PhD, Doktor.stelle, mehrere Bewerbungen zugleich?

Ich bin gerade auf der Zielgeraden meines Masterstudiums und überlege schon seit längerer Zeit, ob ich ein PhD-Programm in Erwägung ziehen sollte. An meiner eigenen Uni sieht es da eher nicht so rosig aus, da ich bisher keine akademische Tätigkeit dort ausgeübt hab. Aber ich habe nach einem Vortrag auf einer Konferenz ein nettes Gespräch mit einer Professorin aus Irland gehabt, die mir sozusagen signalisierte, dass sie sich vorstellen könnte, mich in einem PhD-Programm zu betreuen. Ich hatte auch schon vorher damit geliebäugelt, in Irland mein Glück zu versuchen, da meine Forschungsschwerpunkte ganz gut dorthin passen.

Nun meine Frage: Ist es legitim, sich bei mehreren ProfessorInnen zugleich vorzustellen und sich „um eine Doktorandenstelle“ zu bewerben? Und wie ist das mit der Themenwahl? Mir schweben da verschiedene Bereiche vor, die mich interessieren - ist es eher ratsam, sich mit ähnlichen/ gleichen Themenvorschlägen an verschiedene Profs zu wenden, falls sie sich unterhalten und dann herauskommt, dass ich völlig verschiedene Vorschläge gemacht hab?

Bzw. ist es nicht moralisch irgendwie eigenartig, mehrere Bewerbungen zugleich rauszuschicken? Ich meine, was ist denn da gängig - fühlen sich Profs erfahrungsgemäß „veräppelt“, wenn sie merken, sie waren nicht der oder die einzige Person, die angesprochen wurde?

Du solltest dich sogar bei mehreren Profs bewerben. Ist wie im richtigen Arbeitsleben. Kein Arbeitgeber fühlt sich auf den Schlips getreten, wenn man sich auch woanders bewirbt.
Ansonsten kann ich dir nicht bei deiner Entscheidung weiterhelfen. Viel Glück!!!

Das ist leider nicht mein Gebiet.

Tut mir leid, da kann ich nicht helfen. Gaby

Hallo,

Sie haben sich also gut überlegt, ob Sie tatsächlich den Ph.D. anstreben wollen? Haben überlegt, ob Ihnen dieser Grad berufliche Vorteile bringt, wie lange Sie brauchen werden, um schließlich den Grad führen zu können, Sie haben erwogen, dass Sie von keinem Prof. eine Garantie weder für das Gelingen nach für die Dauer der Arbeit erhalten, dass Sie nicht die üblichen Arbeitnehmerrechte genießen werden wie z. B. feste Arbeitszeiten und Sie kommen damit klar, dass Studienabgänger Ihres Fachs mitunter schon Jahre erfolgreich im Berufsleben stehen werden, bis Sie irgendwann Ihren Ph.D. haben und auch einsteigen können?

Es gibt noch mehr Fragen, aber die haben Sie sich bestimmt schon gestellt. Noch eins, wenn Sie tatsächlich eine Promotionsstelle finden, wovon ich ausgehe, dann besprechen Sie unbedingt mit dem Prof die Zielsetzung, was realistisch möglich (Profs neigen dazu, Themen als besonders erträglich darzustellen, oft stellt sich aber heraus, dass die Infrastruktur am Institut dafür nicht geeignet ist und eine längere finanzielle Absicherung für die Mitarbeiter/innen und Projekte nicht gegeben ist) und versuchen Sie sich am besten vertraglich gegen eine ausufernde Promotionszeit zuschützen. Informieren Sie sich auch über die bisherigen Promotionszeiten in der AG und wie gut die Zusammenarbeit ist und ob gute Kontakte zur freien Wirtschaft bestehen. Müssen Sie selbst die Publikationen verfassen, werden Sie Erstautorin sein oder ist standardmäßig der Prof der Erstautor (obwohl Sie die Hauptarbeit leisten müssen), gibt es eine Vorgabe für die Anzahl der Publikationen, die Sie unbedingt während der Promotionszeit anfertigen müssen…? Wie viel, was und ich welchen Journalen hat der Prof in den letzten zwei Jahren publiziert, ist er viel unterwegs oder auch im Institut anzutreffen, um seinen Betreuerpflichten nachzukommen usw.? Wie erfahren ist er/sie, wie hoch ist die Promotionsrate und wie lange ist die durchschnittliche Promotionsdauer im Vergleich zu der üblichen in Ihrem Fachgebiet?? Was wurde aus den bisherigen Alumnis? Sie sie in der freien Wirtschaft tätig oder dümpeln sie im akademischen Nirgendwo an de Universität herum?

