Photoshop + Mac und die Frage nach dem Gamma

Hallo zusammen,

eine kurze Frage und zwar beschäftige ich mich hobbymäßig mit der Fotografie und mal davon abgesehen, dass mein Monitor nicht kalibriert ist, ist eine Frage bei mir aufgekommen. Ich besitze ein Macbook und habe bis dato noch nichts an den Settings verstellt. Nun bin ich darauf aufmerksam geworden, dass der Mac in seinen Monitoreinstellungen standardmäßig auf Gamma 1.8 steht, die meisten „Normalnutzer“ allerdings im Internet mit einem Gamma von 2.2 unterwegs sind. Ich bearbeite also zur Zeit meien Bilder immer in den Monitoreinstellungen von Gamma 1.8. Wenn ich jetzt eine Photoshop-Datei öffne (Arbeitsfarbraum AdobeRGB - standardmäßiges Gamma von 2.2), dann sieht man eine sofortige Veränderungen des Bildes im passiven Zustand (es wird sofort dunkler). Klicke ich allerdings in die Photoshop-Datei aktiv rein (sprich das Fenster ist aktiv ausgewählt), dann gleicht Photoshop anscheinend das Erscheinungsbild sofort an.

Meine Frage nun, mag es sein, dass dadurch dass Photoshop exellentes Farbmanagement betreibt, die Settings von Apple quasi „überschrieben werden“ und ich die ganze Zeit in Photoshop sowieso mit Gamma 2.2 gearbeitet habe bzw. es auch gesehen habe (Safari hat auch Farbmanagement,dort sehe ich auch keine Veränderungen, wenn ich Safari neu unter Gamma 2.2 Einstellungen starte (ich surfe dann selbstverständlich die gleiche Portfolio-Seite wieder an) + Vorschau das gleiche).

Wäre cool, wenn mir jemand helfen könnte.

Danke!

Gruss,

Sebastian

sorry, habe mich damit noch nicht beschäftigt.

Hi Sebastian,

Ich empfehle dir zu dem Thema den Wikipedia-Artikel zur Gammakorrektur zu lesen. Der Gammawert ist in der Regel ein rein lokales Phänomen, denn es wird der Helligkeitswert des Monitors damit beschrieben. Da jedes Gerät einen anderen Gammawert hat gibt es hier kein „richtig oder falsch“. Historisch gesehen ist der Wert 2.2 vom Fernseher übernommen, da Bildschirme von Fernsehern „abstammen“.

Du kennst sicherlich - wenn Du das eine oder andere PC-Spiel gespielt hast - die Optionen den Helligkeitwert anzupassen, in der Regel gibt es eine Anweisung: „Verschiebe den Regler bis der unterste Schriftzug gerade noch zu erkennen ist“. Dies ist darauf zurückzuführen, das das Spiel für jedes System anders Kilibriert werden muss, da jeder User einen anderen Monitor hat, respektive anderen Gammawert.

Es handelt sich also - einfach gesagt - um einen persönlichen, lokalen Effekt, den Du nicht auf andere PCs übertragen kannst (außer durch Kalibrierung).

Viel wichtiger als der Gammawert ist bei der Arbeit mit Photoshop - ist der Ausgabefarbraum/das Ausgabeprofil zu kennen und entsprechend einzustellen.

Jeder Anfänger kennt es… auf dem Monitor sieht es toll aus, aber mit dem falschen Ausgabefarbraum kann das Ergebnis plötzlich unglaublich blass oder extrem farbintensiv sein.

Um Deine Frage direkt zu beantworten, wenn ich mich richtig erinnere, wurde ab Photoshop 5 automatisch auch beim Mac mit Gamma 2.2 gearbeitet.

P.S.: Die neueste OS X Version arbeitet übrigens auch per Standard mit dem Gammawert 2.2

Ich hoffe das hilft dir weiter.

