Philo-Laie und wahrscheinlich bald Laiche!

Hallo meine Lieben…

ich sollte im Wintersemester dieses Jahres diplomieren,… GottseiDAnk nicht in Philo, ber ich bin draufgekommen, das mir noch 4 Stunden fehlen, damit ich antreten kann.

Die Prüfungsfragen hätte ich also,…
…nur auskennen tu ich mich nicht. Ich ´hatte ja auch noch nie Philo Unterricht.

Die erklärungsbedürftigen Fragen lauten:
Block A: Thema: Stoa, Epikureismus, Skepsis

  1. Beschreiben Sie den epikureischen Hedonismus
  2. Welche Funktion hat die epikureische Atomistik im Unterschied zur modernen Physik?
    3)Skizzieren SIe die politisch-gesellschaftliche Ausgangslage und das gemeinsame Erkenntnisziel der drei großen hellenistischen Philosohien/Ethiken (Stichwort: Eudämonie, Individualismus

Block B: Thema : Von Hobbes zu Stirner
1)Wie bestimmt Hobbes den Wert des Menschen?
2)Inwiefern kann man Hobbes´Philosphie nihilistisch nennen? Und inwiefern nicht?
3)Beschreiben Sie das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Stirners „Einzigem“ und dem Hobbesschen Wolf

Wißt ihr jetzt was ich meine???
Bitte helft mir!! Bis Ende September muß ich abgeben!!!

Liebe Grüze
Cari

Hallo Cari, ich habe Latein studiert und fühle mit dir. ich habe mich damals z. T. auf die Prüfungen mit Hilfe von Informationen aus dem Internet vorbereitet: http://www.philosophenlexikon.de/epikur.htm (gibt einen Überblick über die Lehre des Epikuros von Samos) oder http://www.prolatein.de/Epikur.html
http://www.phillex.de/lust.htm#hedonismus (Hedonismus)

zu 2. http://www.phillex.de/atomist.htm (Atomistik)
Grundsätzlich: Epikureismus widersprach der herkömmlichen Auffassung von der Gottheit. Für Epikur waren die Götter, die in den Bereichen zwischen den Welten (intermundia) wohnten, zwar unvergänglich und selig, aber von den Menschen getrennt und unfähig zu wollen oder zu handeln. Der Mensch selbst bestand nach der von Demokrit übernommenen Atomlehre wie die ganze Welt aus Atomen, die sich unaufhörlich verbanden und trennten. Auch die Seele galt als körperlich; ihre Atome mussten sich schließlich ebenfalls wieder zerstreuen.

Das Christentum verwarf die Atomistik Epikurs, die ja der Seele die Unsterblichkeit absprach, und seine Leugnung der göttlichen Allmacht.

Zur Geschichte des Atoms siehe: http://www.lernkick.de/strom1ad.htm

Zu Block B kann ich leider nix sagen…
Liebe Grüße von Vroni

Hallo Ingrid,

ich hoffe, die folgenden Bemerkungen helfen ein wenig weiter. Manchmal ist nicht ganz klar, was mit der Fragestellung gemeint ist, aber ich hoffe, das Wesentliche getroffen zu haben. Die angegebene Literatur ist für einen schnellen Überblick mit ein wenig Vertiefung gedacht.

BLOCK A:

  1. Beschreiben Sie den epikureischen Hedonismus

Hedonismus ist diejenige Ethik, die sich an der Lust als Ziel orientiert. Bei Epikur ist die Lust erstrebt als Abwesenheit von Beunruhigung und Schmerz. Schon die Abwesenheit des Negativen ist Glückseligkeit.
Epikur versteht die Lust nicht in erster Linie als Sinnenlust (das auch, weil keine Form von Lust schlecht ist), sondern vornehmlich als geistige Lust, die unabhängig von Störungen durch Leidenschaftslosigkeit (ataraxie) Gemütsruhe hervorruft.

  1. Welche Funktion hat die epikureische Atomistik im Unterschied zur modernen Physik?

Über die naturwissenschaftliche Erklärungsfunktion in der modernen Physik hinaus nimmt die Atomistik Epikurs auch eine Atomistik der Seele an, ist also auch Grundlage der Psychologie. Bei Epikur sind die Atome die letzten unteilbaren Substanzen, die auch feinstofflich gedacht werden. In der modernen Physik sind Atome teilbar und erklären nur die chemische Funktionsweise auf Molekularebene bzw. die Arten der Materie.

