Phasenprüfer leuchtet - geschlossener Stromkreis ?

Hallo,

ich verstehe nicht, warum der Phasenprüfer leuchtet, wenn ich bei mir im Wohnzimmer auf meinem Laminat Fußboden stehe. Wenn man den Widerstand des Laminats mit einem Spannungsmessgerät misst, erhält man, dass der Widerstand unendlich groß ist. Zur Verstärkung habe ich noch zusätzlich meine Hausschuhe mit Gummisohle angezogen, aber der Phasenprüfer leuchtet genau so hell. Im Netz habe ich häufig gelesen, dass kleine Ströme durch den Körper und durch den Fußboden fließen, aber wenn es gerade so reicht beim Laminat müsste spätestens bei den Hausschuhen Schluss sein. Daher vermute ich, dass bei dem Prüfvorgang kein geschlossener Stromkreis durch den Boden entsteht, sondern ein anderer Effekt auftritt.

Kann mir jemand sagen, was da wirklich passiert, wenn der Phasenprüfer leuchtet ?

Danke
canuma

hi,

du als Kondensator?

ich wette, das steht irgendwo im Netz genau erklärt.

grüße
lipi

Der Phasenprüfer (auch Lügenstift genannt) zeigt eine SPANNUNG an, die als Potenzialunterschied existiert, ohne dass ein relevant messbarer Strom fließt.
Herr Ohm hat vor einiger Zeit herausgefunden, dass U=R*I, Spannung also Strom mal Widerstand gilt. Der Gesamtwiderstand des Stromkreis ist dann Isolierwiderstand + Lügenstiftwiderstand.
Laminat + Hausschuhe + Stuhl + Kissen + … haben z.B. 1 Gigaohm Widerstand, die Spannung ist 230V, der Strom also 0,23 µA. Nichts mehr für billige Amperemeter.
Für ein Plasma in einem Lügenstift reicht das allemal aus, weil es zum Leuchten sozusagen gar keinen Strom braucht, also auch mit 0,1µA zufrieden wäre. Denn der Potenzialunterschied ist dessen Antrieb und der bleibt ja.
Einfach mal den Widerstand der Glimmlampe messen und mit dem Isolierwiderstand vergleichen und dann ausrechnen, wo welche Spannung abfällt auf der Widerstandsstrecke.

Hallo, es ist und bleibt ein Stromkreis. Phase gegen Erde.da die Glimlampe in dem Schraubendreher bei extrem kleinen Strömen glimmt, spielt der vergleichsweise hohe Übergangswiderstand zur Erde keine Rolle mfg Jörg

hi,

Warum baut man dann eigentlich so ein Metallende da dran?
Ist doch sinnfrei, das bissl Kunststoff vom Phasenprüfer macht den Widerstand nun auch nicht mehr größer als ein Pantoffel auf Laminat auf trockenem Estrich auf 5 cm Styropor. :smile:

grüße
lipi

Dafür gibt’s ein Sternchen!
Gruß luedre

Hallo!
Der Strom fließt vom größeren Potential zum kleineren und das Kleinere bist Du. Dein
Körper nimmt die geringe Elektrizität auf und gibt ihn über die Luft oder bei Berührung
eines geerdeten Gegenstands ab, ist ein geschlossener Stromkreis mit Verzögerung.
MfG
airblue21

Hallo Pinguin,
das sehe ich auch so.
Wenn es ganz dunkel ist man genau hinsieht, erkenn man auch, dass der Lügenstift schon leuchtet, wenn man den Finger noch nicht auf dem Metallplättchen hat.
Freundliche Grüße
Thomas

Hallo,

Denn der Potenzialunterschied ist dessen Antrieb und der bleibt ja.

das ist ja noch ok, da der Potentialunterschied immer der Antrieb ist und es Dir um den geringen Strom ging. Aber

Einfach mal den Widerstand der Glimmlampe messen und mit dem
Isolierwiderstand vergleichen und dann ausrechnen, wo welche
Spannung abfällt auf der Widerstandsstrecke.

ist sinnfrei. Das Ohmsche Gesetz ist auf eine Glimmlampe nicht anwendbar, da eine Glimmlampeneben kein Ohmscher Widerstand ist!

Gruß
achim

Damit eine Ladung sich verschieben kann, braucht man keinen geschlossenen Stromkreis.
Die 230V drücken und saugen auch so genug Elektronen hin- und her.

