Philosphisches Thema?

Hallo ich suche nach einem Thema für eine Philosophie-Hausarbeit. Ich bin in der 11. Klasse.
Ich interessiere mich sehr für den 2.Weltkrieg und dachte, dass es vielleicht irgendein Philosophie-Thema gibt, welches sich mit dem 2. Weltkrieg beschäftigt. Ich bin auch offen für andere Themen, aber wenn diese mit Geschichte zu tun haben, wäre ich sehr dankbar.

Gruß

Welle

Beim zweiten Weltkrieg ist es naheliegend, dass Du Dich mit den Theorien der Existentialisten auseinandersetzt, also z. B. Sartre oder Camus.

Denkbar wäre auch, dass Du Dich mit den ethischen Fragen auseinandersetzt, vor denen die Menschen damals standen:
Welche Kriege sind legitim? Wann ist es moralisch gerechtfertigt, einen anderen Menschen zu töten?
Problem „dirty hands“: Wie moralisch darf und sollte man als Politiker oder Kriegspartei sein?

Diese Fragen könntest Du innerhalb einer Ethik (alo z. B. der deontologischen) oder im Vergleich von Ethiken (Utilitarismus vs. Kant vs. Tugendethik) erörtern.

Dann könntest Du Dich mit dem Thema „Gattungsbruch“ auseinandersetzen. Also der These, dass die Verbrechen von Auschwitz den bisherigen Prämissen moralphilosophischer Theorien den Boden entzogen hätten und so neue Begründung- und Definitionsversuche von Würde, Menschenrechte etc. notwenig geworden seien.

Und schließlich könntest Du die philosophischen Entwicklungen, auf deren Basis das nationalzozialistische Gedankengut entwickelt wurde, genauer beleuchten. Wie und warum wurde Nietzsche von den Nazis vereinnahmt?

Beste Grüße

vielen dank!!!

Hallo Welle,
Es tut mir sehr Leid, dass ich nicht weiterhelfen kann: Ich bin nämlich Sprachwissenschaftler. Viel Glück bei der Suche.

Mit freundlichem Gruss.

abahcen

hi,
ein philosophisches thema über den 2. wk gibt es natürlich nicht. der 2. wk ist Geschichte. es gibt philosophische themen, unter deren betrachtung eine hinzuziehung von historischen ereingissen sinnvoll ist.

in deinem Fall würde ich dir das Thema die Handlungstheorie und das Libet-Experiment nahelegen. Es geht dabei um die Untersuchung, ob der Mensch einen wirklichen freien Willen besitzt oder ob Handlungsentscheidungen von unserem gehirn getroffen werden ohne das wir es merken. Aristoteles fragt sich in seiner Nikomachischen Ethik, in welchen Fällen wir für unser Handeln überhaupt zur Veranwortung zu ziehen werden können/sollten (ich glaube es sind Kapitel 3 und 6 sind in der Nikomachischen Ethik).

Wenn du Aristoteles Handlungstheorie vorstellst und die Verbindung zum Libet-Experiment herstellst und dann noch eine Diskussion in Gang bringst, ob und wann Soldaten für ihre Kriegshandlungen zu bestrafen sind, dann hast du eine 1+ mit *** sicher :wink:

Beste Grüße,
Gildor

Hallo,

ich finde das erst mal keine leichte Beziehung: Philosopie und ein bestimmter Krieg. Zum Thema „Krieg“ im Allgemeinen haben sich Philosophen immer wieder geäußert - hier ein kleiner Sammelband zum Thema:

http://www.amazon.de/Krieg-Philosophische-Gegenwart-…

Aber ein spezieller Krieg ist vielleicht eher ein geschichtliches Thema (in allen ihren Dimensionen von der politischen bis zur Militärgeschichte).

Der zweite Weltkrieg hat natürlich unter anderem durch den Einsatz der Atombombe einen historisch neuen Charakter gehabt, worüber auch Philosophen nachgedacht haben (z. B. Günther Anders). Aber das sind natürlich einzelne Aspekte, die z. B. die Technikphilosophie oder die Ethik betreffen können.

Beste Grüße
Ralf

Hallo Welle,
in welcher Region lebst du? Vielleicht gibt es da einen örtlichen Bezug zum Thema? Ich selbst neige sehr zum Agnostizismus, also von Protagoras bis zu Feuerbach. Vielleicht aber ein Thema: "Wie enstehen Kriege, was waren stets die politischen und ökonomischen Gründe dafür? Sind im heutigen Europa noch Kriege denkbar?
HG
CdR

Hallo Welle 1972,
in die modernern philosophischen Ansätze habe ich mich bisher nicht sonderlich vertieft.
M.E. gibt es jedoch zeitlose Themen zur sinnbezogenen Situation des Menschen, welche mehr oder minder auch von den Kriegs- bzw. Nachkriegsphilosoph/-innen problematisiert werden und ggf. von Dir informatorisch aufgegriffen werden könnten.
Als Überblick und zugleich sachlichem Schwerpunkt wäre mein Vorschlag diesbezüglich (z.B.)die Dissertation von 1993 von Martina Plümacher, z.Z.Professorin an der TU Berlin; sie ist wie folgt veröffentlicht worden:
Martina Plümacher: "Identität in Krisen“ - Selbstverständigungen und Selbstverständnisse der Philosophie in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 (siehe > Peter Lang: Frankfurt/Main u.a.von 1995; oder besser noch die überarbeitete Fassung: Philosophie nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschland, Rowohlt/Reinbek bei Hamburg, 1996).
Die Frage nach der „Identität“ des Menschen prägt in unterschiedlichen Zusammenhängen begrifflich u.a. auch die Neuzeit der Philossophie seit Schelling/1801 und und könnte m.E. in jedem beliebigen menschlichen Geschehen hinsichtlich seines jeweiligen personalen Sinn-Zusammenhanges problematisiert werden und damit beispielsweise auch aus Deiner Sicht auf entsprechende Aspekte des 2. Weltkriegs.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Glück und hoffe, Dir weiter geholfen zu haben!
Herzlichst,
Virginia

Hallo Welle,

vielleicht kann dir das Buch „Verlust der Menschlichkeit“ von Alain Finkielkraut weiter helfen.

In dem Buch geht es sowohl um den 1. als auch den 2. Weltkrieg und den Verlust der Menschlichkeit bzw. das Erkennen des Menschen als Menschen und nicht als Feind oder etwas Fremdes.

Ich fand das Buch anfänglich recht träge und musste mich auf bestimmte Ideen einlassen. Aber das Buch ist nicht zu schwer geschrieben, so dass man die Gedanken, die Finkielkraut hegt, recht gut verfolgen kann; d.h. auch für die 11. Klasse geeignet :wink:

Solltest du genügend Zeit haben für deine Hausarbeit, dann empfehle ich dir dieses Buch sehr :smile:

Viele Grüße

TheRealGnarf

Hallo Welle 1972,

sorry, dass ich mich erst jetzt melde.
Mir fällt aber auch kein phil. Thema in Verbindung mit Geschichte ein.

Gruß, F