Ich finde es hingegen bemerkenswert, wie Pflegeheime als eine Art „Black Box“ behandelt werden, in die man jemanden reinschiebt und dann schaut, was dabei herauskommt.
Meine Gattin und ihre Geschwister haben ungefähr ein dreiviertel Jahr daran gesetzt, ein geeignetes Pflegeheim für ihre dementen Eltern zu finden.
Eine „irgendwie“-Pflegekraft egal aus welchem Land hätte mein Schwiegervater genauso wenig ins Haus gelassen wie jemanden, der ihm etwas zu essen bringen möchte oder jemanden, der ihm mit dem Unterhalt der Wohnung helfen möchte - alle diese wurden von ihm mit Ohrfeigen aus dem Haus gejagt. Eine (relative, das ist durch den Zustand bedingt) Ruhe fand er dann im Seniorenheim St. Elisabeth in Bornheim-Merten. Meine Frau und ihre Geschwister hatten sich das genau überlegt, vieles abgewogen, vieles verworfen, und ich glaube, das war eine wenig schlechte Lösung (gute Lösungen gibt es für einen Dementen nicht - das weißt Du selber, wenn Du Dich mit dem Thema beschäftigt hast().
Die Lektüre von „Abschied von meinem Vater“ von Tilman Jens hat übrigens allen Beteiligten viel geholfen beim Verständnis, was und wer ein Dementer eigentlich ist.
Lass Dir Deine wertvolle Zeit und Kraft nicht durch Machenmachenmachenmachen nehmen - es kömmt darauf an, jetzt das Richtige zu machen.
Und es ist keineswegs gesagt, dass das Engagieren von Estnischen oder Lettischen Pflegekräften in der Situation jetzt das Richtige ist.
Schöne Grüße
MM