Pferd oder Huhn

Bei der Krähe stimme ich dir zu. Ich fand mal eine auf eine Wanderung aus dem Nest gefallen und habe sie dann hoch gepäppelt. Es war einfach wunderbares Erlebnis, diesen Vogel so wachsen zu sehen und vor allen Dingen seine Reaktionen, seine Überlegungen zu verfolgen. Aber dennoch bin ich der Meinung, man kann so verschiedene Tierrassen nicht miteinander vergleichen. Intelligenz wird auch bei uns Menschen immer angepasst gemessen. Das heißt, entsprechend des Alters und des Kulturkreises werden die Aufgaben und wird die Prozentzahl festgelegt, wie man den IQ definiert. IQ 100 bedeutet entsprechend der Altersgruppe in der Gesellschaft in der man lebt normale Intelligenz (Abiturniveau) mit 120 liegt man höher, ab 140 ist man hochbegabt, unter 70 wird man als debil eingestuft.

Ein Tier, welches wir als dumm einstufen, ist unter Umständen aus der Sicht des Tieres hochintelligent - und für jede Tierrasse sind die Anforderungen des Lebens völlig anders.

Wir können allenfalls fragen: mit welcher Tierrasse können wir am einfachsten und für uns am befriedigendsten kommunizieren?

Und die wird dann aus unserem Blickwinkel, als besonders intelligent eingestuft.

Hunde z.B. werden voraussichtlich nie algebraische Aufgaben lösen können. Aber in Gefühlen beobachten, Emotionen wahrzunehmen und beurteilen, besonders im Bereich des Rudels, ist der Hund uns Menschen weit überlegen. So gesehen sollte uns klar sein: aus der Sicht des Hundes sind wir naja, freundlich ausgedrückt, mitteldebiel.

Und trotzdem ist jeder normale, fremde Hund zu uns toleranter und freundlicher, als die meisten Mitmenschen - wieder ein Zeichen von hoher Intelligenz, denn das bringt uns dazu die Verantwortung und die Sorge für ihn zu übernehmen.

Von welcher Intelligenz also sprechen wir hier?

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Hallo Baumi,

dass Pferde ihrem Reiter vertrauen, besonders in Situationen in denen das Pferd sonst die Flucht ergreifen würde, muss trainiert werden, das nennt sich Gelassenheitstraining. Dafür gibt es sogar extra Prüfungen. Polizeipferde machen dieses Training ständig. Und auch Freizeitreiter sollten das regelmäßig mit in die Arbeit einbauen. Beim Pferd konkurrieren zwei starke Triebe: Angst und Neugier. Glücklicherweise siegt meist die Neugier, sonst hätte man es echt schwer mit ihnen zu arbeiten. Das wusste damals schon Xenophon.
Und Stroh ist mitnichten nur als Einstreu gut. Besonders gegen Ende des Winters wird es sogar oft lieber gefressen als Heu, Es ist nicht so, dass das Stroh keinen Nährwert hätte, Haferstroh schon gar nicht.

Grüße

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das intelligentere Pferd ist das, das erstmal flieht (auch vor seinem eigenen Schatten) - denn eine Fehleinschätzung der Situation könnte es zum Abendessen machen - wer später flieht, ist früher tot

und die Pferde, die sich in Schlachtengetümmel stürzen sind per se tatsächlich eher etwas „dümmer“ und natürlich viel nervenstärker und auf jeden Fall wesentlich besser ausgebildet als unsere Tüddeldü Freizeitzausel (die Reiter auch …)

Die Pferde z. B bei der Polizei und damals bei der Wehrmacht (und deren Reiter) bekamen eine extrem gute Ausbildung von Leuten die wussten was sie taten - das kann man mit den heutigen Freizeitreitern tatsächlich überhaupt nicht mehr vergleichen


