hi
gestern kam in lauschiger Runde die Frage auf, ob es bei den
Signalen, die der Reiter seinem Pferd gibt ‚Sprachen‘ gibt,
oder ob es global mehr oder weniger gleich zugeht.
es geht quasi überall gleich zu - weil die „Sprache“ die die Reiter verwenden für Lebewesen gemacht ist, die sich alle sehr sehr ähnlich sind (nämlich Pferde
)
die „Sprache“ basiert auf den biomechanischen und psychischen Gegebenheiten der Pferde und im „ausnutzen“ von Reflexen (Unterschenkel des Reiter am Pferdebauch bewirkt ein Zusammenziehen einer Muskelgruppe die das deutliche vorziehen des gleichseitigenm Hinterbeines zur folge hat
drehen der Schultern des Reiters in eine Richtung bewirkt das drehen der schultern des Pferdes in die gleiche richtung - drehen der Hüften des Reiters bewirkt drehen der Hüften des Pferdes in die gleiche richtung - belasten des Rechten Bügels bewirkt ein verlagern des körpergewichtes des Pferdes nach rechts etc.)
weswegen diese Hilfen auch ganz junge Pferde verstehen, die noch nie geritten wurden …
Sprich, wenn ein deutscher Reiter dem Pferd das Signal gibt zu
galoppieren, tut er das genauso wie es ein Australier, oder
Südamerikaner tut oder anders herum gefragt, wenn ein
Deutscher auf einem in Australien ausgebildeten Pferd sitzt,
würde das Pferd verstehen, was der Reiter von ihm will?
ja würde es … die "sprachen " (heissten im Reiterjargon Hilfen … d.h. sie sollen dem Pferd helfen zu verstehen was der Reiter möchte
) unterscheiden sich nur marginal
Westernreiter (amerika) z.b. nehmen für den Linksgalopp das rechte Bein nach vorn vom Pferd weg und galoppieren es mit dem linken bein hinter dem Sattelgurt an
„Englischreiter“ (Europa) nehmen für den gleichen galopp das rechten Bein an den gurt das Linke Bein hinter den Gurt aber eben nur hinten ohne grössere Einwirkung …
die EIGENTLICHE Hilfe die aber identisch ist für das Pferd, ist die Gewichtsverlagerung die beide Reiter gleich machen
ob man das rechte bein vor oder das linke zurück nimmt : sie setzen sich nämlich beide auf das rechte Hinterbein, nehmen die linke Hüfte vor und machen damit für das Pferd den Weg frei im Linksgalopp angaloppieren zu können
das ist Physik, nicht mehr und nicht weniger
Kleine Ausnahmen gibt es natürlich bei den sogenannten Gangpferden die neben Schritt Trab Galopp und rückwärts noch 1 - 2 weitere Gänge (Fussfolgen) im Repertoire haben … für die man dann eben noch „spezielle hilfen“ braucht um die abrufen zu können !!aber der Rest ist identisch 
Aber weil sowohl Pferde als auch Menschen Lebewesen mit …eh. sagen wir unterschiedlichem Charakter / Leistungsbereitschaft und auch anatomischen Möglichkeiten sind … unterscheiden sich sowohl die Pferde etwas in der Ausführung der Übungen als auch die Reiter 
Aber man kann schon sagen dass ein GUTER Europäischer Reiter auch ein Amerikanisches / australisches / Japanisches / kirgisisches Pferd reiten kann und ein guter Kirgise ein deutsches / Isländisches / chinesisches etc.
Gruß H.