Philosophen

Tach,
ich hab eine Frage, bei der es mir eigentlich etwas peinlich ist, sie überhaupt zu stellen, weil sie sich sehr simpel anhört, aber ich denke mir mal, das man sie gar nicht so einfach beantworten kann:

Was haben alle (bekannten) Philosophen gemeinsam? (soll heißen: Wann kann man sagen: Das ist ein Philosoph!)

Bin leider nur ein armer Schüler auf einer Fachschule für Datenverarbeitung, der sich jetzt mit Philosohie rumschlagen muß! Ich wäre für Hilfe sehr dankbar - BYE!

hallo jens …

hier ein link zu einem lexikon der philosophie …
http://www.phillex.de/philos.htm

gleich auf der titelseite gibt’s eine menge an definitionen von „philosophie“ und „philosoph“ … jeder philosoph definiert anscheinend anders *grins* …

wenn du mich ganz persönlich fragst, ist jeder ein philosoph, der sich gedanken über das WARUM und WIE und so weiter des lebens macht …

bye, tanja

Hey Tanja,

dein Tip hat mir weitergeholfen - hab mir die Site gleich mal ausgedruckt!

DANKE!!!

Hallo auch.

Einfach: Ein Philospoh ist jemand, der die Wahrheit liebt.

Das Problem fängt an, wo man sich fragt, was Wahrheit überhaupt ist. Und: erzählten „Wahrheiten“ muß man daher erstmal gründlich mißtrauen. Da hilft dann nur eins: selber nachdenken. Wer in diesen Schuhen steckt ist, so denke ich, ein Philosoph.

Gruß
Jo

Wenn du hingegen mich fragst:
Den meisten philosophen ist eine tendenz zum größenwahn gemeinsam. Man erkennt es schon daran, dass sie sich selbst für die einzigen menschen halten, die die wahrheit lieben.
Am drastischsten bei Nietzsche, der sich selbst für Gott hielt, in anderen formen z. b. bei Platon, der neue menschen züchten wollte, bei Heidegger, der sich hörige hörer und leser wünschte, bei Sloterdijk, der ebenfalls neue menschen züchten will usw. Auffällig z. b., dass mit einer einzigen ausnahme (Ernst Tugendhat) keiner der zeitgenössischen philosophen, die jetzt Nietzsche zum 100. todestag gratuliert haben, irgend etwas an dessen aberwitzigen selbsteinschätzungen auszusetzen hatte. Im stillen, glaube ich, bewundern sie alle Nietzsche genau wegen dessen ungebrochenem größenwahn.
Also vorsicht vor den philosophen!
Gruß von tonikal

Hallo auch.

Einfach: Ein Philospoh ist jemand, der die Wahrheit liebt.

Dazu habe ich eine ebene höher was reingeschrieben.
Gruß von tonikal

Wer sagt denn, daß sie sich für diejenigen halten…
Die Definition hat nichts mit denen zu tun, die glauben, dieser Definition zu genügen. Selbst wenn es auf der Welt keinen Philosophen gäbe, bedeutet das Wort „Philosoph“ immer noch „der die Wahrheit liebt“.

Wo hält sich Nietzsche für Gott ? Wollte er nicht Gott abschaffen ?

Warum ist es Größenwahn zu erkennen, daß die Existenz einer Art kein statischer, sondern ein dynamischer Prozess ist, daß das Potentiel zur Evolution genutzt werden sollte (und genutzt wird) und daß der Verstand ein Teil davon ist ?

Gruß
jochen

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Hallo Tanja!

„… wenn du mich ganz persönlich fragst, ist jeder ein philosoph, der sich gedanken über das WARUM und WIE und so weiter des lebens macht …“

Mit dieser Beschreibung hast Du meiner Ansicht nach „den Nagel auf den Kopf getroffen“ - ich sehe darunter auch intensive Denker über z.B. das Sein und nicht sein … etc.

