Pflanzen und Fischsterben

Guten Tag,
habe seit rund 10 Jahren ein 200l Aquarium. Bis auf ein paar kleine Pünktchen-Krankheits-Fälle ging immer alles gut. Aber seit nem Monat
-wachsen meine Pflanzen nicht mehr/sterben sogar ab.
-Bartalgen wuchern.
-Hab eine Schnecken-Plage (nur ca. 3 mm groß)
und meinen Fischen gehts auch nicht gut.
Hab Neons, Kupfersalmler, Welse und Skalare drin.
Und bei den ganzen Salmlern spielt sich grauenhaftes ab. Meisten ein oder zwei bekommen langsamm
-Wirbelsäulen-Verkrümmungen
-entweder einen dicken Bauch (die sterben dann auch
schnell)
-oder einen eingefallenen Bauch und Gleichgewichts-
Störungen.
Die restlichen scheinen normal.
Aber dadurch hab ich jetzt schon 4-6 Fische verloren.
Hilfe!!!
Was kann ich tun? Woran kanns liegen?
Die Wasserwerte sind nicht ganz optimal (pH 7,2, KH 10°) aber das ging 10 Jahre gut.

Uiuiui…
Pflanzensterben, dicke Bäuche, Schnecken viele Probleme die auf einmal auftreten.

Nach dem letzten Pflanzenkauf aus dem Baumarkt, weil mein Fisch-Dealer nicht an die gewünschten Pflanzen rankam, hatte ich ordentliche Schneckenprobleme, die sich dann mit ein paar Prachtschmerlen ganz schnell in Wohlgefallen auflösten.

Mein Pflanzensterben hörte nach dem Wechsel der Beleuchtung auf (hatte den 3/4 jährlichen Turnus zum auswechseln n halbes Jahr vergessen).

Das Problem bei Deinen Fischen sehe ich in den dicken Bäuchen. Es klingt in meinen Ohren nach einer Bauchwassersucht, die m.W.n. übertragen wird, wenn ein infizierter toter Fisch angefressen wird. Da helfen Antibiotika und ein herausholen der befallenen Fische (keiner meiner Fische hat je eine Bauchwassersucht überlebt (interessanterweise waren das alle Kampffischmännchen)). Ansonsten nimm eine Wasserprobe mit zum Aquaristikladen Deines vertrauens. Der kann noch sehr viel mehr Wassertests ausführen und mehr Erfahrung (da mehr Aquarien) mit einfließen lassen.

Hallo,

schau dir mal den Bodengrund an. Ist er schwarz? Steigen beim Wühlen viele Gasblasen auf? Stinkt es nach faulen Eiern?

Dann muss er raus.

Allerdings dürfte die Situation mittlerweile schon so verfahren sein, dass nur eine Radikalkur, sprich: „Neueinrichtung“ hilft.

Gruß, Nemo.

Hallo,

die Empfehlung, Schmerlen gegen Schecken zu kaufen, ist absolut daneben, genauso wie die Empfehlung, Antibiotika bei unklaren Befunden ins Aquarium zu tun. Das geht meist nach hinten los, weil auch „gute Bakterien absterben“, hilft in fast allen Fällen nicht und trägt zu Resistenzen bei.

Pinselalgen und Schneckenplagen sind meist Folge von Trockenfutter.
Ich stimme Nemo zu, bei übermäßigem Befall und schlechten Wasserverhältnissen auzuräumen. Große Wasserwechsel bei bakteriellem Befall, um die Keimdichte zu senken.
Kann Bauchwassersucht oder Fischtuberkulose sein. Beides kaum heilbar.

Gruß
orangegestreift

Danke für Eure Hilfe,
das mit dem komplett ausräumen und neu starten
hab ich fast befürchtet. :frowning:
Damit mir sowas aber nicht nochmal passiert, möcht ich
natürlich wissen, woran das liegt.
Eigentlich mach ich alles so wie immer.
Gleiches Futter, keine neuen Fische, gleiches Wasser.
Und die Leuchtröhren sind auch erst n 1/2 Jahr alt. Echt komisch.
Sollte ich zum Tierarzt gehen? Mittlerweile gibts ja n paar wenige,
die sich auch mit Fischen auskennen. (Falls jemand einen kennt, würd
ich mich über eine Telefon-Nr. o.ä. sehr freuen.)
Hab keinen wirklich guten Zoohändler-des-Vertrauens. Gibts noch andere
Experten, die sich mit sowas auskennen?
Die Neu-Einrichtung wär dann wirklich meine aller-letzte Option.

