Hallo,
Ich bin mir trotz meinen Moderatorenstatus(ses) nicht ganz sicher, ob die Frage nicht vllt. im Fremdsprachenbrett besser aufgehoben wäre. Oder in einem Uni-Brett?
Wenn man in einem englischen wissenschaftlichen Text eine Behauptung belegt, die man mündlich „überliefert“ bekommen hat, schreibt man für gewöhnlich in die Fußnote: John Doe, personal correspondence (manchmal auch abgekürzt).
Wie schreibt man das eigentlich auf Deutsch? Also nicht wörtlich übersetzt (das kann ich selbst), sondern was schreibt man üblicherweise an der Stelle?
Tatsächlich? Klingt, als hätte mir jemand einen Brief geschrieben. Sowas schrübe man also auch, wenn ich privat – also in 3D – mit derjenigen Person sprach?
Gern geschehen! Ich finde deutsche Wissenschaftssprache sowieso interessant. Wie fremd manches anmutet, wenn man darüber bisher nur auf Englisch gesprochen und gelesen hat: Frühe Publikationen über die Rektions- und Bindungstheorie (allein dieser Begriff!) und ihre Vorgänger sind zum Beispiel toll, wo von Nichten, Grenzknoten, A quer, Kasuszuweisern, Tilgungsverben und dergleichen die Rede ist. Sollte dir je eine Chomsky-Übersetzung ins Deutsche – zum Beispiel ›Strukturen der Syntax‹, ›Aspekte der Syntax-Theorie‹ oder ›Regeln und Repräsentationen‹ – in die Hände fallen, schau mal rein.
Man schreibt ›persönliche Mitteilung‹.
Tatsächlich? Klingt, als hätte mir jemand einen Brief geschrieben.
Ich habe es nie anders gelesen. Es klingt in der Tat mehr nach schriftlicher als nach mündlicher Kommunikation, aber das gilt für die englische Entsprechung ja nicht minder. Verwendet wird es jedenfalls für jegliche Art von unpublizierter Botschaft, auf die man sich beziehen möchte.
Gern geschehen! Ich finde deutsche Wissenschaftssprache
sowieso interessant. Wie fremd manches anmutet, wenn man
darüber bisher nur auf Englisch gesprochen und gelesen hat:
Frühe Publikationen über die Rektions- und Bindungstheorie
(allein dieser Begriff!) und ihre Vorgänger sind zum Beispiel
toll, wo von Nichten, Grenzknoten, A quer, Kasuszuweisern,
Tilgungsverben und dergleichen die Rede ist. Sollte dir je
eine Chomsky-Übersetzung ins Deutsche – zum Beispiel
›Strukturen der Syntax‹, ›Aspekte der Syntax-Theorie‹ oder
›Regeln und Repräsentationen‹ – in die Hände fallen,
schau mal rein.
Anscheinend mögen bei uns an der Uni (Leipzig) die Professoren die deutschen Begriffe. Sie sind mir nämlich auch (fast alle) ein Begriff. Allerdings steh ich mit der Syntax auf Kriegsfuß, daher weiß ich bei den meisten dieser Begriffe nicht, was sie bedeuten.
Aber „Rektions- und Bindungstheorie“ kenn ich vom Hören etwa genauso gut wie „Government and Binding Theory“.
Man schreibt ›persönliche Mitteilung‹.
Tatsächlich? Klingt, als hätte mir jemand einen Brief geschrieben.
Ich habe es nie anders gelesen. Es klingt in der Tat mehr nach
schriftlicher als nach mündlicher Kommunikation, aber das gilt
für die englische Entsprechung ja nicht minder. Verwendet wird
es jedenfalls für jegliche Art von unpublizierter Botschaft,
auf die man sich beziehen möchte.
Alles klar, ich hab’s auch schon übernommen. Da merkt man erstmal, wie wenig deutsche Wissenschaftsliteratur man liest. Wenn ich welche lese/gelesen habe, sind’s meist uralte Grammatiken, die ich selbst sammle.
kann ich für die Naturwissenschaften (bzw. speziell für Chemie und Biologie) bestätigen.
Allerdings sollte so was möglichst wenig genutzt werden und einige Profs dulden so was in Abschlussarbeiten überhaupt nicht.
Letztens hat einer unserer letzten Diplomanden (jetzt gibts nur noch BC und Master) so was schreiben wollen und ich habs ihm, als Korreferent und den Betreuer kennend, gestrichen. Als er seinen Betreuer trotzdem fragte, ob das denn OK gewesen wäre, kriegte er zu hören, daß er das auf keinen Fall dulden würde und ihm überhaupt nicht damit kommen dürfe.