Zu Ihren Fragen:

Lösen Sie sich von der Moralfrage. Sie können davon ausgehen, dass jeder Prof. mehrere Bewerbungen erhält und ganz egoistisch auswählt, welcher ihm/ihr den größten Vorteil in der AG bringt.

Sie können sich auch bei mehreren Prof. bewerben auch an denselben Instituten oder Universitäten. Durch diese Freiheit sollte sich kein Prof. „veräppelt“ fühlen. Sollte das so sein, dann wäre er/sie nicht als Betreuer geeignet. Natürlich sollten Sie nicht mehreren Profs. zusagen, diese nach konkreten Gesprächen über Wochen hinhalten. Sie selbst treffen die Entscheidung für Ihre berufliche Zukunft, denn Sie werden und müssen mit diesem Betreuer Jahre zusammenarbeiten und sind thematisch gebunden an den Prof. Wird er/sie während Ihrer Promotionszeit die Uni wechseln, was oft vorkommt, dann müssten Sie auch umziehen oder auf eine gute Betreuung verzichten. Entscheiden Sie sich so, dass Sie durch diese Zusatzqualifikation, das ist der Ph.D., einen Karrierevorteil haben und keinen Nachteil, wie es auch oft der Fall sein kann, wenn der Betreuer nämlich nicht zu den anfangs genannten Absprachen und Perspektiven steht, die ein guter Köder waren.

Sie können selbst Themen vorschlagen, auch mehrere oder, was meist der Fall ist, der Prof. schlägt ein Thema vor. Auf ihrer AG-Homepage nennen viele Profs. bereits mögliche Promotionsthemen, auf die man sich gezielt bewirbt. Schauen Sie sich unbedingt zuvor die AG an, die Menschen, die Einrichtung, Ihren möglichen Arbeitsplatz; oft werden Sie einen Vortrag zu Ihrem Fachgebiet halten müssen. Dabei können Sie einige Stimmungen aus der AG auffangen und sich dann noch immer entscheiden. Lassen Sie sich nicht vorschnell zu einer Zusage verleiten, wägen Sie ab. Das ist Ihr gutes Recht.

Viel Erfolg.

Hallo,

ich habe selbst noch keine Doktorarbeit geschrieben.
Kann also nur aus dem Erfahrungschatz von meiner Diplomarbeit zurückgreifen.

Also damals war es so, dass die Dozentin selbst vorgeschlagen hat, mich auch mal bei ihren Kollegen zu bemühen. Sie wollte mir auch, wenn noch Interesse bestand, einen Platz freihalten bis ich mich entschieden habe.

Desweiteren habe ich die Erfahrung gemacht, das das von mir vorgeschlagene Thema auch den Dozenten persönlich interessieren muss. Wenn die daran kein Interesse haben, merkt man das auch sehr schnell.
Manchmal stimmt auch die Chemie nicht.

Dann kommen so Aussagen wie - „darüber wurde schon was geschrieben“ oder „entweder ist dieses Thema oder jenes Thema möglich“.

Also - aus meiner Sicht würde ich mich ruhig mal überall umhören. Man kann das ja auch bei einem Dozenten offen ansprechen.

Ehrlichkeit währt am längsten!!!

Viel Erfolg bei der Forschungsarbeit.

Gruß

Crash

Hallo quiera, ich weiß zwar nicht wie deine Professoren so drauf sind, aber unter dem Strich mußt du ja sehen wie du voran kommst.Da kannste auf die Eitelkeiten einzelner Professoren keine Rücksicht nehmen.Bewirb dich am besten so wie du meinst, daß es für dich am Besten ist und alles andere ist erstmal zweitrangig.mfg pinky1105

Ich würde von Anfang an mit offenen Karten spielen. Mich bei mehreren Profs. mit den verschiedenen Themen bewerben.

Und das ganze davon abhängig machen, wie passen Thema, Prof. und Du zusammen.

eom

S. Malecki

Natürlich ist es legitim.
Allerdings ist es zudem auf befremdlich und führt dazu, dass man davon ausgeht, dass du nicht weisst, was du willst.

Hallo,

sich bei mehreren Profs zu bewerben ist nichts außergewöhnliches. Allerdings solltest Du Dich schon bei der Tehmenwahl entscheiden.
Viel Erfolg
Wolfamarok