zunge keinerlei Zuckerkörnchen mehr zu spüren ist.
Die Masse muss fast weiß aussehen.

  1. Beim Russischen Zupfkuchen ist der schwarze Teig ja eher
    keksig, wie bekomme ich den etwas weicher hin?

Mürbteig jeglicher Art: 3 Teile Mehl, 2 Teile Fett, 1 Teil Zucker, 1 Ei + 2-3 Eßlöffel Flüssigkeit, je nachdem wie groß das Ei war.
1 Eßlöffel Flüssigkeit als Zitronensaft verwendet, hilft dem Mehlkleber schneller auf die Sprünge, der Teig wird geschmeidiger.

Das ist das klassische Rezept, das Du auch als Weihnachtsplätzchen backen kannst.
In Verbindung mit Käsekuchenmasse wird daraus ein absolut nicht keksiger Teig. Es sei denn, Du lässt den Kuchen zu lange im ofen.
Die Quarkmasse sollte nur sehr zart gebräunt sein.
Fest wird sie ohnehin erst mit dem Abkühlen.

Beachte bitte: Kakao frisst Flüssigkeit. Du kannst die Mehlmenge für Kakaomürbteig ohne weiteres auf 2/3 reduzieren. Wasser oder Milch hinzuzufügen, um die schwarze Masse knetfähig zu bekommen, wäre verkehrt. (Da lieber noch einen Klacks in diesem Fall weiche Butter)

Notabene darf Mürbteig nicht zu lange geknetet werden.
Nimm Butter aus dem Kühlschrank hacke sie in Stückchen und vermische diese Stückchen vorab mit dem Mehl, gib erst danach alle flüssigen zutaten hinzu.
Ein Mürbteig, in dem noch ganz kleine Mehlflöckchen erkennbar sind, lässt sich besser ausrollen und bäckt besser als ein speckig gekneteter.

viele grüße
Geli

Wow
Hi!
Das nenne ich mal eine wirklich fachkundige Antwort.

Zum Zupfkuchen möchte ich nur unterstreichen:
Nicht zu lange kneten und nicht zu lange backen sind das Zaubermittel gegen drögen Teig.

Grüße
kernig

Hi Geli,

wow, vielen Dank für die super Antwort!
Das waren einige Dinge, die ich mir schon gedacht habe, z.B. die Sache mit dem fetten Quark, die ich aber nicht belegen konnte.
Ich muss auch sagen, dass ich es sehr schade finde, dass heute den klassischen Haushaltsuntericht nicht mehr gibt, wo man so etwas lernen könnte.

Sehr cool! Das mit dem Zupfenkuchen probier ich heute einfach mal aus! Yammy! Ich freu mich schon…, aber ich bin da auch einfach zufrieden zu stellen! :o)

Vielen, vielen Dank,
Gruß Tina

Käsekuchen, Junior’s New-York-
„American Cheesecakes“ unterscheiden sich sehr von deutschen Artgenossen, schon allein darin, dass wir NIE Quark verwenden – in den USA wissen wir nicht einmal, was Quark überhaupt ist. Wir verwenden immer Frischkäse (z. B. Philadelphia) in Kombination mit anderen Zutaten wie Bananen-, Kürbis- oder Himbeerpüree oder sogar Zartbitterschokolade. Unsere Cheesecakes werden immer auf irgendeinem Tortenboden gebacken. Cheesecake ist bei jeder Einladung willkommen. Aber passen Sie bloß auf, sonst übertreffen Sie noch Ihre Gastgeber beim Nachtisch! Junior’s ist eine Institution auf der Flatbush Avenue in Brooklyn. Sie verschicken ihren Cheesecake im ganzen Land – über Nacht. Aber wer braucht denn die Post, wenn man’s selber machen kann?
Zutaten:

Boden:
35 g Mehl
30 g Stärke
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
3 extragroße Eier, getrennt
70 g Zucker
1 TL Vanillezucker (kein Vanillin)
1 TL abgeriebene Zitronenschale
45 g Butter, zerlassen
25 g Zucker (2 EL)

Füllung:
900 g Philadelphia-Frischkäse, Zimmertemperatur
320 g Zucker
30 g Stärke
1 TL Vanillezucker (kein Vanillin)
2 extragroße Eier
175 g Sahne