3)Skizzieren SIe die politisch-gesellschaftliche Ausgangslage und das gemeinsame Erkenntnisziel der drei großen hellenistischen Philosohien/Ethiken (Stichwort: Eudämonie, Individualismus)

Die drei großen hellenistischen (also nacharistotelischen) Philosophien sind die stoische, die epikureische und die skeptische.
Für die Stoa (Vertreter: Zenon von Kition, Kleanthes, Chrysipp sowie Panaitios und Poseidonios) besteht das Ziel des Handelns vor allem in Selbsterhaltung und Selbstbehauptung. Das aber kann nach stoischer Lehre nur im politischen Raum, also als Förderung des Allgemeinwohls gedacht werden. Glück besteht also in der rechten Gesinnung, die sich von Äußerlichkeiten frei macht, aber trotzdem auf sie einwirkt.
Epikur (später Lukrez) fordert im Gegensatz zur Stoa die Zurückhaltung in politischen Dingen. Seiner Meinung nach ist es erstrebenswert, zurückgezogen zu leben und dem staatlichen Treiben zwar freundlich zu begegnen, aber sich möglichst nicht aktiv einzumischen.
Die Skepsis (Vertreter: Pyrrhon, der nichts geschrieben hat, sowie Sextus Empiricus, der aber erst ca. 200 nach Chr. gelebt hat) macht aus dem Zweifel eine Methode und wendet sich so gegen die anderen, dogmatisch genannten Philosophien. Da schon die Dinge grundsätzlich unerkennbar sind, kann es auch kein Wissen vom richtigen Leben im Sinne der beiden anderen philosophischen Richtungen geben. Es wird ein Relativismus vertreten, der sich zum Beispiel in den verschiedenen Lebensweisen der Völker zeigt. Je nach Interessenlage ist also entweder einmischend oder zurückhaltend zu verfahren.

Das waren die Unterschiede zwischen den drei Richtungen. Das gemeinsame Erkenntnisziel aller drei Richtungen kann nur darin gesehen werden, eine Übereinstimmung des Individuums mit der politischen Umwelt zu erkennen. Alle drei Richtungen suchen nach einer Art „Angemessenheit“ des individuellen Handelns, kommen aber im Ergebnis eben zu drei verschiedenen Lösungen. Aber alle drei Richtungen suchen den Menschen als Individuum zu formen, um ihm Glückseligkeit zu ermöglichen.

[Literatur: Grundriss der Geschichte der Philosophie, hg. v. Hellmit Flashar, Band 4, 2 Halbbände (steht garantiert in der Universitätsbibliothek Wien oder im Philosophischen Seminar, die entsprechenden Stellen musst du selbst raussuchen, sehr übersichtlich]

Block B:

1)Wie bestimmt Hobbes den Wert des Menschen?
Der Mensch hat keinen Wert an sich, sondern nur einen Wert für sich selbst als Individuum (Egoismus). Der Mensch, der im Naturzustand gegen alle anderen Menschen kämpft, benutzt die Institution des Staates zur Ausweitung seiner Macht.

2)Inwiefern kann man Hobbes´Philosphie nihilistisch nennen? Und inwiefern nicht?
“Nihilistisch“ bedeutet „ohne Werte“. Aus christlicher Sicht muss die atheistische Philosophie von Hobbes notgedrungen „Wert-los“ sein, ebenso aus humanistischer Sicht, da er keine allgemeinen Werte anerkennt. Gleichwohl sind die durch den Egoismus für mich selbst geschaffenen Werte vorhanden. Hobbes lehnt also nicht die Werte als solche ab, sondern nur die überindividuellen.

[Literatur: O. Höffe (Hg.), Thomas Hobbes. Anthropologie und Staatsphilosophie; außerdem gibt es noch eine relativ kurze und übersichtliche Beschreibung von Hobbes und seiner Philosophie im Verlag Junius (weiße Bände)]

3)Beschreiben Sie das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Stirners „Einzigem“ und dem Hobbesschen
Wolf
Bei Hobbes war der Staat noch der Garant der eigenen Egoismus’ des Individuums. Stirner radikalisiert den Egoismus von Hobbes, indem er außerhalb des „Ich“ und seiner von ihm ausgehenden und in ihn zurückfallenden Werte nichts mehr gelten lässt, auch keine Vertragstheorie. Stirner sieht als eigentlicher Begründer des Nihilismus als Anarchismus keine Grundlage mehr, auf der ein Vertrauen möglich ist. Beide stimmen überein in der grundlegenden Funktion des Subjekts.
[Literatur: B. Kast, Die Thematik des „Eigners“ in der Philosophie Max Stirners, Berlin 1979]

Herzliche Grüße und viel Glück

Thomas Miller

Mißverständnis
Danke Vroni!!
Danke Thomas!!