VG H

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Ich habe keine Ahnung von Pferden, finde sie aber toll und, wenn sie in Panik geraten, auch gefährlich.
Ich laufe sehr viel mit meinem Hund und begegne in unserer Gegend (ländlich, sittlich) immer wieder auch Reitern, von denen ich den Eindruck habe, dass sie ihr 600kg Pferd unter dem Hintern nicht wirklich kontrollieren können.
Gott sei Dank sind das nur Ausnahmen.
Bei Hunden ist das ähnlich. Viele Menschen interessieren sich nur für die eigenen Bedürfnisse und übersehen völlig, dass die Tiere, die mit ihnen leben müssen, auch Bedürfnisse haben die unbedingt befriedigt werden müssen.
Die Menschen früher, die beruflich von der Haltung der Tiere abhingen, taten alles um die Leistungsfähigkeit dieser Tiere zu fördern und zu erhalten (abgesehen von einigen Tierquälern die es auch heute noch so gibt).

Um auf die Intelligenz zurückzukommen: am bequemsten und angenehmsten für den Menschen ist ein mittelintelligenter oder weniger intelligenter Hund. Von wirklich intelligenten Hunden werden die Besitzer regelmäßig aufs Kreuz gelegt, meistens ohne dass Sie es merken.

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:+1: wunderbar geschrieben!

Welchen Hund hast du?

[quote=„Cook1, post:10, topic:9498173“]

IQ 100 bedeutet entsprechend der Altersgruppe in der Gesellschaft in der man lebt normale Intelligenz

IQ 100 bedeutet, um präzise zu sein, dass 50 % der Menschen ein höheres und 50 % der Menschen ein niedrigeres Ergebnis haben. Insofern kann man „normale“ Intelligenz, wenn man diesen Terminus verwenden will, nur als Spanne angeben. Bei der häufg verwendeten Standardabweichung von 15 haben zum Bespiel 68 % aller Menschen einen IQ zwischen 85 und 115.

Beim IST-2000 wird dagegen eine Standardabweichung von 10 verwendet, dort liegen 68% der Menschen zwischen 90 und 100. An der Intelligenz ändert sich dadurch nichts, es ist nur eine andere Benennung, vergeichbar mit Gelsius und Fahrenheit. Für eine Angabe wie „Das Wasser ist 30 Grad heiß“ sollte man verlässlich wissen, ob der Sprecher von Grad der Fahrenheit redet.

Zeitungsschlagzeilen über „unglaublich hohe IQs“ von amerikanischen Stars liegen an der dort verwendeten Standardabweichung von 24 und der Ahnunglosigkeit der Kollegen und Kolleginnen. Das ist, als würde man von einer „Hitzewelle im Winter“ schreiben, weil es in Kalifornien im Januar 32 Grad hat.

ab 140 ist man hochbegabt, unter 70 wird man als debil eingestuft.

Die Definitionen liegen jeweis zwei Standardabweichungen links und rechts des Nullpunkts. Bei der üblichen Standardabweichung von 15 also bei 70 und 130 (!), beim ISTR200 bei 80 und 120, in den USA 52 und 148. Definiert sind die Punkte als die Linie, an der 98 % der Menschen ein besseres (debil) oder schlechteres (hochintelligent) Ergebnis erzielen.

Ein IQ von 145 bei Standardabweichung 15 entspricht dem Punkt, an dem 99,9 Prozent der Menschen ein schlechteres Ergebnis erzielen - daher hat die „Tripple Nine Society“ ihre Namen.

Gruß,
Max

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Moin,

die eigntliche Leistung des Menschen liegt darin, sich einen Platz auszudenken, an dem man das Werkzeug beim nächsten Bedarf wiederfindet. Warten wir’s also ab, ob ein Aff mal einen Nagel in die Wand haut, um den Besen daran aufzuhängen.

Gruß
Ralf

Das kann man vielleicht auch nicht verallgemeinern. Ich sah z. B. mal einen Husky, der den Mann begleitete, der mich bei einem Halt am Führerraumfenster begrüßte. Der Hund machte ähnliche Laute wie sein Herrchen, wollte also vielleicht „mitreden“?. Doch jetzt kommts: Als der Hund sich in seiner Leine verhedderte, legte sein Herrchen sein Leinenende auf den Boden. Der Hund enthedderte sich, dann nahm er das Leinenende in die Schnauze und hielt es seinem Herrchen wieder hin.

