Philosophie studieren

Hallo,

ist es eigentlich sinnvoll Philosophie zu studieren? Also jetzt nicht im Bezug auf Inhalte oder persönliche Weiterbildung, sondern rein pragmatisch, von den zukünftigen jobchancen her.
was macht man damit?

Liebe grüße und vielen dank!

Hallo,

ist es eigentlich sinnvoll Philosophie zu studieren? Also
jetzt nicht im Bezug auf Inhalte oder persönliche
Weiterbildung, sondern rein pragmatisch, von den zukünftigen
jobchancen her.

ich kann mir nicht vorstellen, dass es sinnvoll ist, wenn man sonst nichts weiter kann. Darüber hinaus sollte man sich fragen, wie solche Leute bei den Personalern in der freien Wirtschaft ankommen. Welche Erwartungen haben die wohl, wenn sie hören, dass ein Bewerber Philosophie studiert hat? Ich würde einen weltfremden und verträumten Idealisten erwarten, mit dem in der realen Welt nicht viel anzufangen ist. Da ich noch 100 weitere Bewerbungen auf dem Tisch liegen habe, bekommt der Philosoph direkt ne Absage.

was macht man damit?

Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit der nachfolgenden Liste, aber ich sehe folgende Karrieremöglichkeiten:

  • Langzeitstudent (wenn man es sich leisten kann)
  • Taxifahrer (werden immer gesucht)
  • Dauer-Praktikant (sind die Leistungsträger in vielen Werbeagenturen)
  • Journalist/Buchautor (ohne Festanstellung)
  • Hausfrau (zumindest in konservativen Kreisen angesehen)
  • Dozent/Professor an einer Universität (sehr begehrt, weil nicht viele offene Stellen, nahezu unrealistisch eine Stelle zu bekommen)
  • Bei McDonalds den Boden wischen (wenn man sich bewährt, darf man bald auch den Salat waschen)

Jetzt mal ernsthaft:
Studier besser was Praktisches! Mit Philosophie kannst du Dich in Deiner Freizeit beschäftigen, aber nicht beruflich. Das ist und bleibt eine brotlose Kunst.

Arbeitgeber suchen nur Leute, die eine Leistung erbringen können, die man verkaufen kann. Selbst wenn man leistungsfähig ist, werden viele Leute aufgrund ihres Studienabschlusses erst gar nicht zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, weil man per se erwartet, dass sie zu nix zu gebrauchen sind. Ja ich weiß, dass ist sowas von unfair. Die Welt ist böse. Ich will hier erst gar nicht anfangen zu philosophieren, denn es ist Fakt, dass Vorurteile und Klischees unser Wohlergehen bestimmen.

MfG
Stephan

PS: Es gehört eigentlich nicht hier hin, aber ich kann mir folgendes nicht so ganz verkneifen.

Was war Jesus vonBeruf?
Student! Er wohnte mit 30 Jahren noch bei den Eltern, hatte lange Haare und wenn er etwas tat, dann war es ein Wunder.

Auch hallo

ist es eigentlich sinnvoll Philosophie zu studieren?

Mit Zusatzqualifikationen dürfte man wohl auch punkten. Z.B. kann ein Geisteswissenschaftler besser zwischen Fakten und Fiktion unterscheiden :wink: Aber man befrage eine Suchmaschine nach „Geisteswissenschaftler in der Wirtschaft“ und mache sich selbst ein Bild.

mfg M.L.

Hallo,
wenn jemand sich für etwas so interessiert, dass er dies zum Beruf machen möchte, dann soll er das tun. Die Marktwirtschaft regiert die Welt, nicht wahr? Dennoch gibt es andere Dinge im Leben und der Gesellschaft, die über marktwirtschaftliches Denken hinaus existenziell sind um die Gesellschaft am Laufen zu halten - dazu gehören beispielsweise Sozialwissen, Pädagogik, sämtliche künstlerische Berufe oder auch Psychologie und Philosophie.

Philosophen finden in vielen Branchen ihre Beschäftigung:

* Personalmanagement
* Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations
* Technische Dokumentation, Redaktion, Lektorat, Pressearbeit
* Marketing, Werbung
* Betreuung von Kunden und Mitarbeitern, Reiseleitung
* Weiterbildung, Ausbildung, Schulung
* Organisation und Management, Geschäftsstellenleitung
* Vorstands-/Geschäftsführungsassistenz
* Ethik- und Sozialberatung
* Art-Consulting und Kulturmanagement
* Wissenschaftsverwaltung, Wissenschaftsmanagement.

Ein prominenter Zeitgenosse ist David Richard Precht.

Viele Grüße

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Hallo,

Philosophen finden in vielen Branchen ihre Beschäftigung:

* Personalmanagement
* Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations
* Technische Dokumentation, Redaktion, Lektorat,
Pressearbeit
* Marketing, Werbung
* Betreuung von Kunden und Mitarbeitern, Reiseleitung
* Weiterbildung, Ausbildung, Schulung
* Organisation und Management, Geschäftsstellenleitung
* Vorstands-/Geschäftsführungsassistenz
* Ethik- und Sozialberatung
* Art-Consulting und Kulturmanagement
* Wissenschaftsverwaltung, Wissenschaftsmanagement.

wenn man sich gut genug verkaufen kann, bekommt man, auch als Geisteswissenschaftler, jeden Job.
Problem: Nicht jeder hat das dazu notwendige Talent.

Ein prominenter Zeitgenosse ist David Richard Precht.

Man pickt sich eine prominente Persönlichkeit raus, die es geschafft hat, um zu zeigen, dass alles möglich ist. Netter Versuch. Aber was ist mit dem großen Rest der anderen, die nun und für immer, einen Job fernab ihrer ursprünglichen Ziele machen, und nur sehr schlecht über die Runden kommen? Über die spricht keiner.
Möglicherweise irre ich, wenn ich sage, dass viele dieser Menschen, es anders machen würden, wenn sie noch einmal die Chance bekämen.

wenn jemand sich für etwas so interessiert, dass er dies zum
Beruf machen möchte, dann soll er das tun.

Wenn man es sich leisten kann, sollte man dies auf jeden Fall tun und seinen Traum leben. Allerdings haben nicht viele Menschen, wie z.B. Jan-Philipp Reemtsma, das Glück im Verlauf ihres Lebens ein Millionenvermögen zu erben. Als „normaler Mensch“ muss man in erster Linie erst mal zusehen, dass man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Eine gefragte Ausbildung hilft da enorm.

Dennoch gibt es andere Dinge im Leben und der Gesellschaft, die über :marktwirtschaftliches Denken hinaus existenziell sind um die :Gesellschaft am Laufen zu halten - dazu gehören beispielsweise :Sozialwissen, Pädagogik, sämtliche künstlerische Berufe oder auch :stuck_out_tongue:sychologie und Philosophie.

Ich frage mich, was ein arbeitsloser Philosoph, ohne Aussicht auf Beschäftigung, der Gesellschaft nutzt? Da kann man froh sein, wenn er im Niedriglohnsektor arbeitet, und der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegt. Der Gesellschaft wäre in meinen Augen mehr gedient, wenn solche Leute einen Beruf erlernen würden, der Aussicht auf eine gute Beschäftigung hat. Schließlich sind solche Menschen nicht dumm intelligent. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass es in Zeiten von Studiengebühren überhaupt noch Menschen gibt, die ein Philosophie-Studium anfangen bzw. überhaupt darüber nachdenken. Studieren ist in Deutschland anscheinend noch nicht teuer genug.

MfG
Stephan