Hallo,
Grundsätzlich möchte ich ja zeigen, dass P/a eine Periode von f(ax)ist.
Du möchtest die Äquivalenz
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f(x) ist P-periodisch f(ax) ist P/a-periodisch ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
zeigen. Wovon Du Dich hier nicht durcheinanderbringen lassen darfst, ist der Umstand, dass f(x) und f(ax) zwar mit demselben Symbol „f“ bezeichnet werden, aber zwei unterschiedliche Funktionen sind. Besser wäre vielleicht gewesen, die Aufgabe unter Verwendung eines zusätzlichen Symbols „g“ für die „neue“ Funktion zu formulieren – Vorschlag:
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Die Funktion g gehe aus der Funktion f durch Stauchung
um den Faktor a in x-Richtung hervor.
Zeigen Sie: f ist P-periodisch g ist P/a-periodisch.
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So kommt die Verschiedenhaftigkeit der beiden Funktionen deutlicher zum Ausdruck.
Den Beweis hast Du ja schon geführt. Mit g sieht er so aus:
\begin{eqnarray}
\textnormal{$f$ ist $P$-periodisch}
& \Leftrightarrow &
f(x+P) = f(x) \nonumber\
& \Leftrightarrow &
f(x) = f(x+P) \nonumber\
& \Leftrightarrow &
f(ax) = f(ax+P) \nonumber\
& \Leftrightarrow &
f(ax) = f\Big(a\Big(x+\frac{P}{a}\Big)\Big) \nonumber\
& \stackrel{*}{\Leftrightarrow} &
g(x) = g\Big(x+\frac{P}{a}\Big) \nonumber\
& \Leftrightarrow &
\textnormal{$g$ ist $P/a$-periodisch} \nonumber
\end{eqnarray}
Dabei ist der erste und letzte Äquivalenzpfeil durch die Definition der Periode begründet, und der mit dem Stern durch die Definition von g, denn „g geht aus f durch Stauchung um den Faktor a in x-Richtung hervor“ bedeutet g(x) = f(ax).
So finde ich es viel klarer, und jetzt kann man sich immer noch überlegen, wie sich die Chose ohne g darstellen würde. Die nötigen Änderungen wären rein formaler Natur: Vorletzte Zeile entfernen, das f in der ersten Zeile durch f(x) ersetzen, und das g in der letzten Zeile durch f(ax).
Macht man hier dennoch eine Aussage über die Periode von f(ax)?
Ja, natürlich.
P wird zwar durch a dividiert, bevor man aber die Funktion auf den
Term anwendet, multipliziert man P ja wieder mit a […]
Nein, diese Multiplikation mit a darfst Du nicht mehr zählen, weil sie sozusagen Bestandteil der g-Definition ist (g(x) = f(ax)). Die Aussage, auf der Beweis abzielt, betrifft ja die Periodizität von g.
Ich hoffe nur, Dich nicht noch mehr verwirrt zu haben.
Gruß
Martin