Ich möchte noch kurz was anmerken, aufgrund eines Mails, das ich
gestern erhalten habe.

Ich hab die Fragen zwar so reingeschrieben, wie ich sie erhalten habe, aber das heißt nicht, dass ich möchte, das jemand meine Arbeit macht!!! Außerdem muß ich zu jeder Frage 2 Seiten schreiben und mir dabei sehr wohl meine eigenen Gedanken machen.

Das was mir dabei als Hilfe dienen würde, sind Ansätze, welche gedankliche Diskussion zum Beispiel auch gerade aktuell ist.
In welche Richtung ich mich vertiefen könnte, oder so…

LG
Ingrid

also ich habe die deine meldung wegen mißverständnis oder so gelesen… (das gibt jetzt ein anderes Mißverständniss *g*)

ich schreib deswegen nur denkansätze… (und ich sag gleich, ich hab nicht phil studiert oder so! ich übernehm keine Verantwortung für meinen Senf *g*)

Die erklärungsbedürftigen Fragen lauten:
Block A: Thema: Stoa, Epikureismus, Skepsis

  1. Beschreiben Sie den epikureischen Hedonismus

das Lustorientierte (nicht nur sexuell…)
eine Verknüpfung zur ‚Spaßgesellschaft‘ in unserer Zeit läßt sich sicher ausweiten…
vergleiche die Auswirkungen auf das kapitalistische System (wohin fließt das Geld?)

und als grober Gegensatz Religionen… der Hedonismus sieht keine längerfristigen Ziele mehr (und die gar nach dem Tod!!?)

  1. Welche Funktion hat die epikureische Atomistik im
    Unterschied zur modernen Physik?

(ich schau bei den anderen ab *g*)
also epikur sieht die Atome unteilbar… besser gesagt er sagt das alles aus Atome = Teile aufgebaut sind die unteilbar sind (er konnte damit noch nicht die heutigen Atome meinen!)…
er versuchte lediglich den Aufbau der Welt zu beschreiben… die heutige Physik will aus der Welt auch das letzte rausholen…

vergleiche die unterschiedlichen Einstellungen heute bzw in der Antike (man behauptet dampfmaschinen wären in der Antike bereits möglich gewesen, aber es bestand kein Interesse daran…)

3)Skizzieren SIe die politisch-gesellschaftliche Ausgangslage
und das gemeinsame Erkenntnisziel der drei großen
hellenistischen Philosohien/Ethiken (Stichwort: Eudämonie,
Individualismus

in phil. geschichte kenn ich mich nicht so gut aus…

Block B: Thema : Von Hobbes zu Stirner
1)Wie bestimmt Hobbes den Wert des Menschen?

(schau wieder von unten ab… *g*)
das Individuum bestimmt seinen Wert selber…

vergleich heute Kapitalismus, die Gemeinschaft bestimmt seinen Wert (über Geld)… ein Gedanke wär das Englische (Er besitzt 1000000 S -> He ist 10000000 S worth… vielleicht nur eine Wortspielerei, aber…)

der Wert des Menschen wäre nach hobbes nach seiner momentanen Verfassung abhängig (er fühlt sich gerade nichts wert…)

bzw. was kann ein Mensch wirklich allein erreichen?

2)Inwiefern kann man Hobbes´Philosphie nihilistisch nennen?
Und inwiefern nicht?

von der Gemeinschaft her ist sie werte-los…
und schließlich, wie setzt man die einzelnen individuellen (egoistischen) Werte zueinander in Relation??

3)Beschreiben Sie das Verwandtschaftsverhältnis zwischen
Stirners „Einzigem“ und dem Hobbesschen Wolf

beides sind Individuen… keiner von beiden braucht einen Staat…

ich hoff das man es wenigstens insgesamt auf ein paar Seiten ausdehnen kann…

Gruss,
Lex