Hallo nochmal,

Kannst Du Nitrit, Nitrat, Phosphat messen?

Düngst Du? Dass zusätzlich zu den Fischkrankheiten Deine Pflanzen kümmern und Pinselalgen auftreten, kann z. B. hohe Phosphatwerte als Ursache haben.

Oder Mangel an Spurenelementen, wenn die Algen jetzt alles den Pflanzen wegnehmen. wie oft, wieviel wechselst Du Wasser?

Was fütterst Du? Mangelernährung, schlechte Verfassung oder Überfettung durch einseitiges Futter zeigt sich oft erst nach etlichen Monaten. Kommen dann unkommodere Wasserwerte hinzu, brechen Infektionen aus.

Fisch-TB (Wirbelsäulenverkümmung ein Symptom) oder Bauchwassersucht ist, wenn voll zu sehen, nicht mehr heilbar. Man kann aber Abstriche machen lassen, um zu wissen, was es (war) ist.

Bei Fischtuberkulose solltest Du entweder warten, bis alle tot sind, aber keine neuen Fische einsetzen und später ausräumen und desinfizieren. Oder die Fische gleich töten.

Gruß
orangegestreift

Hallo,

die Empfehlung, Schmerlen gegen Schecken zu kaufen, ist
absolut daneben, genauso wie die Empfehlung, Antibiotika bei
unklaren Befunden ins Aquarium zu tun. Das geht meist nach
hinten los, weil auch „gute Bakterien absterben“, hilft in
fast allen Fällen nicht und trägt zu Resistenzen bei.

Stimmt, der Artikel von mir ein Schnellschuss… Entschuldigt bitte. Was ich ausdrücken wollte war, in Absprache mit meinem Aquarienhändler einen probaten Weg gefunden zu haben. Erbsenkugelfische wurden nach meinem ersten Schneckenbefall zu aggressiv und die Schneckenfallen haben bei mir nicht funktioniert. Deswegen sind wir dann auf Prachtschmerlen umgestiegen.

Und da mir drei schöne Kampffische an der Sucht verreckt sind läuten bei mir die Alarmglocken wenn ich „dicken Bauch“ lese/sehe/höre

Pinselalgen und Schneckenplagen sind meist Folge von
Trockenfutter.
Ich stimme Nemo zu, bei übermäßigem Befall und schlechten
Wasserverhältnissen auzuräumen. Große Wasserwechsel bei
bakteriellem Befall, um die Keimdichte zu senken.

Den dann nach Möglichkeit an einem Mittwoch machen, da (zumindest bei uns) da die Wasserwerte (erfahrungsgemäß) am Besten sind. Hat was mit dem Wochenende zu tun und den Durchspülungen der Rohre unter der Woche.

Kann Bauchwassersucht oder Fischtuberkulose sein. Beides kaum
heilbar.

Wenigstens kannst Du mich da bestätigen :wink:

Gruß
orangegestreift

Grüße zurück auch an den Fragestarter

Hallo,

prinzipiell wäre es gut, wenn du uns mal ein bisschen mehr Input zu deinem Aquarium und den regelmäßigen Pflegemaßnnahmen geben könntest. Dann kommt vielleicht raus, an welcher Stelle es klemmt. Interessant wäre: Was, wie oft und wieviel wird gefüttert, wie oft und wieviel Wasser wird gewechselt, welche sonstigen Pflegemmaßnahmen werden wie oft durchgeführt. Außerdem zum Becken: Art der Filterung, welche Beleuchtung, was für Bodengrund, welche Temperatur, sonstige Technik…

seit nem Monat
-wachsen meine Pflanzen nicht mehr/sterben sogar ab.
-Bartalgen wuchern.