Alles Liebe und Gute - mfG Pery!

ich muss dir da wiedersprechen, die weisen des ostens waren allesamt demütige, bescheidene menschen, zumindest weise wie ramana mahaharschi, shri aurobindo, krishnamurti, buddha, chuang-tze, lao-tze tung, zedong, heutige neuere wie gandhi und der aktuelle im zen: suzuki (oder ist der schon tod) aber das auch egal.für ihn war beides sowieso gleichwertig…naja wie auch immer…die suche nach sinn und dasein führte alle weisen im grunde zu einem entschluss…es gibt keine trennung von objekt und subjekt, folglich sind dies illusorische anschnauungen (ich meine jetzt die newtonsche weltanschauung) letztlihc sind wir selbst das alles, also im übertragenen sinne halt gott, das sagte auch der islamsiche mystiker halladj und wurde dafür in baghdad hingerichtet. er dankte jedoch seinen hänkern, denn er kannte ihr aufrichtigkeit und wusste das sie nur das taten was ihrer analogie entsprechend getan werden musste…welcher edler mensch…

bei nietzsche weis ichs nicht so recht…sie waren nunmal hier und rütteln und mit ihrer art auf…stell dir vor…ohne nietzsche hätten wir nie darüber geredet…also lob auf ihn :smile:

cu
tim

Hallo Jo,

Wo hält sich Nietzsche für Gott ? Wollte er nicht Gott
abschaffen ?

Ja, um sich selbst an dessen stelle setzen zu können. In einem brief an Jacob Burckhardt schrieb er 1889 ausdrücklich, seine aufgabe als Gott sei es, die welt neu zu erschaffen. Der brief war dann anlass für seine einlieferung in die psychiatrie. Aber schon vorher gingen seine selbstcharakterisierungen immer wieder hart in diese richtung. In einem anderen brief schrieb er z.b., er habe mit seinem werk der menschheit ein geschenk gemacht, wie sie es noch nie zuvor empfangen.
Mit seinem buch „Also sprach Zarathustra“ schlüpfte er in die rolle des altpers. religionsstifters und versuchte, der menschheit eine neue bibel vor die nase zu setzen. Anders als die wirkliche bibel, die hunderte von autoren hat, stammt diese aus der feder eines einzelnen mannes, der sich selbst offenbar für den einzigen erleuchteten hielt.
Wörtlich schrieb er in einem brief, es sei sein schicksal, „der erste anständige mensch auf erden“ sein zu müssen.
Das heißt, er hielt alle anderen menschen vor und neben ihm für unanständig.
Das alles sind anzeichen eines handfesten größenwahns. Oder findest du so was normal bei menschen, die die wahrheit lieben?

Warum ist es Größenwahn zu erkennen, daß die Existenz einer
Art kein statischer, sondern ein dynamischer Prozess ist…

Das hat Darwin erkannt.
Gruß von tonikal

Hallo.
Keine Ahnung, ob ich jetzt was schreibe, was andere vor mir schon als Antwort geschrieben haben, aber das macht nix.
Im Grunde kann eigentlich jeder Mensch ein Philosoph sein, denn die Philosophie fängt bei allen noch so kleinen Dingen an.
Ich würde sagen, dass jeder, der sich über seine Person, andere Menschen und was weiss ich nicht alles im Leben Gedanken macht schon ein Philosoph ist.
Die „großen“ Philosophen werden nur immer so in den Vordergrund gestellt, weil ihre Abhandlung über bestimmte Themen weitreichend und sehr umfassend sind, sie sich in diesen bestimmten Themen also in den Vordergrund stellen. Vergleicht man einige Schriften, so wird man feststellen, dass sich 80% von ihnen mit ähnlichen Dingen und Problemen beschäftigt, diese jedoch anders „verarbeitet“ haben.
Da könnte ich noch viel Senf dazu geben, aber als kurze Meinung sollte das genügen, oder? Übrigens - ich studiere im 9. Semester Philosophie.