Das Ganze mit Widerständen zu erklären, ist müßig.
Man wird schnell sehen: Ein Gummipantoffel zwischen Metallende des Polprüfers und Finger: Glimmlampe wird nicht mehr zu sehen sein.
Der selbe Pantoffel unter deinem Fuß ist nicht so schlimm, da DU selber dazwischen bist und genügend Ladung aufnehmen und abgeben kannst.

Und wie nennt man etwas, was in Abhängigkeit der angelegten Spannung eine Ladung aufnehmen kann?

Genau, eine Kapazität.

Der Strom fließt vom größeren Potential zum kleineren und das
Kleinere bist Du.

interessante betrachtungsweise bei wechselspannung.
was verstehst du eigentlich unter ‚potential‘?

Dein
Körper nimmt die geringe Elektrizität auf und gibt ihn über
die Luft oder bei Berührung
eines geerdeten Gegenstands ab, ist ein geschlossener
Stromkreis mit Verzögerung.

quatsch.
überleg mal, wie lange der phasenprüfer leuchtet, wenn deine behauptung irgendwas mit der realität zu tun hätte.

man muss gar nicht antworten, wenn man keine ahnung hat. erst recht nicht, wenn die erklärung schon gegeben wurde.

Genau, eine Kapazität.

interessant. ich dachte immer, eine kapazität hätte zwei platten. deiner erklärung nach reicht also auch eine? ich kann demnach einfach einen kondensator an einer langen, nichtleitenden stange befestigen, das eine beinchen an den phasenprüfer halten und dann leuchtet der?

DEN versuch hätte ich gern mal gesehen.

Genau, eine Kapazität.

interessant. ich dachte immer, eine kapazität hätte zwei
platten. deiner erklärung nach reicht also auch eine? ich kann
demnach einfach einen kondensator an einer langen,
nichtleitenden stange befestigen, das eine beinchen an den
phasenprüfer halten und dann leuchtet der?

Nein. Das hast du falsch verstanden. Die eine „Platte“ ist der Mensch am Phasenprüfer, das Dielektrikum bildet der Fußboden/die Sohlen, die andere Platte ist dann das etwas komplexer zu verstehende Erdpotenzial.

MfG,
Marius

Hallo Fragewurm,

Genau, eine Kapazität.

interessant. ich dachte immer, eine kapazität hätte zwei
platten. deiner erklärung nach reicht also auch eine? ich kann
demnach einfach einen kondensator an einer langen,

Zwei, durch einen Isolator getrennte, Leiter bilden einen Kondensator.

Über die Form der Leiter steht da nichts!
Der Plattenkondensator lässt sich nur am einfachsten berechnen
= (Fläche / Abstand) * Dielektrizitätskonstatne_des_Isolators
Wenn ein Kondensator aus einer Platte und einer Kugel besteht, ist die Berechnung des Abstandes etwas schwieriger, da muss man das Integral bilden.

Im obigen Fall kann man den Körper als Leiter betrachten.
Ein Teilkondensator bildet sich dann also aus der Fusssohle als eine Kondensatorplatte. Gummisohle und Laminat sind sicher mal Teil des Dielektrikums. Manche Trittschalldämmungen haben eine Aluminiumschicht, das wäre dann die andere Platte. Andernfalls kämme dann der Beton in als Platte in Frage, dieser ist, je nach Feuchtigkeitsgehalt, auch kein Isolator. Zudem ist da meistens noch Eisen drin.

Allerdings Ist eine Betonwand auch kein Isolator und diese bildet mit deinem Körper zusammen noch einen weiteren Kondensator.

Wenn man die Wand anfasst, leuchtet die Glimmlampe etwas heller, da dann der Kondensator überbrückt wird.

Als Ersatzschaltung für die Menschliche Kapazität, verwendet man in den meisten Normen 150pF in serie mit 330 Ohm gegen Erdpotential.
Falls du rechnen willst, hast du nun folgenden Aufbau:

Mit den 230V/50Hz ist die Glimmlampe einseitig verbunden.
Am anderen Anschluss der Glimmlampe befindet sich ein Widerstand in der Grössenordnung von 5-10 Megaohm.
Weiter liegen dann die 330 Ohm noch in Serie zu diesem Widerstand, das kann man aber vernachlässigen.
Über die 150pF ist dann das Ganze mit dem Neutralleiter verbunden.

Beim Berechnen solltest du dann auch erkennen, dass die Glimmlampe bei 60Hz Netzfrequenz, ein kleines bisschen heller leuchtet.