Prinzipiell wäre folgendes Szenario vorstellbar: Problemursache - Der Bodengrund ist ausgelaugt und es erfolgt keine ausreichende mineralische Düngung mehr oder die Beleuchtung ist zu alt und die Lichtausbeute zu schwach. Die Pflanzen werden durch einen dieser Faktoren im Wachstum limitiert und gehen mit der Stoffwechselrate runter. Als Konsequenz nehmen sie nicht mehr so viel organische Abfallstoffe als Nahrung aus dem Becken auf, wie durch Futterreste und Fischausscheidungen eingetragen werden. Wenn der Filter zu klein dimensioniert ist, um das entstehende Ungleichgewicht auszugleichen, kommt das biologische Gleichgewicht aus dem Tritt. Zum einen nutzen die Algen sofort die angesammmelten organischen Abfallstoffe als Dünger und vermehren sich explosionsartig. Zum anderen reichern sich die giftige Stoffwechselprodukte (Nitrat, ggf. Ammonium und Nitrit) im Wasser an.

-Hab eine Schnecken-Plage (nur ca. 3 mm groß)

Das deutet auf ein zu großes Futterangebot hin, offenbar wird zu reichlich gefüttert oder die durch das biologische Ungleichgewicht reichlich anfallenden organischen Abfälle (Exkremente, abgestorbene Pflanzenteile) bieten die Nahrungsgrundlage für die rasante Vermehrung (TDS). Prinzipiell tragen Schnecken aber eher zur Stabilisierung bei, indem sie beim Schadstoffrecycling helfen und sind weniger als Plage anzusehen.

und meinen Fischen gehts auch nicht gut.

Wenn das biologische Gleichgewicht gekippt ist, kein Wunder. Werden eiweißreiche Futterreste und der Harnstoff der Fischausscheidungen nicht mehr ausreichend abgebaut, reichern sich giftige Abbauzwischenprodukte im Wasser an. Du solltest auch mal auf Nitrat testen, statt nur auf pH und Härte.

Hab Neons, Kupfersalmler, Welse und Skalare drin.
Und bei den ganzen Salmlern spielt sich grauenhaftes ab.
Meisten ein oder zwei bekommen langsamm
-Wirbelsäulen-Verkrümmungen
-entweder einen dicken Bauch (die sterben dann auch
schnell)
-oder einen eingefallenen Bauch und Gleichgewichts-
Störungen.
Die restlichen scheinen normal.

Von der Wirbeklsäulenverkrümmung mal abgesehen deuten die Symptome auf bakterielle Infektionen hin. Diese können vereinzelt als Spontaninfektion bei immungeschwächten Fischen auftreten. Wenn die Fische von Anfang an dabei sind, kann da einfach eine Altersschwäche zugrunde liegen, so runde 10 jahre sind für einen Neon schon ein oordentliches Alter und ein Kupfersalmler erreicht das i.d.R. gar nicht.
Aber auch schlechte Wasserwerte können die Fische schwächen und anfällig für bakterielle Infektionen machen. Diese können auch von Fisch zu Fisch übertragbar sein und einen Salmlerbestand innerhalb von Tagen oder Wochen komplett killen.

Was kann ich tun? Woran kanns liegen?

Als erste Hilfe fürs ganze Aquarium würde ich erstmal intensiv Wasser wechseln, z.B. 8 - 10 Tage lang im Abstand von 2 Tagen einen 30 - 50%igen Wasserwechsel durchführen. Dabei besser erstmal nicht den Filter mit reinigen. Das wäre dann der nächste Schritt so 3 - 4 Tage nach dem letzten Wasserwechsel.

Wenn sich die Fische dadurch nicht erholen und weitere Tiere Krankheitszeichen zeigen, solltest du unverzüglich eine Behandlung gegen Bakterien einleiten, dafür gibt es in der Zoohandlung Medikamente auf Basis des Antibiotikums Nifurpirinol (z.B. Sera Baktopur direct). Dann allerdings vorher gut saubermachen und den Filter auswaschen, da das Antibiotikum auch die Boden- und Filterbakterien killt und du dadurch gleich wieder einen haufen organischen Abfall im Becken hast.

