Wir wohnen auf dem Dorf und jeder kennt jeden. Zu unserer Familie gehören zwei Pflegekinder seid 2010 im Alter von 8 und 9 Jahren. Durch Verkauf/Sterbefall in unmittelbarer Nachbarschaft wechselten zwei Häuser ihre Besitzer und unsere neuen Nachbarn brachten zu unser freudigen Überraschung eigene Kinder gleichen Alters mit, genauer gesagt 4 Kinder. Wir stellten uns bei den neuen Nachbarn vor und auch unsere Pflegekinder als solche. Es ergab sich ein erstes freundliches neugieriges Nachbarschaftsgespräch/treffen, wo wir uns alle bei einer guten Tasse Kaffee als zukünftige direkte Nachbarn beschnupperten und gut gelaunt gingen wir wieder am Abend auseinander. Unser erstes Gefühl war überaus positiv. Die Kinder spielten sogar zusammen und schlossen erste Freundschaft, denn sie sollten in die selbe Schule gehen wie unsere Pflegekinder, ja sogar ein Mädchen (8J.) mit unserem Sohn in die 2. Klasse.
Die zwei neuen Nachbarinnen löcherten uns mit Fragen zwecks unserer zwei Pflegekinder, denn sie hätten schon viel negatives in Funk- und Fernsehen gehört und gesehen in den letzten Jahren und wir antworteten ohne Scheu und Ehrlich, denn wir sind schon seid über zehn Jahren Pflegekindstelle und nie hat es au0ergewöhnliche Probleme gegeben. Die Männer hielten sich auffallend zurück, tranken ihr Bier und überließen ihren Frauen das Fragen/Antwortenspiel mit uns. Und weil sich alles so gut für uns anfühlte dachten wir uns einige Tage später, wir schicken unsere Kinder zum Spielen zu den neuen Nachbarskindern hinüber und erlebten eine ganz, ganz böse Überraschung, denn unsere Kinder kamen nach kurzer Zeit total bestürzt und weinend wieder nach Hause gelaufen.
Sie wurden vom ältesten Sohn (12J.) gleich gegenüber mit folgenden Wortlaut begrüßt: Was wollt ihr hier? Wir kommen nicht mehr zu Euch! Bleibt auf eurem Grundstück, denn wir wollen mit euch auch nicht spielen! Ihr seid anders als wir und nicht so wie wir! Ihr passt nicht zu uns, denn wir sind besser als ihr hat meine Mutti gesagt - los haut ab, sonst knallt’s!
Und was hat die Mutti gesagt, frugen wir nach? Die hat uns nicht mal angekuckt und wortlos Wäsche aufgehängt schimpften unsere Kinder, als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatten!
Wir hielten das ganze für ein Mißverständnis und gezänck unter Kindern, denn wie bestellt kam Lilly 8J. die Tochter unserer anderen neuen Nachbarn zu Besuch. Sie unterhielt sich mit meiner Frau in der Küche und ich kam mit ihrer Mutter am Zaun ins Gespräch. Es war ein nettes Gespräch, als plötzlich Lilly aus unserem Haus wieder heraus kam und ihre Mutter ihrer gewahr wurde. „Komm sofort hier rüber Lilly und das Mädchen gehorchte geschockt, wegen des gestrengen Tones der Mutter“!
Die Mutter nahm ihre Tochter streng bei der Hand und sprach zu ihr, direkt in meinem Beisein folgendes: Ich verbiete dir ein für alle mal diese Leute zu belästigen und dieses Grundstück zu betreten, ich habe dir schon vom ersten Tag an gesagt, das der Umgang mit diesen Leuten für dich nicht’s ist und mir dem Pflegevater, schlug vor Aufregung das Herz bis zum Halse hoch!
Ich stammelte zwar noch, das ihre Tochter uns ganz gewiss nicht stört oder belästigt und gern immer kommen könnte, um mit unseren Kindern zu spielen, denn sie gehen ja sogar in die selbe Klasse! Die Frau lächelte mich eiskalt an und mit einem Lächeln sagte sie ganz freundlich zu mir (meine Frau hörte durch das angekippte Badfenster mit), wer und was für meine Tochter gut ist bestimmen wir immer noch selbst und eure Kinder sind gewiss nicht gut für mein Kind!! Sprachs, nahm ihr Kind streng bei der Hand und ging mit ihr zur anderen neuen Nachbarin hinüber. Ich hatte Kreislaufprobleme und fühlte mich wie in den Wechseljahren und auch meiner Frau erging es in diesem Moment nicht anders. Wochen später befragten wir noch einmal Lilly, die heimlich immer noch zu uns rüber kommt wenn Mama nicht da ist, was denn los sei mit unseren neuen Nachbarn?
Ach unsere Eltern können so vieles an euch nicht leiden!
Und was fragten wir nach: Meine Mamma z.B. hat Angst vor Hunden und kann euren Hund nicht leiden! Meine Mamma kann Raucher nicht leiden, denn von Rauchen wird man Krank! Aber besonders tuhen ihr eure Kinder leid, denn sie ist der Meinung, das unsere Kinder hier nicht her gehören in unsere Straße und in einem Heim besser aufgehoben wären, denn wer weis was die alles auf dem Kerbholz haben, da wo die her kommen denn man hört ja so vieles in den Nachrichten sagt meine Mamma!
Seid fast einem Jahr herrscht nun schon absolute Funkstille und wir können uns den Sinneswandel unserer anfangs sehr freundlichen Nachbarn nicht erklären und wissen nun nicht wie wir uns in den kommenden Jahren ihnen gegenüber verhalten sollen, denn die kleine Lilly (8J.) kommt regelmäßig heimlich rüber, die anderen drei Kinder aber nicht!
Auf alle Fälle ist schon mächtig viel Lebensqualität den Bach runter gegangen.
Lilly grüßt immer schön freundlich und sagt immer wieder das sie gern bei uns ist und ihre Mutti nicht verstehen kann, die drei anderen Kinder kucken wie die Erwachsenen freundlich aber bestimmt weg, wenn sie uns bemerken!
Wir denken darüber nach der kleinen Lilly das Betreten unseres Grundstückes zu verbieten, wenn ihre Mama nicht da ist, denn wenn dem Kind bei uns etwas passiert auf dem Grundstück, dann dreht uns ihre Mutter den Strick!
Im gesamten übrigen Dorf sind wir als Pflegeeltern seid Jahren anerkannt und bekannt und regelmäßig erkundigen sich die Jugendamtmitarbeiter über unsere Familie und nie hat es solch, ja man könnte offene Feindseeligkeit sagen, gegeben und nun wissen wir nicht so recht, wie wir uns verhalten sollen gegenüber unseren euen Nachbarn, mit denen wir noch 20-30 Jahre zusammen, Zaun an Zaun leben wollen?!
Wer kann uns mit einigen guten Ratschlägen zur Seite stehen?
Wir bedanken uns im Vorraus!
Familie S. aus Sachsen-Anhalt