Dünner Biskuit-Boden für den Käsekuchen:
Ofen auf 180 °C vorheizen und eine Springform (ø 26 cm) großzügig einbuttern und leicht mit Mehl bestäuben.
Mehl, Stärke, Backpulver und Salz abmessen und in einer Schüssel vermischen.
Eigelb auf hoher Stufe mit einem Handmixer 3 Minuten verschlagen. Bei laufendem Motor den Zucker hineinrieseln lassen und 5 Minuten weiterschlagen, bis sich dicke, hellgelbe Bänder bilden. Vanillezucker und Zitronenschale untermischen.
Das Mehlgemisch darübersieben und mit einem Schneebesen unterrühren, bis keine weißen Mehlflecken mehr sichtbar sind. Dann die Butter hineinrühren.
In einer sauberen Schüssel mit einem Handmixer die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen. Dann langsam den restlichen Zucker hineinrieseln lassen, dabei immer weiterschlagen, bis sich Spitzen im Eiweiß bilden. Etwa 1/3 vom Eiweiß unter den Teig mischen, dann behutsam das restliche Eiweiß unterheben. Keine Sorge, wenn noch ein paar weiße Eiweißflecken im Teig schimmern.
Den Teig vorsichtig in die Backform löffeln. Gerade so lange backen, bis die Mitte des Kuchens, wenn man leicht draufdrückt, zurück in die Form springt, insgesamt nur etwa 10 Minuten (nicht aus den Augen lassen). In der Backform auf einem Rost abkühlen lassen, während Sie die Käsefüllung machen. Boden nicht aus der Backform nehmen.
Die Springform von außen mit zwei Bahnen Alufolie kreuzweise umwickeln.

Frischkäsefüllung
Geben Sie ungefähr ein 1/4 von dem Frischkäse, 1/3 des Zuckers und die Stärke in eine große Schüssel und verrühren Sie das Ganze auf niedriger Stufe mit einem elektrischen Mixer etwa drei Minuten lang. Dann den restlichen Frischkäse untermischen.
Fahren Sie den Mixer auf die höchste Stufe hoch und rühren Sie den restlichen Zucker und den Vanillezucker hinein. Dann die Eier, eins nach dem anderen. Anschließend die Sahne. Nur so lange schlagen, bis die Creme verrührt ist (so machen sie’s bei Junior’s). Bloß nicht »überschlagen«.
Die Käsecreme behutsam auf dem Boden verteilen. Stellen Sie die Springform in eine mit heißem Wasser gefüllte, ofenfeste Schale, sodass das Wasser an den Seiten ca. 2,5 cm hoch steht. Backen Sie den Cheesecake, bis die Creme kaum noch wackelt, wenn Sie sacht an der Form rütteln, das dauert etwa 60 Minuten.
Den Kuchen in der Form auf einem Gitter 60 Minuten abkühlen lassen. Dann mit Klarsichtfolie bedecken und in den Kühlschrank stellen, bis er ganz kalt ist, mindestens 4 Stunden oder über Nacht. Anschließend den Ring der Springform lösen und entfernen. Den Kuchen vom Springformboden heben und vorsichtig auf eine Tortenplatte setzen. Oder, viel einfacher, lassen Sie den Kuchen auf dem Springformboden und stellen Sie den auf die Tortenplatte. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass etwas von dem Kuchen übrig bleibt, bewahren Sie ihn mit Klarsichtfolie abgedeckt im Kühlschrank auf.

Als Ergänzung zum cremigen Geschmack des Kuchens eignet sich besonders eins von den wunderbaren Frucht - Toppings.

Cherry Topping – Kirsch-Guss
280 g entsteinte Kirschen, frisch, gefroren oder aus dem Glas,
plus ein wenig Saft (nicht mehr als 4 EL)
100 g Zucker
1 1/2 EL Stärke
1 Prise Salz

oder

Blueberry Topping – Blaubeer-Guss
340 g gefrorene Blaubeeren, aufgetaut (etwas vom Saft aufbewahren)
1 EL Stärke
50 g Zucker
ein wenig abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone

Alles in einen Topf geben und unter ständigem Rühren langsam zum Kochen bringen. 1—2 Minuten köcheln, bis die Sauce anfängt, dick zu werden. 1 Minute abkühlen lassen und dann über den Kuchen gießen.

Zuckermenge ist gegenüber dem Originalrezept bereits auf die Hälfte reduziert.

