Pfostenträger aus V2A

Moin Experten,

ich werde demnächst ein paar 150cm hohe Zaunpfosten (9x9) auf der Krone von L-Steinen befestigen. Bedingt durch bauliche Gegebenheiten, die hier nichts zur Sache tun, kann ich keine vorgefertigten Pfostenträger/-anker verwenden. Ich dachte also daran, einfach Flachstahl zu verwenden und mir die passenden Stücke selber zuzuschneiden. Um das Verzinken (was ich nicht selber machen kann) zu vermeiden, wollte ich Edelstahl verwenden. *atemhol*

So weit zum einfachen Teil. Jetzt geht es um die Dimensionierung. Die industriell gefertigten Träger („Stahl, verzinkt“) haben eine Materialstärke von 6mm. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Edelstahl „schwächer“ sei als „normaler“ Stahl. (Bitte haut’ mich nicht wegen der laienhaften Ausdrucksweise).

Frage daher: wenn ich pro Pfosten zwei 60cm lange Stücke V2A Flachstahl 60x10 nehme (auf jeder Seite 30cm am Stein und 30cm am Holz) - wird das was halten?

Ich meine, dass man alles kaputt kriegt, wenn man sich richtig Mühe gibt, ist mir klar. Die Pfosten sollten allerdings nicht gleich windschief stehen, wenn sich z.B. jemand dagegen lehnt.

Bitte beim Antworten keine Materialkennzahlen oder ähnlich verwirrendes. Einfach nur

[] Bei starkem Wind kippt das
[] einem energischen 5-jährigen hält es stand
[] Schulweg geeignet (= Vandalismus-fest)
[] als Panzersperre geeignet
[] eher bricht der Beton…

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

Die industriell gefertigten Träger („Stahl,
verzinkt“) haben eine Materialstärke von 6mm. Irgendwo habe
ich mal gelesen, dass Edelstahl „schwächer“ sei als „normaler“
Stahl.

Frage daher: wenn ich pro Pfosten zwei 60cm lange Stücke V2A
Flachstahl 60x10 nehme (auf jeder Seite 30cm am Stein und 30cm
am Holz) - wird das was halten?

Edelstahl kannst Du „kleiner“ nehmen als Baustahl.
Es wäre vielleicht zu überlegen, ob es nicht besser aussieht, wenn Du einen dünnen Flachstahl nimmst, der ca. 40mm schmaler als die Pfosten ist. Dass hätte zudem den Vorteil, dass Du nebeneinander mehr Schrauben unterbringen kannst. Auf jeden Fall solltest Du gewalztes Flacheisen einem geschnittenen vorziehen, dann hast Du nicht so viele Kanten abzurunden.

Denke aber auch an die Nachteile von Edelstahl:
AUSSCHLIESSLICH scharfe Bohrer verwenden: Sobald der Bohrer nur noch „drückt“ kannst Du es vergessen, an selber Stelle selbst mit einem neuen Bohrer ein Loch herstellen zu können. Edelstahl wird bei Verformung Hart.

KEIN Kontakt mit Werkzeugen, mit denen „normaler“ Stahl bearbeitet wurde. Sonst rostet Edelstahl auch.

Gutes Gelingen
Gerd

Hallöchen–

Irgendwo habe
ich mal gelesen, dass Edelstahl „schwächer“ sei als „normaler“
Stahl. (Bitte haut’ mich nicht wegen der laienhaften
Ausdrucksweise).

Mit schwächer meinst du „weniger fest oder belastbar“ nehme ich an.
Das kommt natürlich darauf an, was du unter „normalem Stahl“ verstehst.
Bei rostfreiem Stahl (V2a) handelt es sich um einen Chrom-Nickel-Stahl, welcher relativ weich und nicht härtbar ist. Normaler Baustahl (und daraus sind die üblichen Pfostenträger gemacht)ist auch relativ weich - da ist der Unterschied für Deine Art der Anwendung glaub ich zu vernachlässigen.

