Pflaster in Wunde eingetrocknet

moin,

hab da mal ein kleines problem: habe mir gestern eine verhältnis tiefe kerbe in die fingerkuppe geschnitten. um die starke blutung in den griff zu bekommen, habe ich einen zahnarzt-tupfer aus einer art mullbinden-stoff auf den schnitt gedrückt (so einer wird ja nach entfernten zähnen auch auf das blutende loch gedrückt) und dann einen fingerkuppen-veband darüber geklebt. zwar war die blutung nach einigen stunden nicht mehr vorhanden, aber der tupfer klebt nun in der getrockneten wunde und ich kann ihn nicht mehr so ohne weiteres lösen.

kann mir jemaqnd einen tipp geben, wie ich am besten vorgehen kann, ohne ein weiteres blutbad anzurichten? wird der tupfer im verlauf der heilung vielleicht irgendwann von den sich erneuernden hautzellen abgestoßen oder wird es eher noch schlimmer, je länger ich den tupfer dran lasse?

danke für eure hilfe!!

mfg

martin

Hallo Martin,

Am Besten mit etwas Wasser (Leitungswasser oder besser steriles Wasser oder NAtriumchloridlösung aus der Apotheke) einweichen, dann löst sich der Tupfer ganz von selbst. Womöglich wird es sich nicht so ohne Probleme Lösen lassen und die Wunde reisst ein wenig auf und blutete wieder aber es sollte kein größeres „Blutbad“ geben :smile:
Im Prinzip macht es aber ncihts wenn ein oder zwei Fäden dieses Zellstoffes in der Wunde bleiben.

LG Philipp

danke! habe es jetzt unter wasser gehalten und gelöst - hat ein wenig geziept und fing dann an zu bluten. habe allerdings direkt ein neues pflaster ohne auflegen eines neuen tupfers auf die wunde gedrückt, noch bevor das blut richtig zum laufen kam.

allerdings scheint es, eine relativ tiefe und große kerbe zu sein, denn der tupfer war nicht einfach auf der wundfläche angetrocknet, sondern er war zu einem gewissen teil in die kerbe geschoben und hätte so ein ungestörtets zusammenwachsen verhindert.

wie lange wird es wohl bei einer kerbe, in die ein teil eines zahnarzt-tupfers passt, dauern, bis man den finger wieder ohne pflaster benutzen kann, ohne dass die wunde bei der kleinsten beanspruchung anfängt zu bluten? sorry für die frage, aber es sieht so ungewöhnlich tief aus im vergleich zu meinen bisherigen schnittverletzungen. wächst so eine kerbe überhaupt unter einem einfachen pflaster zusammen oder muss sowas genäht werden? der schnitt ist ca. 7,5 mm lang, 3 mm tief und an der oberkante 2,5 mm breit - also die fingerkuppe weist schon eine richtige delle nach innen auf!

Hallo Martin,

Du solltest die Wunde gut und reichlich desifizieren. Das heilt schon von selber; eine Narbe wird’s vermutlich bleiben und ggf. reduziert sich auch das Gefühl an dieser Stelle etwas.
Meiner Erfahrung nach, kann nur genäht werden, wenn das sofort passiert.

Gute Besserung.

moin,

hab da mal ein kleines problem: habe mir gestern eine
verhältnis tiefe kerbe in die fingerkuppe geschnitten. um die
starke blutung in den griff zu bekommen, habe ich einen
zahnarzt-tupfer aus einer art mullbinden-stoff auf den schnitt
gedrückt (so einer wird ja nach entfernten zähnen auch auf das
blutende loch gedrückt) und dann einen fingerkuppen-veband
darüber geklebt. zwar war die blutung nach einigen stunden
nicht mehr vorhanden,

Und da kommt mein erstes Problem: Eine so lange dauernde Blutung? Da scheint etwa mit dr Blutgerinnung nicht zu stimmen. Ich würde das Problem einmal meinem Hausarzt schildern.

aber der tupfer klebt nun in der
getrockneten wunde und ich kann ihn nicht mehr so ohne
weiteres lösen.