Gruß T

Vielen Dank für die Info, da kann ich meine Kenntnisse wirklich auffrischen.

Wichtig war mir darzustellen, wie kompliziert die Intelligenzmessung schon bei Menschen ist und dass sie auf keinen Fall auf Tiere übertragen werden kann.

Einen Mischling aus Ungarn. Der wurde dann über ein Tierheim nach Deutschland geholt und dort habe ich ihn dann geholt. Das mache ich schon seit 30 Jahren so und ich bin mit den Mischlingen immer gut gefahren. Meine jetzige ist eine Mischung aus französischer Bulldogge (Mutter) und einem Schäferhundmischling.
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Sie ist ein echter Glücksgriff. Natürlich ist immer der aktuelle Hund der schönste, beste, intelligenteste. Aber eine derart gelungene Kombination aus Lernwillen, Lernfähigkeit und dem Willen, alles richtig machen zu wollen, habe ich in fast 70 Jahren Hundehaltung in der Ausprägung das erste Mal erlebt. Sie ist mein erster kleiner Hund (38 cm, 15 kg), handfest, ausdauernd und immer fröhlich. Mit ihr habe ich das Lotto spielen aufgehört, mein Glück ist für dieses Leben aufgebraucht.

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ich glaube ich habe in Bezug auf Tiere noch nie so schöne Worte gehört! Damit hast du mir nicht nur mein Wochenende verschönert! DANKE dafür!

Du hast bereits seit 70 Jahren Hunde, und gehst immer noch laufen? dir gebührt mein größter Respekt! :muscle: :+1:

Ja - die sieht echt süß aus die kleine. Gesicht vom Schäfer, Hinterkörper vom Bulldoggen, und Schweif eine Mischung aus beidem ^^

Das ist mit unter ein Grund, warum uns wir einen Tamaskan zugelegt haben. Hier ist das Zuchtbuch noch nicht geschlossen, wodurch der „genetische Pool“ noch sehr vielfältig ist. Bei den Reinrassigen gibt es ja leider immer wieder (klassische) gesundheitliche Probleme. Mischlinge sind einfach die gesündesten Hunde; ist so.
Auch wenn mir rein optisch der Dobermann sehr zugesagt hätte, so haben wir aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme und vor allem aber wegen seiner charakterlichen Eigenschaften gegen ihn entschieden… im Nachhinein betrachtet ist aber der Tamaskan von der Haltung her wahrscheinlich sogar schwieriger als der Dobermann :smile:

Ich wünsche dir alles Gute und ein schönes Wochenende!

Baumi

Als mein Hund (Jack-Russell-Mix) begriffen hatte, dass er Abfall gegen ein Leckerli tauschen konnte, kam er zuerst mit Plastik oder Holz (vom Stieleis) aus dem Abfallkorb an. Das wurde mir lästig und ich stellte den Korb hoch.

Es dauerte nicht lange und er zerfetzte den Abfall, um mehr Teile zum Tauschen zu haben. Kommt mit den kleinsten Fitzelchen, aber räumt auf.

Ein Vorläufer-Hund (Pudelmix) hatte sich auf Papier spezialisiert zum Tauschen. Da konnte ich dann den Trick „Hund kauft ein“ vorführen, indem ich einen Geldschein hinlegte.

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Meine beste Medizin, sowohl physisch als auch psychisch, waren und sind meine Hunde. Außerhalb der Schneemonate laufe ich in der Woche durchschnittlich 90 bis 100 km. Das sind pro Tag zweieinhalb bis drei Stunden, flott gelaufen, nicht nur geschlendert. Jeden Tag, jedes Wetter.
Das funktioniert natürlich nur dann, wenn es einem selbst gefällt.
Den Hunden tut’s auch gut.
Meinen letzten Hund musste ich 2018 einschläfern lassen, zwei Monate vor seinem 19. Geburtstag. Er war eine Mischung aus Border-Collie, Schnauzer und irgendwas, also ungefähr Schäferhundgröße.
Dann bin ich ein Jahr alleine gelaufen aber es war einfach nicht richtig. Also begann ich mich nach einem neuen Hund umzusehen. Fündig wurde ich auf der Webseite eines Tierheims nicht weit von uns, ca. 30 km. Die halten Hunde im Rudel, was mir schon mal sympathisch war.

