Moin,
Heute morgen lagen meine zwei Diskusfische mit dem Bauch nach
oben im Wasser! Sie waren ideal zu meinem Schwarm Salmler.
Erfahrene Aquarianer langen sich jetzt an den Kopf, und ja,
ich habe meinen Fehler jetzt auch leider (zu spät) bemerkt.
-(
Diskusse leben in weichem Wasser und die Härte darf 5 nicht
überschreiten, richtig?
Nein, das ist so nicht richtig. Eingewöhnte Diskusfische kann man auch in etwas härterem Wasser (bis GH8 geht i.O.) noch gut halten, ich kenne da Beispiele von erfolgreichen Züchtern. Für die Aufzucht von Jungtieren (sofern es keine empfindlichen Wildfänge sind) ist dies oft sogar von Vorteil. In härterem Wasser steht mehr Kalk für den Knochenaufbau zur Verfügung und die Tiere wachsen schneller. Nur für die Zucht ist sehr weiches Wasser unerlässlich, da die Diskus-Eier sehr osmoseempfindlich sind und in zu hartem Wasser platzen.
Deine Tiere sind nicht an zu hoher Wasserhärte gestorben, sondern du hast sie vergast bzw. erstickt. Bei der Atmung (aller Tiere und Menschen) wird von den roten Blutzellen der Sauerstoff von Lunge/Kiemen zu den Körperzellen transportiert, dort zu CO2 veratmet und dieses wird von den Blutzellen wieder zu Lunge/Kiemen abtransportiert und dort abgeatmet. Tagsüber produzieren die Pflanzen viel O2, nachts nicht. Damit sinkt nachts der O2-Spiegel im Aquarium. Punpst du zusätzlich noch raue Mengen CO2 ins Wasser, wird das Verhältnis beider Gase im Wasser nachts so ungünstig, dass der Blutfarbstoff über die Kiemen kein CO2 mehr an das Wasser abgeben und keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann. Der Fisch erstickt.
Nun meine Frage endlich:
Was kann ich machen, das mein CO2 Wert ideal für meine
Pflanzen ist, meine Algen vernichtet werden, aber die Härte
nicht über 5 ist, um dann noch einmal einen Versuch mit
Diskussen zu wagen?
Die Härte kannst du durch eine Vollentsalzung deines Leitungswassers senken. Dazur gibt es Filterpatronen zu kaufen, die man einfach an die Wasserleitung anschließt (sog. Umkehrosmose-Anlagen). Die halten alle Salze zurück und liefern dir reines, härtefreies (=deionisiertes) Wasser, mit dem das Ausgangswasser verschneiden kann, um die gewünschte Härte einzustellen. Denselben Zweck erfüllen sog. Vollentsalzer-Patronen auf Epoxydharz-Basis. Hier werden die härtebildenden Salze über geladene Harzkügelchen aus dem Wasser gefischt. Beim verschneiden solltest du aufpassen, dass du mindestens eine Resthärte von 2-3° erhälst, sonst wird der pH-Wert sehr instabil. Den pH-Wert des verschnittenen Aquarienwassers kannst du anschließend mit Phosphorsäure einstellen (im Handel als pH-). Bei geringer Wasserhärte reicht auch eine Filterung über Torf oder der Einsatz von Eichenextrakt.
Mit dem CO2 solltest du es prinzipiell nicht übertreiben und ggf. nachts ganz darauf verzichten. CO2 hat zwar eine gewisse Pufferwirkung auf den pH-Wert, da es im Wasser gelöst als Kohlensäure vorliegt, mit dem Hydrogenkarbonat (Karbonathärte) im Gleichgewicht steht und dieses in Lösung hält. Wie bereits von meinem Vorredner gesagt wurde, kann man aber keineswegs über die CO2-Zugabe Wasserhärte und pH-Wert einstellen, man kann nur (bei ausreichend hoher Karbonathärte) tagszeitliche Schwankungen abpuffern (was aber IMHO unnötig ist). Ich habe noch nie mit CO2 gedüngt, meine Pflanzen wachsen auch toll und meine Fische schwimmen richtig herum…
Gruß, Jesse