Gruß

Volker

Hi Volker,

danke für das Rezept, das wird bald ausgetestet.
Das mit dem Quark…, jetzt wo du’s sagst…stimmt eine Kollegin war beruflich sehr lange in den USA und ich kenne keinen Menschen der so viel Quark ist wie sie… Sie hatte erzählt, dass sie ein Geschäft gefunden hat wo es Quark gab, 250 g irgendwas um 8$…

Ist denn dieser Cheesecake amerikanisch süß? Oder auch für den deutschen Gaumen geeignet?

Und eine dumme frage, bitte nicht böse werden, was ist der Unterscheid zwischen Vanillin- und Vanillezucker, bzw. anders: ich kenne den Unterschied, Vanillin ist das künstliche Aroma, aber kann ich Vanillezucker kaufen? Ist das nicht alles Vanillinzucker? Muss, bzw. kann ich den selber machen, wenn ja wie?
Ich hab Vanillinzucker bisher nie hinter fragt… :smile:

Viele Grüße und danke,

Tina

Vanillezucker
Servus,

Vanillezucker gibt es mindestens ab Tengelmann aufwärts. Wenn Johann Lafer draufsteht wie beim Kaufhof, kostet er ein bissi mehr, aber er unterscheidet sich auch nicht so sehr vom Üblichen. Ich meine, ich hätte bei Penny auch schon Vanillezucker gesehen. Wo Vanille draufsteht (und nicht Vanillin), ist auch Vanille drin.

Was übrigens nicht sehr verwundert, weil es zwischen Vanille und Vanille enorme Qualitäts- und Preisunterschiede gibt.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Moin Tina,

aber kann ich Vanillezucker kaufen? Ist das nicht alles
Vanillinzucker? Muss, bzw. kann ich den selber machen, wenn ja
wie?

Ich mache meinen immer selber. Dazu ein Schraubglas mit dicht schließendem Deckel mit normalem Haushaltszucker füllen. Dahinein eine Vanilleschote. Durch die Feuchtigkeit in der Schote klebt der Zucker leider leicht zusammen. Ich schüttle regelmäßig das Glas, so dass sich der Zucker löst und das Ganze gut durchmischt wird.

Zur Verwendung: ich ersetze einfach einen Teil des Zuckers im Rezept durch den selbstgemachten Vanillezucker.

Gruß
Daniel

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Hi Daniel,

klingt gut, aber die Schote so wie sie ist hinein? Oder aufschneiden?

Viele Grüße Tina

Moin,

klingt gut,

ist es auch :wink:

aber die Schote so wie sie ist hinein? Oder
aufschneiden?

ich schneide sie auf, andere lassen es.
Wie ich finde, wird der Zucker beim Aufschneiden der Schote schneller ‚reif‘, kann also eher verwendet werden.
Ich warte etwa zwei/drei Wochen.

Pro 150 g Zucker nehme ich eine (hochwertige!) Schote. Dann kann man den Zucker mehrfach ergänzen, so lange, bis man meint, daß man eine neue Schote braucht.

Gandalf

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Hi, ich noch mal,

den Zucker immer möglichst kühl, aber nicht im Kühlschrank aufbewahren und noch wichtiger immer im Dunkeln.
Vanillearoma mag kein Licht und kriegt sonst schnell Fehlaromen.

Gandalf

Hallo Tina

Ist denn dieser Cheesecake amerikanisch süß? Oder auch für den
deutschen Gaumen geeignet?

Durch die bereits auf die Hälfte reduzierte Zuckermenge ist er zwar noch süss, aber auch für deutsche Gaumen geniessbar.

Und eine dumme frage, bitte nicht böse werden, was ist der
Unterscheid zwischen Vanillin- und Vanillezucker, bzw. anders:
ich kenne den Unterschied, Vanillin ist das künstliche Aroma,
aber kann ich Vanillezucker kaufen? Ist das nicht alles
Vanillinzucker? Muss, bzw. kann ich den selber machen, wenn ja
wie?

Ganz und gar keine dumme Frage! Und warum sollte ich böse werden?
Echten Vanillezucker hat Johann Lafer in seinem Programm.
Wir machen ihn selbst.
Wenn für irgend ein Gericht Vanille gebraucht wird,verwendet man das Mark. Die ausgekratzte Schote stellt man in ein (dicht verschliessbares) Glas mit Zucker. Ab und zu schütteln und nach ca einer Woche:
voila Vanillezucker.

Die Schote ist mehrfach verwendbar.

