Pfarrer

Liebe/-r Experte/-in,

Hallo, wie darf man folgende Bibelstellen verstehen?
Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau sollen beide des Todes sterben.

Ich habe auch mal irgendwo gelesen das ihre Schuld auf sie zurück kehren wird?

Wie darf man das verstehen? Ich dachte immer Gott ist keiner der Bestraft?

Was passiert mit einen Mann der mit einen Mann gechlafen hat?

Welche Bibelstelle ist das?

Hallo Florian,

>Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau sollen beide des Todes sterben.
Das Volk Israel hat in der Frühzeit Homosexualität verboten, weil es in den heidnischen Religionen um es herum oft ein Bestandteil des religiösen Kultur war. Für das Volk Israel war Homosexualität aus Glaubenssicht - es glaubt ja an den einen Gott - deshalb nicht hinnehmbar.

>Ich habe auch mal irgendwo gelesen das ihre Schuld auf sie zurückkehren wird? Wie darf man das verstehen? Ich dachte immer Gott ist keiner der Bestraft?
Ich habe nicht nachgesehen, auf welche Stelle sich das Ganze bezieht, weil es unwichtig ist.
Gott bestraft nicht. Da hast du völlig Recht. Das ist ein Denken über Gott, das menschlich ist. Das hat falsch. Warum sollte Gott strafen? Er ist die Liebe, wie es im 1. Johannesbrief heißt. Und Strafe gehört nicht dazu. Das Bild eines strafenden Gottes ist seelisch problematisch.

>Was passiert mit einen Mann der mit einen Mann gechlafen hat?
Man kann sich z. B. mit dem Aids-Virus infizieren; frustriert sein, es als tolles Erlebnis erfahren … - also mal die Ironie beseite - es geht dir um die Frage des Religiösen. Das passiert gar nix, außer, was du dir einredest. Denn du hast offensichtlich ein (religiöses) Gewissensproblem damit. Ich empfehle dir, dich mit einer Lebensberatungsstelle in Verbindung zu setzen oder eine Kurzzeit-Psychotherapie zu machen, um deine Gewissensproblematik aufzuarbeiten. Zum Religiösen hatte ich dir schon früher geschrieben.

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Gute Zeit

Bernd

Hallo Florian,

>Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau sollen beide des Todes sterben.
Das Volk Israel hat in der Frühzeit Homosexualität verboten, weil es in den heidnischen Religionen um es herum oft ein Bestandteil des religiösen Kultur war. Für das Volk Israel war Homosexualität aus Glaubenssicht - es glaubt ja an den einen Gott - deshalb nicht hinnehmbar.

>Ich habe auch mal irgendwo gelesen das ihre Schuld auf sie zurückkehren wird? Wie darf man das verstehen? Ich dachte immer Gott ist keiner der Bestraft?
Ich habe nicht nachgesehen, auf welche Stelle sich das Ganze bezieht, weil es unwichtig ist.

Hallo Florian!

Eine der Grundwahrheiten des Glaubens, die die meisten Religionen miteinander verbindet, ist jene, daß Gott das Gute belohnt und das Böse bestraft. Allerdings ist es die Urbotschaft des Christentums, daß der reuige Sünder immer mit offenen Armen empfangen wird, ja mehr noch, daß Jesus Christus dem einzelnen verlorenen Schaf nachgeht.

Die von Dir angefragte Sünde ist nicht nur eine schwere Sünde gegen das 6. Gebot Gottes, sondern verkehrt auch die Schöpfungsordnung, denn Gott hat die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau nicht zufällig vorgenommen, sondern mit jenen Zwecken, die schon natürlicherweise und somit naturrechtlich einsehbar sind. Praktizierte Homosexualität ist daher eine widernatürliche schwere Sünde.

Aber auch diese schwere Sünde wird bei Reue im Sakrament der Buße nach der vollständigen Beichte vergeben. Wenn jedoch jemand bis zum Tode so fortfährt oder in einer anderen schweren Sünde verharrt und nicht umkehrt, kann er nicht in die himmlische Seligkeit eingehen.

Mit besten Grüßen und Gottes Segen! Padre Alex