Wenn das Becken etwas stabilisiert ist, kannst du mittelfristig eine Algenbekämpung mit Protalon 707 (Zoohandel) einleiten, dies ist das einziige Algenbekämpfungsmittel, was bei sachgemäßer Anwendung gut wirkt und Fische und Pflanzen nicht schädigt. Ob es allerdings den Schnecken bekommt, kann ich nicht versprechen (ein Auge drauf halten und ggf. tote Tiere sofort entfernen)…

Gleichzeitig zur Algenbekämpfung solltest du das Pflanzenwachstum versuchen, wieder in den Griff zu kriegen. Bei ausgelaugtem Bodengrund kann ein mineralischer Wurzeldünger helfen, bei Lichtmangel ein Ersatz der Leuchtstoffröhren (ca. alle 12 - 24 Monate fällig, da dann die Lichtausbeute um ca. 50% sinkt). Außerdem könntest du ein paar schnellwachsende Pflanzen zusätzlich in das Becken bringen, um den Algen schnell die Nährstofffe zu entziehen und den Pflanzen in dieser Konkurrenz weider den Vorteil zu verschaffen.

Langfristig solltest du auch schauen, ob deine Filterung groß genug ausgelegt ist, die regelmäßigen Plegemaßnahmen ausreichen (Wasserwechsel, Reinigung) und die Fütterung stimmt (abwechslungsreich, oft aber nicht zu viel). Gelegentlich mal Nitrit und Nitrat testen, kann auch nicht schaden. Nitrit sollte immer 0 sein und Nitrat bestenfalls auch oder zumindest nicht höher, als in deinem Trinkwasser.

Die Wasserwerte sind nicht ganz optimal (pH 7,2, KH 10°) aber
das ging 10 Jahre gut.

Im Interesse deiner Fische, besonders der Salmler, könntest du versuchen, wenigstens den pH-Wert etwas zu senken, pH 6.0 - 6,5 wären perfekt. Mit einem handelsüblichen Eichenextrakt, Torfextrakt oder einem Phosphorsäure-basiertem pH-Senker (z.B. Sera pH minus) bekommst du den runter. Auch ein wenig gerbstoffhaltiges Trockenlaub (Eiche, Buche, Walnuss) macht sich als Unterstützung gut. Der niedrige pH reduziert die Dichte schädlicher Bakterien und verbessert das Wohlbefinden der Fische.

Gruß, Jesse

Nochmals Danke an alle Antworter,
Ich werd mir Tests für Phosphat usw. besorgen. Nitrit und Nitrat sind OK. Die hab ich schon getestet. Ich wechsle 1 mal im Monat a. 1/4 - 1/3 des Wassers. Den Filter (Eheim Außenfilter, weiß jetzt nicht genau das Modell, ist aber auf jeden Fall ausreichend)putze ich alle 6 Wochen.
Ich füttere 1-2 mal am Tag 3 Welstabletten und n bisschen Flocken o. gefriergetrocknetes Futter. Ab und zu auch Lebendfutter. Ich versuch jeden Tag was anderes zu geben.

  • Normale Flocken
  • Vegetarische Flocken
  • Gefr.-Getrocknete Artemia
  • Gfr.-getr. rote Mückenlarven
  • Diskus-Granulat.
    Ist aber vielleicht echt zu viel. Vielleicht ne Diät?
    Mein Bodengrund schaut nicht schwarz aus. So gut wie keine Bläschen.
    Düngen tu ich eigentlich nicht. Hab vor ca. 3 Monaten mal so Wurzel-Kügelchen rein getan.
    Meine Beleuchtung ist in der Abdeckung. Ganz normale Röhren fürs Aquarium: eine Pflanzen-Röhre (grünliches Licht) hinten und eine Fisch-Röhre (weißlich-violettes Licht)vorn. Das mit den Wasserwechseln zur Verminderung der Keimdichte werd ich machen. Hoffentlich komm ich doch noch um eine Neueinrichtung drum rum.
    Grüßle

na huch… und mir wurde gesagt 1 mal am tag Füttern wäre zu viel…

Klang auch logisch für mich. Fische kennen wohl kein Sättigungsgefühl und fressen und fressen… Der Hauptgrund für viele tote Fische sei schlicht und ergreifend eine Leberverfettung.