Gruß

Volker

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aktueller Stand:
Hi zusammen,

vielen lieben Dank für alle Tipps!

Hab gerade einen Zupfenkuchen gebacken. Habe den aus dem „Backen macht Freude“ von Dr. Oetker gebacken.
Ich habe die Tipps beherzigt und statt Magerquark den mit 40% Fett reingeworfen außerdem statt 3 Eier 4 reingeworfen. Versuch macht kluch!
Die Creme scheint echt super geworden zu sein! Insgesamt ist der Kuchen etwas dunkel geworden, trotz nur 160 °C. Áls noch 27 Min Restzeit waren, war der schon verdammt dunkel, so dass ich ihn in Alu eingepackt habe.
Der Mürbeteig ist daher wieder etwas trocken. Noch nicht so wirklich optimal. Was kann ich daran noch drehen damit der Besser wird, das Rezept war wie folgt:
375 g Mehl
40 g Kakao
200 g Zucker
200 g Fett
1 Ei
3 TL Backpulver
1 Pck. Vanillezucker (der teuere vom Doc mit Bourbonvanille)

Bin mal gespannt was die Fressbären auf der Arbeit morgen dazu sagen!
…ach so, Backzeit 65’, bei 160 °C Umluft nicht vorgeheizt

Viele Grüße
Tina

Das Buch ist schonmal gut :smile:
Hallo!

Hab gerade einen Zupfenkuchen gebacken. Habe den aus dem
„Backen macht Freude“ von Dr. Oetker gebacken.

Den mache ich auch immer und der wird echt lecker.

Der Mürbeteig ist daher wieder etwas trocken. Noch nicht so
wirklich optimal.

Hast Du ihn wirklich nur ultra-kurz geknetet? Das war’s bei mir nämlich und ich hab lang gebraucht, bis ich da drauf gekommen bin…

Bin mal gespannt was die Fressbären auf der Arbeit morgen dazu
sagen!
…ach so, Backzeit 65’, bei 160 °C Umluft nicht vorgeheizt

Bin nicht sicher, aber Umluft kann u.U. das Backgut austrocknen.

Grüße
kernig
*läuft das Wasser im Mund zusammen*

Hallo,

ich nehme sogar nur ausgekratzte Schoten (wenn ich die Vanille für was anderes verwende). Und ich lagere auch nicht dunkel, muss aber sagen, dass der Vanillezucker bei uns nie alt wird, da ich irgendwie ständig Käsekuchen backe (mit Himbeeren - hhhhm :smile: oder wir den auch oft für den Kaffee nehmen.

LG von Suse

Hallo alleine,

  1. Ich suche ein Rezept für den- für meinen Mann- perfekten
    Käsekuchen: - das Innere sollte eher wie bei amerikanischen
    Käsekuchen sein, nur nicht so süß wie die Amis: nicht so fest.
    eher cremig, richtig, richtig saftig, recht vanillig. Hat
    jemand ein solches Rezept? Was er mir wirklich empfehlen kann?
    Die Dr. Oetker Käskuchen-Backmischung geht schon in diese
    Richtung, aber ich mag ja lieber richtig backen.

Meinereiner hat Samstag noch organisch-präparativ gearbeitet und dazu die Herstellvoschrift eines alten „Backen macht Freude“ Werks beigezogen. In selbiger Ausgabe aus den 80ern wurde noch mit guten Rohstoffen gearbeitet.
Den Mürbteig für den Boden habe ich etwas verfeinert, indem ich einen Eßlöffel des Zuckers abzweigte und ihn im Mörser intensiv mit einer winzigen Prise guten Safrans verkollerte. Da reichen dann schon weniger als zehn Fäden, wenns denn ein Guter ist, solchen bekommt man u.a. auf dem Viktualienmarkt.
Ich mache Mürbteig nicht gern so ganz trocken sondern grade knapp so, daß er dem Endpunkt bei der Ölzahlbestimmung entspricht. Wider der Herstellvorschrift lege ich den Boen der Form dünn damit aus, inem ich en Teig Stückchenweise verarbeite, ca. 1/4 - 1/3 lasse ich übrig und baue damit in der Form einen dünnen Rand bis auf knapp 1/3 der Formhöhe.
Für die Füllung nehme ich die Zutaten wie vorgeschrieben, achte aber ganz besonders auf eine gute Mischung und Lösung in den ersten Schritten (Zucker, Eigelb, Butter). Dort, beim Mahlansatz, da entscheidet sich m.E. das Ergebnis, danach kommt nur noch das Auflacken. Da kann man eigentlich nur noch beim Eiweiß Fehler machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eischnee#Randbedingunge…
Insbesondere das Unterheben des Eischnees ist wichtig, sonst gibt´s Plempe.
Variation:
Man kann nach Eintragen von ca. 2/3 der Füllmasse gut abgetropfte Sauerkirschen oder Ananasstückchen einfügen und dann mit dem Rest überschichten. Macht saftiger…
Brauchst du die genaue Vorschrift?
Müßte ich mitbringen bzw. heut abend eindibbeln.

