Pferdehaltung-Stress wegen haltergemeinschaft

Hallo,
mein Freund und ich haben sozusagen den Hof seiner Eltern in Pacht übernommen, dieser ist schon seit Jahren bei der Landwitschaftskammer registriert, allerdings bisher immer ohne Tierhaltung. Nun haben wir uns Anfang des Jahres Pferde angeschafft.
Das eigentlich Problem besteht allerdings darin, dass wir einer Freundin die Möglichkeit gewährt haben ihr Pferd hier mit hin zu stellen (als Haltergemeinschaft), da sie kurzfristig eine Unterstellmöglichkeit benötigte.
Leider hat sie uns nicht einen Cent der Kosten gezahlt und nachdem wir sie mehrmals drauf angesprochen haben ist sie frech geworden. Nun möchten wir nur noch, das sie uns verlässt, haben ihr auch angeboten auf das Geld zu verzichten, da wir einfach nur wieder unsere Ruhe haben wollen.
Nun ging das Theater aber los, das sie wohl keinen anderen Stall findet (wie auch ohne Geld) und uns nun das Leben schwer machen will.
Heißt Sie will uns anzeigen wegen betreiben eines unangemeldeten Pensionstalls (…) und nicht artgerechter Haltung, schlechtem Futter (letzter Ballen Stroh hatte beim aufmachen vom liegen eine schlechte Stelle, wird dann natürlich entfernt) und und und.
Wir haben aber weder eine schriftliche, noch sonst irgendeine nachweisbare Vereinbarung mit ihr. Natürlich stellen wir ihr das Pferd nicht einfach auf die Straße, kann das Tier ja nichts für, aber wir möchten sie auch alsbald nicht mehr hier haben.
Weiß jemand in wie weit sie uns nun schaden kann?
Vielen Dank für eure Antworten.

Hallo,
wie das nun genau rechtlich abgeht, kann ich natürlich nicht sagen. Wenn nichts schriftliches da ist, steht ja auch Aussage gegen Aussage. Wenn sie mit euch in einer Haltergemeinschaft war, setzt das ja auch voraus, dass sie sich an Futterkosten, etc beteiligt. macht doch einfach eine Aufstellung der bereits entstandenen Kosten (z.B: 10 kg Heu/Tag/Pferd, Einstreuanteil, Mistabfuhr, Berufsgen. Anteil, Versicherung, Wasser, Strom, Instandhaltung etc) dann schreibt ihr sie offiziell an mit Fristsetzung die ausstehenden Beträge zu bezahlen, oder/und Pferd wird gepfändet oder Sattel (der lässt sich zumindest einfacher verwerten) . Gleichzeitig fordert ihr sie auf in den nächsten 14 Tagen den Stall zu verlassen. ob sie nun genügend Geld für einen anderen Platz hat oder nicht, braucht euch nicht zu interessieren. Am besten legt ihr noch eine Liste mit freien Plätzen in eurer Umgebung mit rein, dann kann sie da auch nicht argumentieren, sie findet nichts.
der Drohung wegen Anzeige mit nicht artgerechter Tierhaltung, schlechtem Futter etc würde ich sehr gelassen entgegensehen - wenn ihr ein reines Gewissen habt ; was kann dann passieren? Vet.TA kommt zur Kontrolle, sieht gesunde Pferde, ordentlichen Stall und gutes Futter…??? Schlechte Stellen im Ballen kommen immer wieder mal vor.
Ich denke, sie spekuliert darauf, dass ihr euch einschüchtern lasst, und aus Mitleid ihr Pferd versorgt - was ihr ja schon macht. kostengünstiger kommt man nicht an den Unterhalt des Pferdes. Ihr müsst nur aufpassen, dass ihr nicht in die Schiene reinkommt und auf einmal für TA und Hufschmied haftet. Denn als Betreiber eines Pensionstalles bist du auch dafür verantwortlich, wenn z.B: das Pferde eine Kolik bekommt, den TA zu holen. Dies würde ich auch explizit im Anschreiben ausschliessen. am besten mit Einschreiben und mit unabhängigen Zeugen den Brief aufsetzen und schreiben. oder sofort über Anwalt. vielleicht läuft das ja unter unentgeldlichem Freundschaftsdienst, wenn sie nur die reinen Unkosten zahlen sollte, dann ist das ja auch nie und nimmer ein Pensionsstall.