Frage daher: wenn ich pro Pfosten zwei 60cm lange Stücke V2A
Flachstahl 60x10 nehme (auf jeder Seite 30cm am Stein und 30cm
am Holz) - wird das was halten?

Wenn ich richtig verstehe, dann stellst Du den Pfosten oben auf den L-Stein (ist der auch 9 cm dick?) und befestigst von beiden Seiten ein Flacheisen an Stein und Pfosten, richtig? Und der Flachstahl ist 60 cm lang, 60 mm breit und 10 mm dick?
Dann wird das sicherlich halten - auch wenn du nur 6 oder 8 mm Materialstärke nimmst! V2A ist ja nicht ganz billig und Stahl wird meist nach Gewicht abgerechnet.

Ich meine, dass man alles kaputt kriegt, wenn man sich richtig
Mühe gibt, ist mir klar.

Stimmt!!

Bitte beim Antworten keine Materialkennzahlen oder ähnlich
verwirrendes. Einfach nur

[] Bei starkem Wind kippt das

nein

[] einem energischen 5-jährigen hält es stand

ja

[] Schulweg geeignet (= Vandalismus-fest)

hoffentlich- die Jugend wird ja immer brutaler

[] als Panzersperre geeignet

nein

[] eher bricht der Beton…

könnte schon sein :smile:

Wie der Gerd schon anmerkte, ist V2a nicht ganz unproblematisch bei der Bearbeitung…
Mit der Flex ist er etwas mühsamer zu schneiden als Baustahl- geht aber auch.
Beim Bohren sollte man den geeigneten Bohrer verwenden (HSS-Cobalt oder HSS mit TiN-beschichtung), sonst macht das Bohren keine Freude. Normale Stahlbohrer sind ruck zuck stumpf.

Dann… gutes Gelingen!

Hallo Gerd,

Danke für Deine Antwort.

Edelstahl kannst Du „kleiner“ nehmen als Baustahl.

Also hatte ich das doch falsch verstanden. Bei Edelstahlschrauben hatte ich mal gelesen, dass die leichter brechen als die „normalen“.

Es wäre vielleicht zu überlegen, ob es nicht besser aussieht,
wenn Du einen dünnen Flachstahl nimmst, der ca. 40mm schmaler
als die Pfosten ist.

Naja, dass hätte ich ja fast: Pfosten = 90mm, Flachstahl = 60mm.

Dass hätte zudem den Vorteil, dass Du
nebeneinander mehr Schrauben unterbringen kannst.

Eigentlich dachte ich mehr an durchgehende M10 Gewindebolzen, zumindest beim Pfosten. Beim L-Stein weiß ich es noch nicht, da muss ich erst noch frei buddeln.

Auf jeden
Fall solltest Du gewalztes Flacheisen einem geschnittenen
vorziehen, dann hast Du nicht so viele Kanten abzurunden.

Kanten? Abrunden? Also wenn ich sehr gute Laune habe, werde ich an der Seite, die zur Straße guckt, über die Außenkanten mit der Schruppscheibe gehen, aber ansonsten gilt: wer meinen Kram anfasst und sich dran weh tut ist selber schuld! :wink:

Denke aber auch an die Nachteile von Edelstahl:
AUSSCHLIESSLICH scharfe Bohrer verwenden: Sobald der Bohrer
nur noch „drückt“ kannst Du es vergessen, an selber Stelle
selbst mit einem neuen Bohrer ein Loch herstellen zu können.
Edelstahl wird bei Verformung Hart.

Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Dabei wollte ich damals nur 5mm Löcher in ein 2,5mm starkes VA-Vierkantrohr bohren. Oh Mann, hab’ ich geflucht!

Gruß
Stefan

Hallo Gallicop,

auch Dir vielen Dank für Deine Antwort.

Mit schwächer meinst du „weniger fest oder belastbar“ nehme
ich an.