Gruß
RF

Hi,

sorry, hab es jetzt erst gelesen.
Die Vorschrift finde ich super! :smile:
Ich hätte aber auch gerne die genaue Rezeptur zwecks Nachfahren!

Danke! Gruß Tina

P.S.: Kann ich den Kuchen auch backen, wenn ich noch nie eine Ölzahl bestimmt habe? :o)

Hi,

Ich hätte aber auch gerne die genaue Rezeptur zwecks
Nachfahren!

Kommt, siehe unten.

P.S.: Kann ich den Kuchen auch backen, wenn ich noch nie eine
Ölzahl bestimmt habe? :o)

Abba sicher doch. Die Ölzahl ist eh nur was für analytische Grobmotoriker - lausige Reproduzierbarkeit dank unscharfem Endpunkt und sattem Nasenfaktor…wir machen das nur noch in Ausnahmefällen und weil es immer noch ein paar Eimer-und-Spaten-Chemiker aus dem Mineralsektor gibt, die dananch fragen.
Die hier postulierte Aussage über die Dispergierbarkeit galt mal in den 60ern, als man Pigmente noch über Nacht „einsumpfte“ und danach anrührte und auflackte. Geschichte, macht heute keine Sau mehr…Dissolver sei Dank.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lbedarf

Genug Quark, laßt uns ´nen Kuchen draus machen.

150 g Weizenmehl
40 g Zucker (Safran-Tip bedenken!)
1 P. Vanilin-Zucker
100 g weiche Butter
kurz auf niedriger, dann höchster Stufe durcharbeiten.
Dann auf der Tischplatte zum glatten Teig verkneten.
Wenn der Teig klebt: Kühlen.
Ca. 2/3 - 3/4 des Teigs auf dem gefetteten Boden einer 28er Springform dünn ausbringen, gefetteten Formrand anbauen und dann händisch mit dem Teigrest einen dünnen Rand bis auf 1/3, max. 1/2 Formhöhe aufbauen.

Füllung:

250 g weiche Butter geschmeidig rühren
200 g Zucker
1 P. Vanilin-Zucker
7 Eigelb
Prise NaCl
Abrieb von der Schale einer unbehandelten Zitrone (kann rein, muß nicht)
3 EL Zitronensaft
unterrühren, fein ausdispergieren bzw. lösen!
dann
1 kg Magerquark mit 1 P. Käsekuchenhilfe
unterrühren.
Ab hier KEIN Mixer mehr, nur noch Kuchenpalette oder „Katzenzunge“
(http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:smiley:oug…) verwenden.

7 Eiweiß gut steif schlagen und vorsichtig unterheben.
Masse in die Form geben und verstreichen, wer mag kann auf etwa 2/3 Füllhöhe gut abgetropfte Kirschen, Mandarinen oder Ananasstücke einbringen und dann auffüllen.
Glatt streichen.
Ober+Unterhitze: 160-175°C vorgeheizt
Gas: Stufe 2, vorgeheizt
70-80 Minuten Backzeit, bei Umluft kann der Sollwert nach etwa 20 Minuten um 15-20 °C reduziert werden.
TIP: Blech unterstellen, der Kuchen steigt gerne deutlich über den Rand, wenn was runterfällt ist der Ofen nicht so versaut.
Gegen Ende der Backzeit abschalten, Kuchen für etwa 30-45 Minuten im leicht geöffneten Ofen nachtempern lassen.

Dazu Kaffee servieren…

Gruß
RF

1 Like

Hi RF,

vielen Dank für die Rezeptur.
Bei dem Rezept fühlte mich gleich heimisch. Schon alleine das Wort „tempern“ gibt mir ein Gefühl von Heimat!
Schön andere Lack"affen" zu treffen! :o)

Wird auf jeden Fall getestet!

Viele Grüße,
Tina