Omas altes Hausrezept: Man weiche die Sache ein, dann geht das Pflaster (oder was auch immer da festklebt, schon ab.
Wenn man es anwendet, kriegt man vielleicht sogar das Klebende ab, aber die Wunde ist wieder auf und blutet.
Nicht gerade Sinn der Sache.

Empfehlung: Vorstellung in der chirurgischen Ambulanz eines Krankenhauses. Wie einer meiner Vorredner meint, muß die Sache eventuell genäht werden. Mögllich, aber zumindest sollte ein chirurgischer Mensch mal draufschauen! Von so wichtigen Dingen wie Tetanisimpfung ganz zu schweigen!

Hallo Martin,

Ja, Wunden an den Fingerkuppen, können manchmal ganz häßlich lange bluten, auch wenn mit der Gerinnung alles i.O. ist.

kann mir jemaqnd einen tipp geben, wie ich am besten vorgehen
kann, ohne ein weiteres blutbad anzurichten?

Am besten holst du Dir aus der Apotheke eine Wasserstoffperoxidlsg. 3%, füllst ein Schnapsgläschen damit u. weichst für den Verbandswechsel den Finger darin ein.

Wasserstoff desinfiziert auch gleichzeit.

Ich würde Dir dann raten, wenn es nicht wieder blutet, eine Wundsalbe (z.B. Betaisodona) dick aufzutragen, dann klebt der Verband nicht mehr so schnell an.

Und: Hand schön hochhalten!

Gute Verheilung,

Motorradmieze

Am besten holst du Dir aus der Apotheke eine
Wasserstoffperoxidlsg. 3%, füllst ein Schnapsgläschen damit u.
weichst für den Verbandswechsel den Finger darin ein.

Klasse Empfehlung. gerade Wasserstoffperoxyd weicht die Wundränder stark auf und mazeriert (kocht gewissermaßen weich) due umgebende Haut.
Schon meine Oma hatte diese Behandlung abgeschafft, weil ihr die bösen Folgen nicht gefielen.

Klasse Empfehlung. gerade Wasserstoffperoxyd weicht die
Wundränder stark auf und mazeriert (kocht gewissermaßen weich)
due umgebende Haut.

Dieses Fingerbad soll ja nicht abendfüllend sein.
Sondern nur so lange, bis der Verband sich lösen läßt.
Alternativ kann er auch ein Betaisodona-Fingerbad nehmen. Das wirkt aber weniger effektiv wie die Wasserstoffperoxid-Lsg.

Schon meine Oma hatte diese Behandlung abgeschafft, weil ihr
die bösen Folgen nicht gefielen.

Dann weiß die Oma wohl mehr, als die Chrirurgische Abteilung.

Gruß Momi

Dann weiß die Oma wohl mehr, als die Chrirurgische Abteilung.

Nicht unbedingt. Aber mit den Machtmitteln des Krankenhauses oder der chirurgischen Praxis im Rücken kann man nach ganz anderen Regeln verfahren. Und durchaus auch einmal Methoden einsetzen, die zu Hause nicht empfehlenswert sind.

Ich gehe davon aus, daß die Frage sich auf häusliche Behandlung bezieht, andernfalls wäre der ganze Thread ja sinnlos.

1 Like

Was macht es für einen Unterschied, ob die Behandlung im häuslichen Bereich oder in der Praxis gewechselt wird? Einzig und allein die Tatsache zählt, daß sich der Verband besser entfernen läßt und die Wunde nicht wieder aufreißt und zu bluten anfängt.

Ich löse bei meiner Familie schon immer die Verbände mit Wasserstoff und die Wunden sind - übrigens ohne zu nekrotisieren - immer prima verheilt.