Pfuetzenbildung auf Terrasse aus Betonplatten

Hallo allerseits!
ich habe mir vor einem Jahr ein Haus gekauft und stelle nach dem ersten Winter fest, das auf der Terrasse bei Regen immer Pfuetzen stehen bleiben,d.h es ist anzunehmen dass sie kein ausreichendes Gefaelle besitzt. Die Terrasse grenzt direkt ans Haus (zur Tuer-Unterkante hat es ca. 5cm Luft) und besteht aus diesen 30 x 30cm Betonplatten die auf eigendeinem harten, gegossenen Untergrund verlegt wurden. Gibt es irgendeine einfache Moeglichkeit die noetige Drainage fuer die Terrasse zu schaffen damit dort nicht immer das Wasser steht? Ich habe schon ueberlegt einfach Loecher in regelmaessigen Abstaenden in den Beton zu bohren. Fuer „alles raus und vernuenftig neu anlegen“ fehlt mir im Moment das Geld und die Zeit.
Ich bin fuer jeden Tipp dankbar!
Gruss,

Kerstin

Hallo Kerstin,
Du sprichst hier offenbar 2 Bereiche an:
a) den Übergang Terrasse/Wohnungseingang und
b) Pfützenbildung auf der Terrasse.
Vermutlich ist der Bereich vor dem Wohnungseingang nicht betroffen, oder?
c) In der Fläche wäre wiederum die Frage, ob es dort konzentriert einen Bereich mit Wasseransammlungen gibt oder ob diese Bereiche verteilt vorliegen.
d) Interessant ist auch die Information, ob und ggf. WO sich der Wasserabfluss befindet. Denn nach irgendwohin musste die Terrasse ja bisher auch entwässert werden.
e) was befindet sich unter der Terrasse?

Einfach „Löcher zu bohren“ ist zwar eine Möglichkeit, in Form einer Art „Verzweiflungsakt“ Aktivität zu zeigen, doch ob es sinnvoll ist, das wage ich zu bezweifeln! Wäre unterhalb der Terrasse ein Wohnraum, könnte man die Terrasse durch die Löcher auch dorthin entwässern … (nein, schlechter Scherz!)
-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Hallo Klaus,

Die Pfuetzen sind schoen gleichmaessig ueber die Terrasse verteilt, d.h. es stauen sich zum Glueck nirgendwo wirkliche Wassermassen an (ja, es koennte wirklich schlimmer sein!), aber nach Regen stehen ueberall so ca. 1/5cm tiefe Pfuetzen. Es gibt tatsaechlich so eine Art Ablauf neben der Tuer an der Hauswand (das Fallrohr von der Regenrinne endet ca. 15cm darueber), aber ich bezweifle das die Terrasse eine Neigung zu diesem Ablauf hat. Und um die Terrasse herum ist so eine Art Abschlussstein, ca. 5cm breit und 7cm hoeher als die Terrassenebene.
Und der Untergrund,da kann ich nur spekulieren: Die Betonplatten sind sehr eben und bombenfest verlegt, da ruehrt sich nix, d.h. ich nehme an die sind richtig „einbetoniert“. Diese Betonschicht (oder Zementschicht oder was immer das ist) setzt sich vor der Terrasse noch ca. 1m in den Garten rein fort (da hat dann irgendwer mal 10cm Erde draufgeworfen und ein paar flachwurzelnde Pflanzen drauf gesetzt). Im Garten ist sie nicht so dick, ich kann sie mit dem Spaten und ein bisschen Schmackes zerdeppern, wie dick die Platte unter der Terrasse ist weiss ich nicht. Und unter der Platte befindet sich so eine Art Bauschutt-Erd-Gemisch, moeglicherweise auch Sand oder Kies.
Hilft das? Tut mir leid, ich bin nicht vom Fach und kann das nur unzulaenglich beschreiben.

Kerstin

Hallo Kerstin,
Du hast Dich schon klar ausgedrückt!
4 Problemzonen erkenne ich:
1.) es stehen überall Pfützen
2.) wir haben kein Gefälle mit Abfluss am niedrigsten Punkt
3.) an der Wohnungseingangstür ist keine Aufbauhöhe vorhanden.
4.) Zu guter letzt ist noch eine Umfassung als Hochpunkt gegeben, welche die Terrasse wannenförmig umschließt (damit das Wasser ja auf der Terrasse bleibt)
-.-.-
Welche Maßnahme nun letztendlich greifen kann, muss vor Ort entschieden werden. Ein Gefälle kann man auch seitlich wegführend ausbilden - nur: man muss es erst einmal haben!
Wenn die Platten fest liegen, könnte man hierauf einen entsprechend dicken Gefälleestrich aufbringen. Der muss nicht zwingend einen Verbund zu den Platten eingehen. Wohin das Gefälle geht, muss vor Ort entschieden werden.
Auf den Estrich eine Abdichtungsebene, z.B. Schlüter Kerdi, wodurch eine wasserführende Schicht erzielt wird. Falls der Estrich (darunter) reißt, dann lassen wir ihn halt reißen. Stören tut´s dann nicht mehr.
Hierauf ein Fliesen-Dünnbettmörtel mit 6er Zahnung aufziehen
Auf die Abdichtung eine Drainageschicht (z.B. Schlüter Ditra-Drain) aufbringen, anwalzen und nach dem Aushärten keramische Fliesen nach Wahl aufkleben (lassen).
Fertig!
Der Bodenablauf und die Wasserableitung muss vorher separat geplant werden.
-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Moin Klaus,
vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort, das ist wirklich sehr hilfreich! Ich glaube langsam auch, dass es leider keine einfachere Moeglichkeit geben wird, also die Aermel hochgekrempelt und los gehts! Vielen Dank nochmal!

Kerstin