Pflanzenfrage

Hallo, letztens gab es einen ziemlichen Streit in meiner Familie. Um mir jetzt mal Gewissheit zu verschaffen, hätte ich folgende Fragen:
gibt es Pflanzen, die sich ohne ‚‚Umwege‘‘ über Bakterien, Pilze und derartiges direkt von anderen abgestorbenen Gewächsen ernähren können?
Wenn ja, welche?

Gruß
Katana

Hallo,

sowas gibt es mE nicht.

Es gibt zwar den Begriff „Saprophyt“, der in der Übersetzung lautet: „von Fäulnissprodukten lebende Pflanze“. Dieser Begriff ist aber immer nur für Pilze verwendet worden. Pilze sind aber im biologischen Sinne keine Pflanzen (und auch keine Tiere, sonderen eben Pilze). Daher wird der Begriff „Saprophyt“ auch nicht mehr verwendet (stattdessen spricht man nur von Saprobionten („Fäulnisfresser“).

LG
Jochen

Aha, vielen Dank für die rasche Antwort. Also keinerlei Pflanzen, sondern nur Pilze. Und diese produzieren wie die Bakterien Nährstoffe, oder?

Aha, vielen Dank für die rasche Antwort. Also keinerlei
Pflanzen, sondern nur Pilze. Und diese produzieren wie die
Bakterien Nährstoffe, oder?

Welche Art Nährstoffe meinst du? Und für wen?

Pflanzen brauchen verschiedene _Mineral_stoffe wie v.a. Nitrat, Phosphat und Sulfat. Pilze zersetzen anderes organisches Material (zB. abgestorbene Pflanzenreste, Laub etc.) und setzen daraus zT. wieder die Mineralsalze frei, welche die Pflanzen dann wieder aufnehmen. Außerdem haben Pilze wirksame Mittel, im Boden fest gebundene Mineralstoffe in Lösung zu bringen, also „bioverfügbar“ zu machen - auch für die Pflanzen, die da wachsen. Das hat sich bei bestimmten Arten sogar bis zur Symbiose entwickelt: Die Wurzel beziehen vom Pilz Mineralstoffe und der Pilz von der Pflanze Nährstoffe (Zucker etc.).

Hier ist noch ein Link: http://www.pilze.ch/Pilz/pilz.htm

LG
Jochen

Ok, dann hatte ich das mit den Nährstoffen wohl falsch verstanden, tut mir leid.

Allerdings hätte ich dann noch eine Frage:
Welche auch in unseren Klimazonen heimischen Pflanzenarten benötigen die wenigsten Mineralstoffe zum Überleben?

Allerdings hätte ich dann noch eine Frage:
Welche auch in unseren Klimazonen heimischen Pflanzenarten
benötigen die wenigsten Mineralstoffe zum Überleben?

Da muss ich leider passen.
Vielleicht ist ja ein Botanik-Experte hier?

LG
Jochen

Allerdings hätte ich dann noch eine Frage:
Welche auch in unseren Klimazonen heimischen Pflanzenarten
benötigen die wenigsten Mineralstoffe zum Überleben?

Das sind wohl die Pflanzen, die da leben, wo andere aus Mangel an Mineralstoffen nicht mehr leben können. Die Hochmoore sind sehr Mineralien- arm. Es leben die typischen Pflanzen wie Moose und „fleischfressenden Pflanzen“ wie Sonnentau. In anderen Ländern sind es noch Orchideen und Tillandsien, die ebenfalls extrem nährstoffarm leben können.
Zu Deiner ersten Frage nochmals. Orchideen leben direkt auf und von abgestorbenem pflanzlichem Substrat, holen sich mit den Wurzeln direkt die Mineralien, z.B. aus einer Baumrinde.
Udo Becker

Das sind wohl die Pflanzen, die da leben, wo andere aus Mangel
an Mineralstoffen nicht mehr leben können. Die Hochmoore sind
sehr Mineralien- arm. Es leben die typischen Pflanzen wie
Moose und „fleischfressenden Pflanzen“ wie Sonnentau. In
anderen Ländern sind es noch Orchideen und Tillandsien, die
ebenfalls extrem nährstoffarm leben können.

Vielen Dank für die Informationen. Jetzt würde mich nur noch eines dazu interessieren:
Orchideen sind doch sogenannte Epiphyten. Gibt es auch Moose, die anderen Pflanzen in größerer Höhe ‚anhaften‘ können?

Zu Deiner ersten Frage nochmals. Orchideen leben direkt auf
und von abgestorbenem pflanzlichem Substrat, holen sich mit
den Wurzeln direkt die Mineralien, z.B. aus einer Baumrinde.
Udo Becker

Aha, danke sehr. Aber das ist dann die einzige Pflanzenart…?

Jetzt würde mich nur noch
eines dazu interessieren:
Orchideen sind doch sogenannte Epiphyten. Gibt es auch Moose,
die anderen Pflanzen in größerer Höhe ‚anhaften‘ können?

Moos wächst auch bei uns auf Bäumen, wenn genügend Feuchtigkeit da ist. Flechten ebenso.

Zu Deiner ersten Frage nochmals. Orchideen leben direkt auf
und von abgestorbenem pflanzlichem Substrat, holen sich mit
den Wurzeln direkt die Mineralien, z.B. aus einer Baumrinde.
Udo Becker

Aha, danke sehr. Aber das ist dann die einzige Pflanzenart…?

Es gibt noch andere Epiphyten, z.B. Bromelien, aber die leben m.W. nicht von der Wirtspflanze. Das sind aber Übergänge. In der Baumrinde sammelt sich Laub und Staub, sodass quasi eine Humusbildung erfolgt. Manche Orchideen sammen mit ihren sperrigen Wurzeln Laub und vom Wind zugetragene organische Stoffe und entwickeln so ihr eigenes Substrat.
War das die Frage ? Ich bin kein Biologe oder Botaniker.
Grüße Udo Becker

Orchideen leben direkt auf
und von abgestorbenem pflanzlichem Substrat, holen sich mit
den Wurzeln direkt die Mineralien, z.B. aus einer Baumrinde.

Hallo Udo,
so verallgemeinert ist das falsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Orchideen#Wurzeln
Grüße
Ulf

Moos wächst auch bei uns auf Bäumen, wenn genügend
Feuchtigkeit da ist. Flechten ebenso.

Entschuldige, Frage war dumm formuliert. Dass Moos und Flechten an Bäumen wachsen, war mir schon klar, nur wusst ich nicht, ob sie eben auch weit oben im Geäst vorkommen oder eher nur weiter unten.

War das die Frage ? Ich bin kein Biologe oder Botaniker.
Grüße Udo Becker

Ja, danke sehr. Aber wenn man Euch hier so schreiben sieht, könnte man meinen, Ihr alle hättet die jeweiligen Bereiche studiert…
Vielen Dank nochmals an alle für die Beantwortung meiner Fragen!

Gruß
Katana