Gegenseitiges Abwerten??
Gude!
so aus eigenem Beobachten kommt es mir immer so vor, als
erniedrigen nur diejenigen andere Leute, die es nötig haben,
sich auf diese Weise zu erhöhen. Ganz schön erbärmlich. Wer
legt denn fest, wer über wem steht und warum?
So, das ist die erste Abwertung des Gegenübers: Er ist erbärmlich.
Mag ja sein, aber in diesem Moment begebe ich mich in denselben Verhaltensmodus.
Nur weil der andere abwertet, muss ich das nicht auch tun.
"ja, wenn Euch das reicht, dann ist es ja
gut " . Oder „wenn du damit auskommst“, oder „du als
natürlicher Typ“
Um mal von hinten anzufangen: Was ist an einem natürlichen Typ
denn schlimm? Sei froh drüber. Andere verbringen viel Zeit
damit, natürlich zu erscheinen - und schaffen es nicht.
Auch wieder eine Bewertung: „Natürlich“ ist besser, und andere „schaffen“ es nicht.
Kann man Dinge nicht einfach so akzeptieren wie sie sind, ohne sie zu bewerten?
Und
die Frage, was wem reicht: Wer mit dem zufrieden ist, was er
hat oder erreichen kann, der hat auch eine größere Chance,
zufrieden zu sein. Schon mal überlegt, dass die Stichler
neidisch darauf sind, dass es dir offensichtlich gut geht und
dir das mies machen wollen? Nur mal so 'ne Überlegung.
Das ist ne Krücke, die hier nicht funktioniert, weil die UP selbst sagt, dass sie unsicher ist, sie strahlt also offensichtlich keine Selbstzufriedenheit aus - sie besitzt sie auch nicht, weil sie dem Gegenüber innerlich ja zustimmt.
Ich persönlich bin nicht schlagfertig, und dann auch oft
unsicher, was ich darauf sagen soll.
Nichts. Wozu auch? Weglächeln ist eine Möglichkeit, wenn du es
einigermaßen selbstsicher hinbekommst. Ignorieren die andere.
Unauthentisch.
Die UP sollte sich klarmachen, dass nur sie allein mit ihrem Leben zufrieden sein muss, keiner anderen Person muss ihr Leben gefallen. Wenn es ihr gelingt, ihr Leben und sich so zu akzeptieren, wie es ist, dann ist sie nicht mehr angreifbar für jegliche Abwertung. Vielleicht wird ihr dann klar, dass ein dickeres Auto und berufliche Karriere nicht automatisch glücklich machen.
Dann kann sie sogar neidlos anerkennen, dass der andere möglicherweise ein tolleres Auto fährt und mehr Erfolg im Beruf hat, ohne sich gleichzeitig minderwertig zu fühlen. Gönnen können ist übrigens auch ein befriedigendes Gefühl, wie ich finde.
Ich hab ja schon das eine oder andere von dir gelesen. Und ich
bin mir sicher: Du bist okay, so wie du bist. Kein Grund, an
dir zu zweifeln.
Das sehe ich allerdings ganz genau so!
Gruß, Noi