Genau :smile:

Bei rostfreiem Stahl (V2a) handelt es sich um einen
Chrom-Nickel-Stahl, welcher relativ weich und nicht härtbar
ist. Normaler Baustahl (und daraus sind die üblichen
Pfostenträger gemacht)ist auch relativ weich - da ist der
Unterschied für Deine Art der Anwendung glaub ich zu
vernachlässigen.

Ok, verstanden.

Wenn ich richtig verstehe, dann stellst Du den Pfosten oben
auf den L-Stein (ist der auch 9 cm dick?) und befestigst von
beiden Seiten ein Flacheisen an Stein und Pfosten, richtig?

Richtig. Mit etwas Abstand zwischen Pfosten und Stein, damit das Holz nicht im Nassen steht.

Und der Flachstahl ist 60 cm lang, 60 mm breit und 10 mm dick?
Dann wird das sicherlich halten - auch wenn du nur 6 oder 8 mm
Materialstärke nimmst! V2A ist ja nicht ganz billig und Stahl
wird meist nach Gewicht abgerechnet.

Billig nicht, aber lieber gebe ich ein paar Euro mehr aus als Murks zu fabrizieren. Nichts hasse ich mehr, als wenn eine Konstruktion nicht stabil ist, weil irgendein Bauteil unterdimensioniert ist.

[] Schulweg geeignet (= Vandalismus-fest)

hoffentlich- die Jugend wird ja immer brutaler

Ok - mein Grundstück liegt nämlich wirklich direkt an einem Schulweg. Daher wird auch der Zaun selber so konstruiert werden, dass man sich nicht draufsetzen kann, ohne sich Striemen am A*sch zu holen. :wink:

Mit der Flex ist er etwas mühsamer zu schneiden als Baustahl-
geht aber auch.

Dafür habe ich ganz edle Trennscheiben - und einen Trennständer, damit es auch grade wird.

Beim Bohren sollte man den geeigneten Bohrer verwenden
(HSS-Cobalt oder HSS mit TiN-beschichtung), sonst macht das
Bohren keine Freude. Normale Stahlbohrer sind ruck zuck
stumpf.

Jau - und so richtig billig sind diese Bohrer auch nicht.
Wie war das nochmal: klein vorbohren und dann stufenweise erweitern, oder gleich mit dem 10er Bohrer „gib ihm“? Habe schon pro und contra für beides gehört. Ich bohre halt so selten in Stahl - Holz ist mehr meine Welt.

Gruß
Stefan

Pfostenträger aus V2A-Anmerkung
Hallo Stefan
Nur mal so als Sahnehäubchen-
rostfreie Stähle haben von Haus aus höhere Festigkeiten als „schwarze“ Stähle.
Daraus resultieren andere Daten für die spanende Bearbeitung.
Wenn man schon keine Bohrer mit Sonderschliff hat, sollte man auf jeden Fall mit deutlich reduzierter Drehzahl und spezieller Schmierung/Kühlung arbeiten. Dann erreicht die Standzeit der Werkzeuge durchaus gängige Werte.
Festigkeit ist nicht mit Härte zu verwechseln.
Im normalen Betrieb, so auch für deine Anwendung, kommst du mit zwei Drittel der Qerschnitte von „schwarzem“ Material aus, wenn du „weisses“ nimmst.

Gruß
Rochus

Tach,

Frage daher: wenn ich pro Pfosten zwei 60cm lange Stücke V2A
Flachstahl 60x10 nehme (auf jeder Seite 30cm am Stein und 30cm
am Holz) - wird das was halten?

sowas soll angeblich auch halten

http://www.lamprecht24.de/Pfostentraeger/Pfostentrae…

Gruß

B

Moin,

sowas soll angeblich auch halten
http://www.lamprecht24.de/Pfostentraeger/Pfostentrae…

Geil! Genau so was habe ich gesucht - und nirgendwo gefunden.

Mein Dank wird Dir ewig nachhumpeln… :wink:

Gruß
Stefan