Hallo Petra.
Und worum geht es den Chassidim genau? Gibt es da eine (leicht
verständliche) Website, auf der ich mir das nochmal durchlesen
könnte?
Wie Metapher schon sagt, bedeutet „Chassidim“ erst einmal nur, eine besonders fromme Lebenseinstellung. So gab es zu verschiedenen Zeiten im Judentum Bewegungen des Chassidismus, welche meist nichts miteinander zu tun haben, ebenso wie einzelne Persönlichkeiten welche den Beinamen „Chassid“ bekamen.
Hinzu kommt, dass die heutige Bewegungen wiederum so viele Anhänger hat, dass denen alleine eine besonders fromme Lebenseinstellung zu unterstellen, wohl etwas zu weit geht. Hier geht es dann wiederum eher um Anhängerschaft zu den eigentlichen Chassidim. Ursprünglich geht diese Bewegung auf den Baal Schem Tow (Rabbi Israel ben Elieser) zurück, welche sich aber schon zu seinen Lebzeiten in verschiedene Gruppen aufspaltete, welches noch immer anhält, auch wenn einige grössere Gruppen ab-und-zu kleiner Gruppen schlucken.
Für Aussenstehende sind diese Gruppen kaum unterscheidbar, wenn man vom radikalen Antizionismus der meisten Satmerer und der Modernität von Lubawitsch absieht. Dieses betrifft Äusserlichkeiten, wie Kleidung, aber auch Philosophien und Schriften. Hier gibt es fliessende Übergänge und auch die alte Abgrenzung/Kampf zu den Misnagdim hat sich überlebt bzw. teilweise sogar ins Gegenteil verkehrt. So gehen heute Litvisch zu Rebben bzw. deren Rabbiner haben manchmal einen ähnlichen Rang wie ein Rabbe oder es gibt chassidische Gruppen, welche keinen Rebbe haben und auch ansonsten mystischen Elementen eher fern stehen.
In diesem Sinne müsstest du dich mit mindestens den folgendne Gruppen auseinandersetzen, um etwas über heutigen Chassidismus zu erfahren:
- Chabad
- Satmar
- Belz
- Breslow
Grob gesagt (aber auch sehr allgemein) geht es darum, G’tt in diese Welt zu bringen, in dem alles in dieser Welt seine Heiligkeit erfährt. G’tt ist also nicht fern im Himmel, sondern hat Zugang zu dieser Welt und wir können ihn hierzu näher bringen. Dieses geschieht dann durch Konzentration auf „positive Gefühle und Einstellungen“, durch Freude, durche Lebensbejahung, durch G’ttvertrauen, durch Tanz, durch Gesang, durch Sex (vor allem) usw.
Gruss,
Eli