Pfusch oder normal?

Hallo in die Runde;
vorne weg eines - ich selber mach an Elektroinstallationsarbeiten nix selbst, aber ich bin Natur aus so, dass ich , wenn ein Handwerker bei mir was macht, gerne mitreden möchte.
Nun habe ich ein paar Fragen zu einer von einem Elektromonteur im Ruhestand durchgeführten Arbeit im Hause meiner Schwiegereltern.
Meine Schwiegereltern wohnen in einem Haus BJ 1970 (in Thüringen).
Vor kurzen wollten sie in ihrer Garage eine neue Kraftsteckdose installiert haben. Daraufhin sprachen sie einen Bekannten an, der bis vor 5 Jahren Elktromonteur war und jetzt in Rente ist.
Der sagte, er müsse ein neues Kabel zur nächsten Unterverteilung, im Heizungsraum, ziehen. Da die Verteilung dort zu klein war (eine 2reihige Verteilung, wo nur noch ein Platz frei war), empfahl er gleich das setzen eines neuen, 4reihigen Kastens und der Installation eines FI-Schalters.
Meine Schwiegereltern willigten ein und der Mann ging ans Werk,
Letzte Woche Samstag besuchten wir sie und da war der Mann gerade wieder am Zusammenbauen. Er war etwas mürrisch, da wohl nicht alles so klappte, wie er es wollte. So konnte er nicht alle Anschlüsse über den FI laufen lassen, da in einem Gästezimmer im Anbau irgendwo ein Strang „klassisch genullt“ war und er die Abzweigdose nicht finden konnte - vermutlich ist sie in beim Renovieren in einer Zwischendecke verschwunden.
Und dazu waren die „alten“ Kabel für einen 4reihigen Kasten sehr kurz - und so mußte er im Verteilerkasten verlängern. Er tat dies mit diesen neuen Wago-Klemmen (mit diesen Hebelchen). Auf meine - zugegeben etwas blöden - Frage, ob man das so verlängert, fragte er mich mürrisch zurück „wie denn sonst?? ALternativ dazu kann man alles aufstemmen und neue Leitungen ziehen“…
Dazu fiel mir auf, dass der neue Kasten nur ein Kasten nach IP30 war, ohne diese „Tüllendurchführungen“; der alte war IP45. Darauf angesprochen meinte er, im Heizraum (mit Waschmaschine) reicht das völlig aus.
Meine Fragen :

  • Verlängerungen im Verteilerkasten mit Wago-Klemmen zulässig??
  • Ein Verteilerkasten in Klasse IP30 - reicht das in einem Heiz- und Waschmaschinenraum???

Danke euch!!
Gruß
aiktr123

Hallo!

Doch, das Anstückeln der zu kurzen Adern innerhalb des Verteilers mit WAGO-Klemmen ist völlig OK.
Überlege doch mal, ob Sicherungskasten oder Verteilerdose, wo siehst Du da den Unterschied, der dir irgendwie bedenklich vorkommt ?
Optimal nimmt man Hutschienenadapter für WAGO-Klemmen oder Reihenklemmen um es zu Verlängern. Aber wenn Leitungen zu kurz, dann muss man eben mit losen Klemmen verlängern.
Das ist technisch OK und bei den Federklemmen auch elektrisch sehr sicher.

Und Schutzart IP 30 ( = keinerlei Wasserschutz !) könnte in den als „trocken“ anzusehenden Heizräumen von Privathäusern demnach ausreichend sein.
Ob da auch noch eine WM steht wäre egal. In Küche oder Bad macht sie ja auch keinen „Feuchtraum“ draus.

Laufen oberhalb des Verteilers blanke waagerechte Rohrleitungen (Kaltwasser etwa) könnte der Schutz evtl. zu niedrig sein, man müsste mind. IP 31 haben um auch gelegentliche Tropfen (Kondensat etwa) abzuhalten.

MfG
duck313

Das Verlängern an sich ist OK, wenn es fachgerecht ausgeführt wurde.
Eigentlich sollten die Adern für PE und N lang genug sein, da die Schiene, auf der diese angeklemmt werden, variabel oben oder unten im Verteiler montierbar ist.
Eigentlich hat man ja auch durch die zwei weiteren Reihen 240mm mehr Gesamtlänge, wenn man den Verteiler frei platzieren kann, dann hat man in der Regel alleine schon dadurch genug Länge.

Meine Kritikpunkte:
Die genannten Klemmen „Mit Hebel“ sind für Verbindung starrer und felxibler Adern zugelassen. Wenn nur starre Adern verbunden sind, dann ist das unnötig teuer gewesen.
Frei „fliegende“ Klemmen in Verteilungen sind nicht nur nicht schön, sondern (warum auch immer) nicht zulässig. Genau deswegen gibt es von WAGO Hutschienenadapter für diese Klemmen!

Das Optimum wäre aber gewesen, die Abgänge über Installationsklemmen zu führen.

Hier schließe ich mich an: Ich halte nach meiner Einschätzung den Raum nicht für einen Feuchtraum. Da es in Kellern aber doch oft nicht so sauber wie in Wohnräumen ist, hätte ICH SELBER da sicher einen Kasten für Feuchträume installiert - alleine schon wegen des Staubschutzes.

Danke für die Antworten!!
Insgesamt wird wohl das Problem hauptsächlich darin zu suchen sein, dass das bei den Schwiegereltern nix kosten darf… :wink:
Wobei ich denke, dass die Installationsklemmen schon ne Möglichkeit gewesen wären…
Die Kabel waren wohl vom „Urinstallateuer“ alle unterschiedlich eingekürzt wurden; als der Leiter am längsten, PE am kürzesten…
Daher war der gute Rentner-Installateur auch so mürrisch…
So wie ich das gesehen habe, waren da einige Kabel so kurz, dass sie nicht über die erste Reihe hinausgingen - da wird wohl auch keinen Platz auf der 12er-Reihe gehabt haben - oder kann man die auch rechts bzw. links neben die 12er-Reihe Automaten setzen?? Da sind ja auch noch 2-3cm Platz - und so breit werden die Klemmen wohl nicht sein, oder?!
Naja; was solls - habt erstmal Dank!!
Ich bin schon etwas beruhigt!!

MfG
aiktr123