Guten Abend, Frank!
ich habe einen knapp 20 Jahre alten Philips Farbfernseher
(14pt135a), der bisher immer problemlos funktioniert hat. Nun
hat er plötzlich den Geist aufgegeben (kein Bild und Ton mehr,
hat aber nicht geknallt oder gestunken).
Ich hab ihn zur Reperatur gegeben…
Die Fehlerdiagnose braucht Zeit, verursacht damit Kosten. Von Instandsetzung ist bis dahin noch gar keine Rede. Wer nicht selbst sachkundig ist, sollte einen 20 Jahre alten Fernseher nicht mehr zur Reparatur geben. Das Gerät hat die übliche Lebensdauer längst überschritten.
Nun hat der Techniker angerufen und gesagt, das der
Hochspannungstrafo kaputt wäre. Lieferbar ist das Teil von
Philips nicht mehr, er könnte ihn aber vielleicht woanders
besorgen. Insgesammt würde das dann ca. 180-200 Euro kosten.
Dazu hat er dann noch bemerkt, dass sich das eigentlich nicht
lohnen würde…
Recht hat er. Kaum steht die Kiste wieder an ihrem Platz, taucht der nächste Fehler auf. Hat wirklich keinen Sinn.
Jetzt frage ich mich, ob das so stimmen kann oder ob die mich
bloß übers Ohr hauen wollen.
Ohne das Gerät untersucht zu haben, läßt sich dazu nichts sagen.
Wenn ein Trafo durchhaut müsste man das doch riechen, oder nicht?
Nicht unbedingt. So ein Tod kann laut- und geruchlos ablaufen. Je nachdem, was genau kaputt gegangen ist, haben elektronische Sicherungen abgeschaltet, weil z. B. irgendwo zu viel Strom floß.
Und wenn es doch stimmen sollte, wäre der Preis von knapp
200,- dann gerechtfertigt?
Das angelieferte Gerät von innen grob reinigen, Fehlersuche, den Kunden benachrichtigen und sich mit ihm absabbeln, ggf. nach Sucherei irgendwo einen passenden Zeilentrafo auftun, Bestellung auslösen, bis zum Eintreffen des Materials den Fernseher in ein Regal stellen, danach wieder hervor kramen, alten Trafo ausbauen, neuen Trafo einbauen, Gerät wieder in Betrieb nehmen, Rechnung schreiben, die damit im Zusammenhang stehenden Geschäftsvorfälle buchen. Von irgendwas soll der Fernsehmensch Werkstatt, Ausstattung, Miete und Energie bezahlen. Leben und sich krankenversichern will der unverschämte Mensch womöglich auch noch. Statt zur Tafel zu gehen und unter der Brücke zu schlafen, wird er reich - Skandal 
Rechne aus 200 € die Umsatzsteuer sowie die Materialkosten heraus, sieh dir die Vielzahl der zu erledigenden Arbeitsgänge an und du erkennst vielleicht, daß Fernsehreparatur eine Tätigkeit ist, bei der man mit spitzem Bleistift rechnen muß. Reich wird davon keiner.
Du bist einfach auf dem falschen Dampfer, wenn du glaubst, einen 20 Jahre alten Fernsehapparat noch wirtschaftlich sinnvoll instand setzen lassen zu können.
Noch eine Verständnisfrage: „Hochspannungstrafo“ = Zeilentrafo
Ja.
Also: Keine Reparatur. Auch keinen gebrauchten Fernseher für Hunderte Euronen. Dafür bekommst du nämlich ein fabrikneues Gerät. Nicht unbedingt das Edelste und Größte, aber einen nagelneuen Fernseher mit Gewährleistung.
Gruß
Wolfgang