Pheromone

Hallo Wissende,

(Es hat sich eingebürgert, den Menschen betreffende Fragen unter „Biologie“ und nicht unter „Zoologie“ zu stellen, daher tue ich das auch.)

Verschiedene Tierarten kommunizieren mehr oder weniger viel über Pheromone, das sind "Geruchs"lockstoffe. Genauer gesagt sind es keine. Zwar werden Pheromone wie Gerüche über die Nase aufgenommen, aber der Rezeptor ist ein ganz anderer. Und das Wichtigste : Pheromone werden nicht hirnlich wahrgenommen, sondern lösen direkt irgendeine hormonelle Reaktion aus.

Die Frage ist, inwieweit bei uns Menschen die Interaktion über Pheromone relevant ist. Einerseits habe ich gelesen, dass vor nicht allzu langer Zeit ein Pheromonrezeptor in der menschlichen Nase entdeckt wurde, andererseits, dass er verkümert ist. Mäuse haben mehrere hundert Gene für Pheromone, wir nur noch fünf funktionierende (aber immerhin nicht null). Angeblich enthält männlicher Achselschweiß ein Pheromon, dass bei Frauen erotische Reaktionen auslöst.

Die Frage ist also : Was weiss man genau ?

Dabei möchte ich nochmals eine präzise Abgrenzung zu Gerüchen anmahnen. Ein angenehmer, wahrnehmbarer Geruch, der einen attraktiven Gesamteindruck betont, gilt nicht !

MfG
Klaus

Hallo Wissende,

Hi

Pheromone werden nicht hirnlich wahrgenommen,
sondern lösen direkt irgendeine hormonelle Reaktion
aus.

Was meinst du mit „nicht hirnlich wahrgenommen“?! Wie soll, wenn es eine Reaktion gibt, sonst eine komplexe Reaktion ausgelöst werden? Die Informationen werden - genau wie beim „normalen“ Geruchssinn - zunächst ans Gehirn weitergeleitet.

Dieser Prozess geschieht allerdings unbewusst, im Zweifel wird das „Bewusstsein“ erst nachträglich über den Reiz informiert.

Die Frage ist, inwieweit bei uns Menschen die Interaktion über
Pheromone relevant ist. Einerseits habe ich gelesen, dass vor
nicht allzu langer Zeit ein Pheromonrezeptor in der
menschlichen Nase entdeckt wurde, andererseits, dass er
verkümert ist.

Du meinst wahrscheinlich das Vomeronasalorgan. Es ist tatsächlich - im Vergleich zu anderen Säugern - verkümmert und man zweifelt die Verbindung zum Gehirn an.

Angeblich enthält männlicher Achselschweiß ein Pheromon, dass
bei Frauen erotische Reaktionen auslöst.

Dass der Geruch von Männerschweiß was auslöst (übrigends auch mit umgekehrter Geschlechtsverteilung) ist bewiesen. Man kann aber schlecht rausdividieren, ob es nun an dem Vomeronasalorgan liegt oder ob der gesamte Geruchscocktail über Sympathie entscheidet oder nicht.

Die Frage ist also : Was weiss man genau ?

Nichts :wink:

Dabei möchte ich nochmals eine präzise Abgrenzung zu Gerüchen
anmahnen. Ein angenehmer, wahrnehmbarer Geruch, der einen
attraktiven Gesamteindruck betont, gilt nicht !

Beim Menschen ist wie immer das Problem mit dem Beweisen. Wie willst du all die Variablen rauskriegen, die sonst für die Partnerwahl entscheidend sind? Es kann jemand noch so gut riechen und vor Pheromonen nur so strotzen, es heißt noch lange nicht, dass sich dann im Körper alle Stellräder auf „Fortpflanzung“ drehen.

Noch dazu kommt, dass nicht jeder Mensch gleich ist. Nun ist es beim Menschen aus ethischen Gründen auch verboten bestimmte Organe zu „eliminieren“ oder Genveränderungen vorzunehmen, wie es bei Mäusen der Fall ist. Und bekanntlich lassen sich Ergebnisse aus Tierversuchen nur sehr bedingt auf den Menschen übertragen.

Ich denke aber, dass auch jemand, der nicht riechen kann und kein funktionsfähiges Vomeronasalorgan besitzt, beziehungs- und fortpflanzungsfähig ist :wink:

Grüße

Laralinda

Was meinst du mit „nicht hirnlich wahrgenommen“?!

Ich meinte natürlich, dass der Reiz keine bewusste Geruchswahrnehmung („oh, das riecht aber gut“) auslöst. Eine unbewusste übrigens auch nicht, sondern eben eine Pheromonaufnahme.

Du meinst wahrscheinlich das Vomeronasalorgan.

Danke für das Wort. Endlich kann ich googeln.

Die Frage ist also : Was weiss man genau ?

Nichts :wink:

Na dann…

Nun ist es beim Menschen aus ethischen Gründen auch verboten :bestimmte Organe zu „eliminieren“

Ich könnte mir aber auch Versuche vorstellen, wo das gar nicht nötig wäre. Man müsste nur ein Pheromon testen, das nicht zufällig auch einen Geruch hat (ich habe gelesen, dass nur 5 % aller Substanzen einen haben)

Liebe Laralinda, vielen Dank für diese Aufklärung !

MfG
Klaus