Hallo freundlicher Ferdinand,
absolut nicht nachvollziehbar, was da passiert.
Die normale Insolvenzquote liegt bei um die 5% der angemeldeten Insolvenzforderungen (schon merkürdig oder, wenn man bedenkt, dass die meisten Insolvenzen nicht wegen Überschuldung - sprich Schulden höher als Vermögen - sondern wegen Zahlungsunfähigkeit - also ein „etwas zu lang andauerndes Liquiditätsproblemchen“ - beantragt und eröffnet werden…). Bei Holzmann - ehemals größtes Bauunternehmen Deutschlands - ist es nicht anders. Wahnsinnige Eigenprojekte und eine Lehrstunde in Bilanz - sagen wir - „-Kosmetik“ (habe keine Lust hier deutlicher zu werden), alles schön mit uneingeschränktem Wirtschaftsprüfer-Testat versehen (also der „offizielle Prüfungsstempel“).
Bauunternehmen haben ein riesiges Avalvolumen. Das sind Bankgarantien, die insbesondere die Qualität der Bauleistungen Holzmanns gegenüber dem Auftraggeber garantieren. Viele haben lange Laufzeiten - manche 15 Jahre.
Das Insolvenzverfahren ist schon im fortgeschrittenen Stadium, eine Teilausschüttung hat bereits stattgefunden. Die Quote liegt bisher im üblichen Rahmen. Wegen der genannten Garantien dauert es noch ein bisschen, aber da wird es keine Überraschungen mehr geben behaupte ich, sonst würde der Insolvenzverwalter nicht bereits teilweise ausschütten.
Also wenn es mehr als 100% der Forderungen an NETTOErlösen (nach Abzug aller Kosten und Insolvenzverwaltergebühren) geben würde, dann - erst dann - kommen in der Regel die Eigentümer - sprich hier Aktionäre.
Den Optimisten kann ich da nur sagen - dream on!
Hoffe das hilft Dir.
Schönen Gruß von
ikarusfly