Bei mir gibt es alle zwei Tage eine halbe Welstablette pro Wels (also 3) und 1 1/2 TL Trockenfutter für die restlichen Fische. Alle 4 Tage gibt es zusätzlich zwei Gefriergetrocknete Würfel aus dem Quintett.

Mal abgesehen von der immer noch defekten Beleuchtung geht es meinen Fischen (soweit ich es beurteilen kann) prächtig. Aber da es Ende des Monats ist, ist die im Moment nicht drin :frowning:

Andererseits, müsste ich eine Algenkur machen wäre das Licht auch für zwei Wochen aus.

Füttern und Algen

na huch… und mir wurde gesagt 1 mal am tag Füttern wäre zu
viel…

Im Ernst?

Klang auch logisch für mich. Fische kennen wohl kein
Sättigungsgefühl und fressen und fressen…

Das ist IMHO Blödsinn, Fische kennen sehr wohl ein Sättigungsgefühl und hören auf zu fressen, wenn sie satt sind.

Der Hauptgrund für
viele tote Fische sei schlicht und ergreifend eine
Leberverfettung.

Da mag eine ganze Ecke Wahrheit dran sein. Nur der Grund liegt weniger in einer zu großen Futtermenge, als vielmehr bei ungeeigneten Futtermitteln und falscher Hälterung (zu wenig Schwimmraum/ Strömung = kaum Energieverbrauch).

Idealerweise sollte man alle Fische ausreichend mit einem möglichst engergiearmen Frischfutter/ Frostfutter ernähren und nur zur Ergänzung ein (hochwertiges, eiweißreiches) Flockenfutter geben. Fische fressen in der Natur eigentlich immer, wenn sie was kriegen können und sollten daher auch im Aquarium immer einen gut gefüllten Darm haben. Ein ausreichender Darminhalt (Stichwort Ballaststoffe) ist wichtig, um Darmerkrankungen vorzubeugen. Fische regelmäßig hungern lassen ist ungesund.

Nur darf das Hauptfutter eben nicht zu viele Kalorien (insbesondere Kohlenhydrate und Fette) enthalten, damit die Fische nicht verfetten. Und hier ist Trockenfutter eben ein bisschen problematisch, da Wasseranteil und Ballaststoffe fast komplett fehlen. Trockenfutter ist fast reine Energie (so ähnlich wie für den Menschen Vollmilchschokolade) und kann bei dauerhafter Fütterung neben Darmkrankheiten wirklich zur Verfettung führen.
Als Zufutter sind gängige Flockenfutter gut, da Vitamine und essentielle Aminosäuren zugesetzt sind, welche eine Mangelernährung verhindern. Aber als ständiges Hauptfuttermittel gegeben wäre das wie früh, mittags und abends Schokolade essen. Statt 3 Gramm Flockenfutter kann ich 30 Gramm Frischfutter geben und dann kann ich die Fische auch 2 - 3x täglich füttern, ohne dass sie verfetten.

Bei mir gibt es alle zwei Tage eine halbe Welstablette pro
Wels (also 3) und 1 1/2 TL Trockenfutter für die restlichen
Fische. Alle 4 Tage gibt es zusätzlich zwei Gefriergetrocknete
Würfel aus dem Quintett.

Ich bin ein Verfechter der regelmäßigen Fütterung. Im mehrtägigen Abstand zu füttern halte ich nicht für tiergerecht. Ab und zu ein paar Fastentage find ich schon okay, aber die ergeben sich ja meist von selbst, wenn man mal nicht zu Hause ist.

Ich füttere meine Fische (Buntbarsche und Saugmaulwelse) i.d.R. 2x täglich. Jungfische füttere ich auch öfter, bis zu 5x täglich, wenn ich es schaffe. Ich füttere als Hauptfutter eine Frostfuttermischung aus 40% Gemüse und je 30% Putenherz und Shrims und gebe nie mehr Futter, als innerhalb von 3 - 5 Minuten aufgefressen wird. 2 - 3 mal wöchentlich füttere ich abends ein Flockenfutter (Sera) statt des Frischfutters. Auf Lebendfutter verzichte ich komplett (Krankheitsgefahr). Bis jetzt ist noch kein Fisch fütterungsbedingt krank geworden oder gar an Verfettung gestorben und meine Welse sind jetzt schon über 10 Jahre alt.