Ich kann nur empfehlen, einen Anwalt zu fragen, der sich auf Tierhaltungskonflikte spezialisiert hat:smile: lg Marion

Hallo,

tja, wer solche „Freunde“ hat, braucht keine Feinde mehr!
Tierhaltung in einem landwirtschaftlichen Betrieb sollte eigentlich erlaubt sein, aber zur Klärung würde ich empfehlen, sich bei der der zuständigen Behörde zu informieren - so weit ich weiß, gibt`s in den Bundesländern tw. unterschiedliche Regelungen.
Hilfreich in solchen Streitfällen sind natürlich schriftliche Vereinbarungen, jedoch gelten auch mündlich geschlossene Verträge. Wenn mündlich im Rahmen der Haltergemeinschaft eine anteilige Kostenbeteiligung vereinbart wurde, dann muß die „Freundin“ zahlen.
Warum solltet Ihr auf Eurer Geld verzichten?
Im Falle eines Zahlungsverzuges sendet man zuerst einmal eine Mahnung - falls Ihr nicht sicher seid, wie man das richtig formuliert, solltet Ihr einen RA aufsuchen.
Zudem sollte der „Freundin“ schriftlich die Haltergemeinschaft gekündigt und ein angemessener Termin festgelegt werden, zu dem sie auszuziehen hat.
Ob die „Freundin“ nun in einem angemessenen Zeitraum einen neuen Stall findet oder nicht, ist nicht Euer Problem …

Reagiert die „Freundin“ auf die Mahnung nicht, wird Euch der RA wohl weitere Maßnahmen empfehlen, z.B. die Ausfertigung eines Mahnbescheides. Spätestens dann wird die „Freundin“ feststellen, daß Ihr es ernst meint … und sie wird hoffentlich begreifen, daß es immer teurer für sie werden wird.
Der RA wird Euch auch darüber informieren, welche weiteren Möglichkeiten Ihr habt, um an Euer Geld zu kommen…
Eine private Haltergemeinschaft ist mMn juristisch gesehen etwas anderes als ein Pensionsstall - der RA wird Euch aufklären.

Von den Drohungen der „Freundin“ solltet Ihr Euch nicht einschüchtern lassen …

MfG / AS

So wie sich mir die Sache darstellt, braucht ihr einen fundierten Juristischen Rat und den kann ich euch leider nicht geben

Hallo,

Wenn Ihr nur Sie auf dem betrieb zusätzlich ist und bis dato auch keine Miete gezahlt habt. Dann habt Ihr auch keine gewerblichen Pensionsbetrieb (und auch keinen Vertrag mit Ihr gemacht habt).
Wie will Sie dann euch schaden?
Anzeigen? Ihr habt gegen kein Steuerrecht verstoßen.
Nicht Artgerechte Haltung, kann ich nicht beurteilen (keine Info wie es bei euch aussieht). Es gibt Richtlinien für die Haltung von Pferden. An die soll man sich halten. Wenn es aber Ihr nicht past, dann muss sie sich halt was anderes suchen.
Futter? Wenn Ihr so vorgeht wie beschrieben dann ist es i.O.
Macht euch keinen Kopf.

Rausschmeisen!!!
Hier kann ein guter Anwalt helfen.

Hallo,

das ist aber eine wirklich problematische Situation für Euch. Leider kann ich da nicht weiterhelfen, am besten wäre ein Rechtsanwalt, habt ihr euch schon in dieser Richtung erkundigt?

Viel Glück

Andrea

Hallo,
vielen Dank für eure Antworten und Tipps.
Wir haben uns an diversen Stellen (RA, VetAmt etc.) erkundigt. Natürlich konnte sie uns nichts.
Sie wollte dann am Freitag klammheimlich verschwinden, aber es war immer einer von uns Zuhause, so dass ihr eine Auseinandersetzung nicht erspart blieb.
Nach einem letzten versuchten „Drohanruf“ ihres Freundes ist nun aber Ruhe und jeder geht seiner Wege. Hoffentlich bleibt das auch so. Selbst wenn sie uns nun nichts könnnen, haben wir natürlich trotzdem keine Lust mehr auf das Theater.

Lg M.