Personalvermittler und mein bisheriges Gehalt

Lieber Experte,

bei der Jobvermittlung über Personaldienstleister wird eigentlich immer nach dem bisherigen Gehalt gefragt.

Warum ist das so?

Gehaltsfragen sind m.E. sehr vertraulich. Wie reagiert man am Besten auf solch eine Frage ohne den Vermittler vor den Kopf zu stoßen?

Ich selbst bin Ingenieur.

Herzlichen Dank für die Aufklärung!
Michael M.

Hallo,
es sind unsere Auftraggeber die uns darum bitten.
Der geeignete Bewerber sollten in das vorhandene Niveau passen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Schreiner
PKO Arbeitsvermittler

Lieber Experte,

bei der Jobvermittlung über Personaldienstleister wird
eigentlich immer nach dem bisherigen Gehalt gefragt.

Warum ist das so?

Michael M.

Sehr geehrter Michael M.
nicht nur die Vermittler/Dienstleister fragen, auch die Arbeitgeber fragen danach.
Der Dienstleister hat DEN Auftrag…
Bewerber/(in) für die Position - mit der Qualifikation - zum Preis von - zum Termin … zu suchen ( im Auftrag der Firma).
Die Firma (Auftraggeber) kann ja nicht, aus Gleichbehandlungsgründen und aus moralischen sowie aus de- motivierenden Gründen, dem Ing. M.M. (z.B. in der Entwicklung) 800 Euro im Monat mehr bezahlen, als dem Ing. XY, der schon 5 Jahre in der gleichen Abteilung arbeitet und die gleiche Arbeit ausführt.
Das leuchtet doch ein.
Also muss der Dienstleister, im Auftrag des neuen Arbeitgebers wissen, " passt " dieser Bewerber ( auch vom Gehaltsgefüge) zu unseren Vorstellungen ?

Der Arbeitgeber will gleiche Gehälter für gleiche Arbeiten bezahlen. Aber die Bewerber haben ganz individuelle Vorstellungen. Um dies zu prüfen / abzustimmen muss man eben danach fragen.

Und wie antwortet der Bewerber darauf:
Ganz einfach !
In dem er ganz ehrlich seine Vorstellungen äußert und die Fragen ganz offen und ehrlich beantwortet.
Ganz einfach !
Offenheit und Ehrlichkeit ist die beste Voraussetzung für ein „vertrauensvolles“ Arbeitsverhältnis. Und das beginnt logischerweise bei der Suche/Interview/Einstellung !

Manche Vermittler/wie Firmen auch fragen nach dem bisheringen/letzten Gehalt (und) nach den Vorstellungen nach dem gewünschten Gehalt; manche nach beidem …

Sehr geehrter Rodolf,

vielen Dank für die schnelle und ausführlich Antwort. Ein Gehalt zu nennen für die Positionen auf die ich mich bewerbe ist m.E. selbstverständlich.

Wozu jedoch die Frage nach dem bisherigen Gehalt?

Damit werde ich mich immer schlechter stellen. Zurzeit arbeite ich im öffentlichen Dienst in einer Leitungsfunktion. Dabei liegt das Gehalt ca. 30 bis 50% unter dem Industrieniveau. Antworte ich im Bewerbungsgespräch ehrlich -was ich bisher immer getan habe- treffe ich auf Ablehung. Einige Personaldienstleister scheinen den Unterschied zwischen äffentlichem Dienst und Industrie im Gehaltsniveau nicht zu kennen. Ich habe das Gefühl, dass dann Gehaltszahlen verglichen werden und nur diejenigen Bewerber mit entsprechendem bisherigen Gehalt weiterkommen.

Zurzeit habe ich schon einen Sondervertrag, der mir auch verbietet über Details des Gehaltes zu sprechen.

hbaen Sie einen heißen Tipp für mich, wie ich mein Dilemma umschiffen kann?

Vielen Dank,
Michael M.

Sehr geehrter Herr Schreiner,

vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort.

Mit der Nennung meines bisherigen Gehaltes werde ich mich doch immer schlechter stellen. Zurzeit arbeite ich im öffentlichen Dienst in einer Leitungsfunktion. Dabei liegt das Gehalt ca. 30 bis 50% unter dem Industrieniveau. Antworte ich im Bewerbungsgespräch ehrlich -was ich bisher immer getan habe- treffe ich auf Ablehung bzw. Unverständnis. Einige Personaldienstleister scheinen den Unterschied zwischen öffentlichem Dienst und Industrie im Gehaltsniveau nicht zu kennen. Ich habe das Gefühl, dass schließlich Gehaltszahlen verglichen werden und nur diejenigen Bewerber mit entsprechendem bisherigem Gehaltsniveau weiterkommen.

Zurzeit habe ich schon einen Sondervertrag, der mir auch verbietet über Details des Gehaltes zu sprechen.

Haben Sie einen heißen Tipp für mich, wie ich mein Dilemma umschiffen kann?

Vielen Dank,
Michael M.