Andererseits, müsste ich eine Algenkur machen wäre das Licht
auch für zwei Wochen aus.

Das ist für viele Pflanzen vermutlich fataler, als für so manche Algenarten. Viele Pflanzen gehen bei so einer langen Verdunklungsaktion (mit mehrwöchigem Nachlauf) ein, während sie z.B. Büschelalgen gar nicht kratzt.
Besser den Pflanzen dauerhaft Wachtsumsvorteile verschaffen (kurz und intensiv beleuchten, weniger Fische und Futtereintrag, mineralische Zudüngung, Temperatur runter, Bestand aufstocken, bei Gelddiarrhoe ggf. CO2-Düngung) statt solcher hauruck-Aktionen.
Und wenn die Algen sich erstmal etabliert haben, muss man auch manchmal mit der chemischen Keule draufhauen, um sie wegzubekommen. eSHa Protalon 707 hilft z.B. recht gut. Wenn die Algen eliminiert sind, hat man sich quasi eine zweite Chance geschaffen, ihr Wachstum mit natürlichen Maßnahmen künftig zu beschränken.

Gruß Jesse

Ich werd mir Tests für Phosphat usw. besorgen. Nitrit und
Nitrat sind OK. Die hab ich schon getestet.

Das ist schon mal gut. Wo lagen die Werte?

Ich wechsle 1 mal im Monat a. 1/4 - 1/3 des Wassers. Den Filter
(Eheim Außenfilter, weiß jetzt nicht genau das Modell, ist aber auf
jeden Fall ausreichend)putze ich alle 6 Wochen.

Wieviele Fische von welcher Sorte hast du denn drin in deinen 200 Litern? Verkürze mal die Wasserwechselintervalle und tausche die genannt Menge alle 1 - 2 Wochen. Dafür beschränke dich besser mit der Filterreinigung. Der Filter braucht einige Zeit, bis er eingefahren und biologisch wirksam ist und es ist kontraproduktiv, allzu häufig die schadstoffabbauenden Bakterien auszuwaschen.
Wenn der Filter mehrere Einsätze hat, kannst du in den untersten Einsatz eine grobporige Schaumstoffmatte legen, die den groben Dreck wegfängt und die du regelmäßig auswäschst. In die anderen Einsätze tust du feinporigen Schaumstoff, Siporax oder ein vergleichbares Material und lässt sie bei der Filterreinigung unangetastet.

Ich füttere 1-2 mal am Tag 3 Welstabletten und n bisschen
Flocken o. gefriergetrocknetes Futter. Ab und zu auch
Lebendfutter. Ich versuch jeden Tag was anderes zu geben.

  • Normale Flocken
  • Vegetarische Flocken
  • Gefr.-Getrocknete Artemia
  • Gfr.-getr. rote Mückenlarven
  • Diskus-Granulat.
    Ist aber vielleicht echt zu viel. Vielleicht ne Diät?

Lies mal, was ich unten auf die andere Antwort zu deiner Frage geschrieben habe. Prinzipiell ist es nicht zu viel, 2-3x täglich die Fische bis zur Sättigung zu füttern. Allerdings sollte man dazu überwiegend Feuchtfutter/ Frischfutter (Diskus-Frostfutter, gefrostete Kleinkrebse und Mückenlarven oder selbstgemachtes Frostfutter) verwenden und nicht ausschließlich Trockenfuttermittel. Wenn man einen Gefrierschrank hat, ist es ja kein Problem sich entsprechend zu bevorraten.

Mein Bodengrund schaut nicht schwarz aus. So gut wie keine
Bläschen.

Hast du Sand oder Kies? Besteht die gefahr, das Futterreste drin versacken?

Düngen tu ich eigentlich nicht. Hab vor ca. 3 Monaten mal so
Wurzel-Kügelchen rein getan.

