Hallo Wolfgang,
erstmal vielen Dank für die Informationen.
mit dem fehlenden Kühl- und Schmiermittel hast Du die denkbar
schlechtesten Betriebsbedingungen für den Fräser. Lange
Standzeiten hochwertiger Vollhartmetallfräser wirst Du so
nicht erhalten. Auch die Qualität der gefrästen Oberflächen
wird nicht
begeisternd sein und Du hast viel Nacharbeit mit einem sich
aufbauenden zähen Grat.
Ich dachte immer, Hartmetall müßte das auch trocken schaffen. Manchmal geht es ja auch ganz gut
Die Geschwindigkeit für den winzigen
Fräser wird hoffentlich hoch genug sein. Um die 10.000 Upm
sollten es schon sein.
Viel weniger kann die Maschine eh nicht. Natürlich habe ich schon unterschiedliche Werte ausprobiert. Bei sehr hohen Drehzahlen scheint es aber eine kritische Erwärmung des Fräsers zu geben, die das Verschmieren begünstigt
Ist wenigstens eine Kühlung mit
Druckluft machbar? Damit läßt sich manchmal eine Verlängerung
der Standzeit erzielen, der Fräser wird nicht mehr ganz so
schnell zugeschmiert, weil die Druckluft auch die Späne
entfernt und die
Flächen werden besser. Aber eine Krücke bleibt es.
Druckluft ist zwar aufwendig, wäre aber machbar. Das muß ich vieleicht vorher mal mit einer Ausblaspistole manuell testen.
Als bessere Alternative könnte man manuell mit einem Pnsel
Bohr-/Kühlemulsion zuführen. Oder Spititus aus einer
Spritzflasche.
Muß ich vielleicht auch mal testen. Woraus besteht eigentlich dieser ominöse Spiritus ? Ethanol kann es ja nicht (alleine) sein. Der riecht erstens anders und wäre zweitens ziemlich Feuergefährlich.
Du kannst noch mit der verarbeiteten Aluminiumlegierung
probieren. Gut zerspanbare Al-Qualitäten haben u. a. einen
kleinen Pb-Anteil. Wenn die Teile aber hinterher eloxiert
werden sollen, wirst Du daran wenig Freude haben.
Da es sich meistens um vorgefertigte Gehäuseteile handelt, habe ich kaum Einfluss auf das Material.
Das Ganze „riecht“ nach Frontplattenbearbeitung auf einer
x-y-Maschine von Isert o. ä. . Was man dabei an dem
Maschinchen
gespart hat, zahlt man an Werkzeugkosten und Nachbearbeitung
wieder drauf. Dazu kostet Dich jeder gebrochene Fräser ein
versautes Werkstück. Außerdem sind bei diesen Maschinen ohne
Kühlmittelkreislauf Spindeln und Linearlager so mäßig
abgedeckt,
daß jeder Fräsgang an der Substanz des Gerätes nagt, von der
mangelhaften Steifigkeit der Gesamtkonstruktion ganz zu
schweigen.
Eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für den professionellen
Einsatz sind solche Maschinen nicht. Ohne Schmierung läßt sich
Aluminium weder ordentlich fräsen noch sauber und gratfrei
gravieren. Man hat sich Flexibilität für die Anfertigung von
Einzelstücken erhofft und handelt sich nur Ärger und Kosten
bei vielen Einschränkungen und mäßigen Ergebnissen ein.
Du hast natürlich recht. Es ist eine Isel-Maschine mit den bekannten Mängeln. Da sie sich aber beim Bohren von Leiterplatten in den letzten 10 Jahren bestens bewährt hat, war es trotzdem eine sehr gute Investition. Das Fräsen ist eher eine Nebenaufgabe, die erst später dazukam und für die sich die Anschaffung einer neuen Maschine z.Zt. keinesfalls rechnet.
Jörg