Fast wäre alles noch schief gegangen. Eine Mitarbeiterin nahm Anstoß an meinem Alter. Ich könnte nicht sicherstellen, dass ich nicht, jetzt mal übertrieben von mir ausgedrückt, in drei Tagen tot umfalle.
Meine Gegenfrage war: ob Sie es bei einem jungen Pärchen ausschließen könne, dass es sich in drei Wochen trennen würde oder sich am nächsten Baum zu Tode fahre? Ob sie wisse, daß Altersdiskriminierung laut Grundgesetz verboten sei? Und was ihre Tierheim-Sponsoren (die ja meistens älter sind) wohl sagen würden, wenn ich das publik mache?

Dann ging es und alle waren glücklich (also ich und vermutlich auch der Hund).

Genug geschwätzt, jetzt geht es wieder Gassi.

Schönes Wochenende

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Das bestätigt meine Theorie, dass Hunde ausgezeichnete Menschenausbilder sind und das Gute dabei ist: viele Menschen merken das gar nicht.

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Hallo,

das Thema ist leider arg auf den Hund gekommen.
Pferde waren auch einige dabei, aber die Hühner sind enorm untergegangen. Das haben sie nicht verdient.

Gruß,
Paran

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Das ist wahr, ich bekenne mich schuldig, Hunde sind meine Schwäche.

Gerade Hühner sind faszinierend, besonders weil sie die direkte Verbindung zu den Dinosauriern sind. Da könnte man eventuell Rückschlüsse auch bei der Intelligenz herstellen.

Pferde und Hühner - kein so großer Unterschied bei der Intelligenz. Es kann sein, dass dies reine Pferdehalter bestreiten würden :smile:

Aber es gibt innerhalb große Unterschiede, schlaue und dumme Hühner/Pferde. Das ist auch bisschen rasseabhängig.

Gibt es dazu eigentlich auch irgendeine Art von Belegen, oder ist das mal wieder bloß Deinem Gefühl geschuldet?

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Hallo,

ich hatte schlicht überlegt, dass Pferde unter natürlichen Bedingungen nur wenige, schlichte „Aufgaben“ bewältigen müssen: Gras fressen, das nicht wegläuft, ev. neues Gras finden und sich vor Fressfeinden an Land in Acht nehmen.
Für Hühner sieht es weit komplexer aus, sie fressen alles, müssen also weit mehr Futterarten unterscheiden und erkennen und auch die Gewinnung ist sehr unterschiedlich (von finden über ausbuddeln bis jagen). Das müssen sie dann obendrein noch den Küken beibringen. Und ihre Fressfeinde bewegen sich sowohl an Land als auch in der Luft.

Um ihre sehr vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, sollten Hühner eigentlich mit etwas mehr Intelligenz ausgestattet sein.

Soziale Interaktion kommt bei Beiden vor, aber darüber weiß ich zu wenig, um es vergleichen zu können.

Gruß,
Paran

…aber von Giftpflanzen die Pferde unterscheiden müssen hast Du schon mal schon etwas gehört? Gras ist nicht gleich Gras … es gibt kaum „Gras“ … wenn Du wüsstest wie hochspezialisiert die Sinne von Pferden sind würdest du auch staunen …nur als Beispiel: sie können auf einige Meter Entfernung deinen Herzschlag spüren und ihren Herzschlag synchronisieren … sie erkennen auf 200m Entfernung dich UND deine Stimmung …

…das müssen Hühner nicht … können sie deswegen nicht … und weil Hühner ihre Fressfeinde so gut kennen, müssen sie auch nachts eingesperrt werden … :grin:

Man KANN diese Spezies nicht vergleichen !!!

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