Klingt ja eigentlich alles sehr gut. Diese Wurzelkügelchen sind mineralische Düngemittel, die die Pflanzen mit den benötigten Spurenelementen versorgen. Das ist ausreichend und regt die Algen nicht zum Wachstum an. Die stehen auf Stickstoff- und Phosphatdüngung, die man im Aquarium tunlichst vermeiden sollte (tun die Fische schon genügend).

Meine Beleuchtung ist in der Abdeckung. Ganz normale Röhren
fürs Aquarium: eine Pflanzen-Röhre (grünliches Licht) hinten
und eine Fisch-Röhre (weißlich-violettes Licht)vorn.

Wann wurden die das letzte Mal gewechselt?

Das mit
den Wasserwechseln zur Verminderung der Keimdichte werd ich
machen. Hoffentlich komm ich doch noch um eine Neueinrichtung
drum rum.

Liest sich eigentlich alles mal nicht schlecht, wirst du schon schaffen.

Ahso: Wassertemperatur würd ich gern noch wissen.

Gruß, Jesse

Hallo und ein dickes Merci an alle fleißigen Ratgeber,

Ein paar zusätzliche Fakten:
Die gemessenen Werte lagen beim Nitrit bei 50, Nitrat bei 0 (Ich hoff, ich habs jetzt nicht verwechselt). In meinem 220l-Becken hab ich einen Schwarm normaler Neons mit 20 Tieren, schwarze Neons: 15 Stk., 10 Kupfersalmler, 7 Panda-Panzerwelse, 2 Antennenwelse und 3 Skalare (ach, und 3 Garnelen). Bis auf die schwarzen Neons und die Kupfersalmler sind eigentlich alle schon so zwischen 7 und 4 Jahre alt.
Ja das mit dem "zu viel Trockenfutter hab ich mir auch fast gedacht. Is ja nicht so der Hit. Aber halt am einfachsten zu bekommen und zu füttern. Der Tipp mit dem selbst gemachten Gefrier-Futter werd ich auf jedenfall ausprobieren. Der is super!
Ich habe feinen Kies (ca. 2-3 mm körnung) als Bodengrund.
Die Leuchtstoffröhren hab ich vor ca. nem 1/2 Jahr gewechselt.
Meine Wasser-Temperatur liegt bei 25 °C.
Ich werd jetzt erstmal richtig durchputzen (Wasserwechsel alle 2 Tage). Die Fütterung umstellen und meine Pflanzen auf Vordermann bringen und aufstocken. Dann lass ich meine Fische n bisschen entspannen und versuchs dann in 1-2 Wochen mal mit ner Filter-Teil-Reinigung. Jetzt hab ich doch noch Hoffnung, die Probleme wieder in den Griff zu bekommen. Ihr seit super!

Die gemessenen Werte lagen beim Nitrit bei 50, Nitrat bei 0
(Ich hoff, ich habs jetzt nicht verwechselt).

Ich hoffe, du hast es verwechselt. :smile:

Nitrit sollte im Normalfall nicht nachweisbar sein, schon 1 mg/l ist fischgiftig und wird nur wenige Tage toleriert. Als tolerierbarer Maximalwert werden in der Literatur 0,3 - 0,5 mg/l angegeben, ich halte das aber auf Dauer für zu viel.

Nitrit ist ein Zwischenprodukt beim Stickstoffabbau (Einweis, Harnstoff) über Ammonium zu Nitrat. Wenn es sich im Wasser anreichert, klemmt es gewaltig in der Abbaukette. Normalerweise wird Nitrit sofort von den Filterbakterien zu Nitrat oxidiert und ist im Wasser nicht nachweisbar. Das Nitrat ist das Endprodukt des oxidativen Stickstoffabbaus und reichert sich mit der Zeit im Aquarienwasser an, wenn es nicht komplett zu Stickstoff reduziert werden kann. Der Komplettabbau zu Stickstoff braucht aber sauerstoffreie Zonen im Filter und funktioniert nur mit den richtigen Filtermaterialien und geringen Durchflussraten gut.