Hallo,

ich werde Ihre Fragestellung in einem Forum für private Arbeitsvermittler zur Diskussion stellen und Sie über das Ergebnis informieren.

Ist das für Sie in Ordnung?
Bernd Schreiner
PKO Arbeitsvermittler

Lieber Herr Schreiner,
vielen Dank für das Angebot, das ich sehr gerne annehme.
Viele Grüße,
Michael M.

Sehr geehrter Rodolf,
Wozu jedoch die Frage nach dem bisherigen Gehalt?

Damit werde ich mich immer schlechter stellen. Zurzeit arbeite
ich im öffentlichen Dienst in einer Leitungsfunktion. Dabei
liegt das Gehalt ca. 30 bis 50% unter dem Industrieniveau.

Einige

Personaldienstleister scheinen den Unterschied zwischen
äffentlichem Dienst und Industrie im Gehaltsniveau nicht zu
kennen. Ich habe das Gefühl, dass dann Gehaltszahlen
verglichen werden und nur diejenigen Bewerber mit
entsprechendem bisherigen Gehalt weiterkommen.

Zurzeit habe ich schon einen Sondervertrag, der mir auch
verbietet über Details des Gehaltes zu sprechen.

hbaen Sie einen heißen Tipp für mich, wie ich mein Dilemma
umschiffen kann?

Vielen Dank,
Michael M.

Sehr geehrter Michael M.
ein Personalberater weiß wohl den Unterschied zwischen öffentl. Dienst bzw. (Lebensmittel-) Einzelhandel und Industrie. Und innerhalb der Industrie gibt es gravierende Unterschiede. So kommen Beschäftigte aus der Metall-und vor allem Elektroindustrie nie mehr in „andere“ Industriezweige, weil sie zwar wechseln wollen, aber keine Verdiensteinbußen hinnehmen wollen.
Im öffentlichen Dienst muss man ja auch unterscheiden zwischen Beamten und Angestellten. Denn…
es zählt ja immer, was NETTO auf dem Konto landet.
In der Industrie ist ja alleine in der Soz.Vers. beinahe 40 (VIERZIG) % Abzüge - NUR Soz. Vers.; der Beamte zahlt weder Rentenversicherung noch Arbeitslosenvers. noch Pflegevers. und von der Krankenkasse nur einen geringen Teil…

Die Frage nach dem bisherigen Gehalt soll vor allem dazu dienen, um festzustellen, ob es sich hier um einen Job-Hopper handelt, der nur (alle 2-4 Jahre) wegen einem höheren Gehalt wechselt und meint, er müsste jeweils - durch dieses Job-Hopping - pro Wechsel 15-30 % zusätzlich bekommen. Dies gilt bei Wechsel in der gleichen Branche.
Wenn Sie vom Öffentl. Dienst in die Elektroindustrie wechseln, können Sie ganz offen sagen, Sie wollen wechseln, damit auch Sie endlich so belohnt werden wollen, wie Kollegen/Bekannte/Verwandte in der Industrie. Und da dürfen Sie auch mit gutem Gewissen 30 % mehr verlangen, weil diese Position in der Industrie eben sooooo vergütet wird. Und deshalb wollen Sie wechseln. Das ist ein akzeptierter Grund !!!

Ihre Stillhaltepflicht in der „Vereinbarung“ wegen Ihrem Gehalt, bezieht sich vor allem auf Äußerungen in Ihrem Dienstbereich und auf unnötige Äußerungen in der Öffentlichkeit (im Verein, auf der Hocketse etc. etc) - NICHT aber im Rahmen einer Bewerbung !
Dies wäre ja eine Behinderung in der Ausübung Ihres Berufes (Unterhalt) und somit gegen das Grundgesetz.
Die (innerbetriebliche) Verpflichtung ist eine vertrauensfördernde Verpflichtung. Sie sollten deshalb, vor allem auch gegenüber Bediensteten im Öffentlichen Dienst, nicht mit Ihrem Gehalt „prahlen“.

Sehr geehrter Rudolf,

vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Argumentationsstützen.

Viele Grüsse
Michael M.

Hallo Herr M,

zu Ihrer Frage habe ich eine Aussage von einem Personalberater erhalten:

ich gebe hierzu grundsätzlich keine Auskunft, da zum Einen vertraulich und zum Anderen uninteressant. Die Vergütung hängt mit der Aufgabe und nicht mit dem bisherigen Gehalt zusammen.

Ich würde in einem solchen Fall antworten:

„Mein letztes Gehalt war an das Unternehmen und die Aufgabe geküpft und sollte deshalb für die neue Aufgabe keine Relevanz haben. Meine Gehaltsvorstellung beträgt XXX Euro/anno.“

mit sommerlichen Grüßen
Bernd Schreiner

Lieber Herr Schreiner,
vielen Dank für das Angebot, das ich sehr gerne annehme.
Viele Grüße,
Michael M.

Lieber Herr Schreiner,

vielen Dank für die hilfreiche Antwort und Ihre Mühe.

Herzliche sommerheiße Grüße,
Michael M.