Hier die Fotos!
Hi Raimund,
und alle Freunde von Eigensicherung und Menschenrechten,
Unbekannte haben Bilder von der Behandlung mutmaßlicher
al-Kaida- und Taliban-Mitglieder auf dem Weg zum
Gefangenenlager Guantánamo-Bay auf Kuba an die Medien
geschickt. Diese drastischen Fotos tauchten auf einigen
Internetseiten auf.
Und zwar hier:
http://www.artbell.com/letters88.html
Das Pentagon ist über den Vorgang empört und erklärte durch
eine Sprecherin, dass es sich um einen eklatanten Fall von
Verstößen gegen Sicherheitsbestimmungen handele. Ermittlungen
gegen die Verantwortlichen seien bereits eingeleitet worden.
Eine Gefährdung der Zivilluftfahrt wäre sicherlich zu befürchten, wenn die hier angeregten Pentagon-Standards Schule machen sollten. Die Sprecherin sollte vielleicht klarstellen, dass die US-Regierung die abgebildeten Praktiken keineswegs generell empfiehlt; auch nicht vor dem Hintergrund des Trends zur Servicereduzierung im scharfen internationalen Anbieterwettbewerb. Sonst gesellen sich am Ende noch Schadenersatzklagen zu den Kriegskosten.
Ein deutlich lesbares: „Do not try that at home!“ auf den Fotos könnte vielleicht noch viele harmlose Eigensicherungsfetischisten ausgerechnet bei der Führung des Nachweises der Harmlosigkeit noch vor dem schlimmsten bewahren.
Vielleicht kommt die intelligente Spanngurtlösung aber auch als Rationalisierungsidee für den internationalen Deportationsflugverkehr im Zuge der fälligen (!) europäischen Asylrechtsangleichung noch mal ganz groß raus. Die BGS-Versuche mit Motorradhelmen zur abschlägigen Asylverfahrensvollstreckung sollen ja nicht alle frei von imageabträglichen Kollateralabgängen verlaufen sein.
Also; Wie auch immer: Ob alle der geschundenen Übeltäter vorher auch wirklich selbst Leute gesteinigt, amputiert oder aufgehängt haben, muss so lange als fraglich gelten, wie US-Präzisionsbomber Hochzeitsgesellschaften mit Truppenmassierungen verwechseln und dabei einfach anstatt letzterer pulverisieren.
Die auch hier vielfach angeregte Überlegung, dass die Opfer selber Schuld an ihrer Misere sein könnten, empfinde ich immer wieder als originell, geistreich, erfrischend, scharfsinnig, bereichernd und inspirierend; gerade wenn ich sie lese und nicht nur höre und gerade auch, wenn sie von jüngeren Leuten kommt und nicht nur immer von denen, die das selbst alles schon x-mal gemacht haben.
Nicht auszudenken der verteidigungspolitische Schaden, wenn sich herausstellen sollte, dass einzele Delinquenten am Ende nur simple Wehrpflichtige der seinerzeitigen afghanischen Regierungstruppen gewesen sein sollten. Hoffentlich kann das die Pentagon-Sprecherin dann wenigstens unter dem PR-Deckel halten, sonst werden sich am Ende noch weniger wackere Unverzagte einfach so einziehen lassen wollen.
Am Ende stellt sich heraus, dass bloße Wehrpflicht eine Ansteckung mit dem Sudden Costudy Death Syndrom, der berüchtigten plötzlichen US- Gewahrsamsablebensseuche, für die bisher nur sozial benachteiligte US-Minderheitenangehörige anfällig waren, verursacht. Also Obacht in Gewahrsam bei Wehrpflicht!
Wie ihr seht, bin ich in der heiß diskutierten Menschenrechtsfrage völlig neutral, weil illusionslos gegenüber Sicherheitsbehörden schlechthin. Weltmeister in Sachen wirksamer Eigensicherung sind sicher die neuzeitlichen Moskauer Nebelwerferteams. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass der Westen nicht gewillt sein wird, diesen Vorsprung von Wettbewerbern, die ja auf keine wirklich durchgängig demokratische Tradition zurückblicken können, auf die Dauer hinzunehmen. The Germans to the dungeons; so heißt wohl das grosse Lord-Wort von den „Germans to the Front“ heute; bei den Verbündeten jedenfalls.
So, und jetzt ziehe ich mir mal den Rommel in der ARD rein,
mal gucken, wie sie das Spiel: Sühnequote gegen Kollateralschaden dort verfilmt haben. Man wird sonst zu Knoop-Lastig
Thomas