Das Nitrat reichert sich also im Regelfall in mehr oder minder großer Menge im Aquarienwasser an und muss mit dem Wasserwechsel entfernt werden. Es ist zwar auch toxisch, es werden aber deutlich höhere Werte toleriert, als für Nitrit. Für Trinkwasser ist ein Grenzwert von 50 g/l vorgeschrieben (wie bei dir im Becken vorhanden), das ist aber für die meisten Zierfische auf Dauer schon ganz schön heavy. Wenn du nicht wirklich schon im Trinkwasser so hohe Ausgangswerte hast (miss das mal!), würde ich versuchen, den Nitratwert durch Wasserwechsel deutlich zu reduzieren (auf höchstens 25 mg/l) und dauerhaft dort zu halten. Wenn die biologische Filterung optimal funktioniert, ist wie gesagt gar kein Nitrat in einem Aquarium nachweisbar. Dann muss man auch nicht so oft Wasser wechseln.

In meinem 220l-Becken hab ich einen Schwarm normaler Neons mit 20
Tieren, schwarze Neons: 15 Stk., 10 Kupfersalmler, 7
Panda-Panzerwelse, 2 Antennenwelse und 3 Skalare (ach, und 3
Garnelen). Bis auf die schwarzen Neons und die Kupfersalmler
sind eigentlich alle schon so zwischen 7 und 4 Jahre alt.

Ist ja eine nette Zusammenstellung. Von der Besatzdichte ist es allerdings schon ziemlich kritisch, idealerweise bräuchtest du die doppelte Wassermenge für so viele Fische. Diese hohe Besatzdichte muss man schon mit einer großen Filterfläche kompensieren. Ich würde einen Eheim Pro II 2228 mit ~10 Liter Filtervolumen und einer Füllung von 2/3 biologischem Filtermaterial (Siporax etc.) dranhängen und die Durchflussmenge auf die Hälfte drosseln. GGf. noch eine große Schwammfilterpatrone als ‚Vorfilter‘ auf den Ansaugstutzen stecken, diese fängt den Dreck weg und du kannst sie regelmäßig auswaschen. Wenn kaum Dreck in den Außenfilter kommt, musst du ihn höchstens noch 2 mal jährlich reinigen. Eine lange Standzeit erhöht die biologische Filterwirkung.

Der Tipp mit dem selbst gemachten
Gefrier-Futter werd ich auf jedenfall ausprobieren. Der is
super!

Du kannst als Fleischbasis Rinderherz oder (besser) Putenherzen und Cocktailshrimps verwenden (ca. 1:1) und als Gemüsebasis roten Paprika, Blattspinat, Möhre und etwas Knoblauch. Die Herzen musst du gut von Fett, Blutresten und Sehnen befreien. Fleisch (ca. 60%) und Gemüse (ca. 40%) zusammen in den Küchenmixer und zu einem feinen Futterbrei verwursten. Je kg gebe ich noch 2 - 4 EL Spirulinapulver und 1 - 2 EL von einem Vitaminpräparat für Zierfische zu.
Die fertige Masse kannst du dann in Gefrierbeutel portionieren und zu ‚Futterplatten‘ flachdrücken oder in die üblichen Blister abfüllen und einfrieren.

Ich habe feinen Kies (ca. 2-3 mm körnung) als Bodengrund.
Die Leuchtstoffröhren hab ich vor ca. nem 1/2 Jahr gewechselt.
Meine Wasser-Temperatur liegt bei 25 °C.

Denk, das ist soweit alles okay. Beim Wasserwechsel solltest du den Bodengrund mit einer Mulmglocke (Schlauchaufsatz) von Futterresten und Schmutz befreien, da die Abfälle im Kies versacken können.

Ich werd jetzt erstmal richtig durchputzen (Wasserwechsel alle
2 Tage). Die Fütterung umstellen und meine Pflanzen auf
Vordermann bringen und aufstocken. Dann lass ich meine Fische
n bisschen entspannen und versuchs dann in 1-2 Wochen mal mit
ner Filter-Teil-Reinigung. Jetzt hab ich doch noch Hoffnung,
die Probleme wieder in den Griff zu bekommen. Ihr seit super!

Dann viel Erfolg!

Gruß, Jesse