MfG Peter(TOO)

Genau, eine Kapazität.

interessant. ich dachte immer, eine kapazität hätte zwei
platten. deiner erklärung nach reicht also auch eine?

Ein Kondensator benötigt immer zwei „Pole“, zwei Bereiche unterschiedlichen Potenzials.
Aber das ist ja selbstverständlich, weil man bereits zur Definition von „Spannung“ immer ZWEI Potenziale benötigt, deren Differenz ein E-Feld entstehen lässt. (Erst ein E-Feld lässt Ladungen wandern, man erinnere sich).

Von der Ader (Außenleiter) bildet sich ein solches Feld aus - und zwar zu allen Teilen der Umgebung, die ein anderes Potenzial als diese Ader haben. Das sind praktisch alle umgebenden Teile. Innerhalb dieses Feldes werden Ladungsträger, die beweglich sind, wandern. Auch die Ionen in der Raumluft zittern im 50Hz Takt. Was nun fehlt, damit auch ein Strom fließt, der die Glimmlampe zum leuchten bringt, ist ein ausreichend großer, leitfähiger „Ladungssack“, der sich im E-Feld befindet. Ein Mensch mit Arm überbrückt sicher mindestens 2/3 der Distanz „Aderende Deckenlampe - Fußboden“. Er ist zudem gut leitfähig, so dass er das kollektive Zittern der Ionen sammelt und zu einem Strom ansammelt, der für das Lämpchen ausreicht.

Ein einzelner Kondensator hat überhaupt nicht die Dimension, um einen größeren Bereich des E-Feldes abzudecken. Das E-Feld von dem Leiter zum Raum überstreicht den Kondensator, aber warum sollten bei so einem Konstrukt aus (z.B.) zwei spiralig aufgewickelten Metallfolien Elektronen verschoben werden, wo doch das E-Feld im Kondensator praktisch bei beiden Folien das selbe ist?

ich kann
demnach einfach einen kondensator an einer langen,
nichtleitenden stange befestigen, das eine beinchen an den
phasenprüfer halten und dann leuchtet der?

Nö.

Aber:
Ich hatte mal den Wunsch eines Kunden, einen Lichtschalter für eine Außensteckdose zu beleuchten. Nur gab es dort nur eine zweiadrige Leitung. Diese lag im Leerrohr bis zu einer Abzweigdose, aber diese war unereichbar, da unter Strukturputz.
Ich habe dann als Gegenpol für die Glimmlampe im Schalter eine Einzelader mit isoliertem Ende so weit wie möglich, nämlich bis in die Abzweigdose, geschoben.
Diese Ader hat ausgereicht, um die Glimmlampe im Schalter zum Glimmen zu bringen.

DEN versuch hätte ich gern mal gesehen.

OT: Phasenprüfer leuchtet - geschlossener Stromkreis ?
Hallo zusammen,

diesbezüglich habe grad mal ein kleines Experiment gemacht.
Ich habe einen Polprüfer in ein Verlägerungskabel gesteckt und bin hochgehüpft, ohne die Kabelkupplung anzufassen.
Der Polprüfer hat weiter geleuchtet, während ich in der Luft war.
Das bestätigt die Tatsache, daß ich eine „Kondensatorplatte“ war.

Gruß Detlev

Ein Kondensator benötigt immer zwei „Pole“, zwei Bereiche
unterschiedlichen Potenzials.

danke. dein
" …da DU selber dazwischen bist und genügend Ladung aufnehmen und abgeben kannst."
konnte man heftig anders verstehen.

Hallo Detlev,

diesbezüglich habe grad mal ein kleines Experiment gemacht.
Ich habe einen Polprüfer in ein Verlängerungskabel gesteckt und
bin hochgehüpft, ohne die Kabelkupplung anzufassen.

Wie hast du denn das geschafft? Hat dir die Kupplung jemand anderes festgehalten, während du nur den kleinen Kontakt hinten berührtest?

Neugierige Grüße,
Marius

Hi Marius,

ich hab die Kupplung quasi aufgespießt und nur mit dem Polprüfer gehalten.
So in etwa. Die Gabel stellt den Polprüfer dar und der Schinken die Kupplung.

Gruß Detlev

1 Like

Hallo!
Lern erst ein mal zu grüßen. Offenbar hast Du entweder von Elektrik keine Ahnung, oder
Du stänkerst hier nur blöd herum und darauf können wir alle gerne verzichten.
Mit unfreundlichen Grüßen
airblue21