Gruß

Shi

Hallo shi. Grundsaetzlich scheint es ja so zu sein, dass adobeRGB standardmaeßig einen gammawert von 2.2 verwendet. Wenn du sagst, der gammawert ist ein lokales phaenomen und die wahl des ausgabefarbraums ist viel wichtiger.
Ausgabefarbraeume sind ja dafuer da, dass bilder ‚‚moeglichst‘‘ identisch aussehen (idealerweise, kalibrierung aussenvor gelassen).
Ich nutze leopard und da ist der gammawert auf 1.8 noch eingestellt gewesen.
Mein problem ist eigentlich, dass ich gerade angst habe, dadurch dass mein monitor am macbook quasi die ganze zeit auf gamma 1.8 eingestellt war, bilder die bei diesem gammawert z.b abgedunkelt wurden, viel zu dunkel gestellt wurden, wenn nutzer mit gammawert 2.2 sich die bilder angucken (ich arbeite nur in adobeRGB). Oder macht gerade dein angesprochener wichtigerer aspekt der wahl des farbraums diese tatsache zu ‚‚nicht‘‘, da der farbraum ja einen gammawert von 2.2 hat und somit eben der aspekt des farbmanagements zum tragen kommt.
Vielen dank schonmal! ich hoffe halt einfach, dass meine bilder auch wenn mein bildschirm auf 1.8 eingestellt war,nutzer mit gamma 2.2 genauso sehen…

Gruss, sebastian

Hallo Sebastian ,

bei Photoshop unter Ansicht - Proof einrichten - siehst du auf welches Farbprofil zugreift. Dort gibt es in meiner PS Version das Monitoprofil oder ein altes Apple Gamma 1,8.
Man muss aber hinzufügen, dass die normalen Laptop und Mac Monitore nicht einmal ein sRGB (kleiner Farbraum) darstellen können . - das heißt, man würde bei einem Druck eigentlich noch mehr rausholen können als du auf dem Monitor siehst. Größere Farbräume nur bei teuren Monitoren wie NEC, EIZO oder QUATO .
Trotzdem macht es Sinn deinen Laptop - Monitor zu kalibrieren. Vielleicht hast du einen Freund, der einen EYE Display 2, oder einen Colormonki besitzt. Mit der Kalibrierung einer dieser Geräte hast du endlich eine Referenz. Vorher ist es kompletter Blindflug.

Für das Web konvertiert man die Bilder eigentlich immer in sRGB, da die Browser mit so einem kleinen Farbprofil besser umgehen können. Das empfiehlt sich auch für billige Abzüge bei einem Fotogeschäft oder Drogeriemarkt, da diese Minilab immer die Bilder in sRGB printen, aber vorher nicht unbedingt konvertieren. So kann es Dir passieren, dass Bilder mit einem großen Farbraum wie eciv2 oder Adobe RGB, flau und kontrastlos aussehen. Ich hoffe, ich konnte dir helfen .
Mfg, Sascha

Hallo Sebastian,

ein kalibrierter Bildschirm hat insofern Vorteile, wenn Du die Fotos ausdrucken möchtest. Ansonsten erscheinen die Bilder gedruckt farblich und auch in der Helligkeit anders als auf dem Bildschirm angezeigt.
Wenn allerdings die Ausdrucke mit der Bildschirmanzeige übereinstimmen, ist es egal ob Gamma 2,2 oder Gamma 1,8. Über Ansicht und Proof einrichten kann man dann in die Druckvorschau gehen.

Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

Grüße

Waltraud

Hi nochmal,

ab Snow Leopard ist der Gammawert auch beim Mac 2.2 Standard.

Die Gammakorrektur ist nicht ganz Sinnlos. Besonders in der Fotografie kann man den Kontrast eines Bildes beeinflussen.

Du kannst ein Bild in gewissen Maßen für bestimmte Darstellungsformen vorbereiten. Du musst aber immer damit rechnen das jemand an den Grafikeinstellungen seines Bildschirms geschraubt hat und das Bild, respektive die Farben darauf eh anders aussehen können.

Bekannte von mir - Berufsfotografen haben eine Zeitlang einen Kompromiss zwischen Mac und PC verwendet (Gammawert 2.0) um nicht zu große Unterschiede zu produzieren, aber ich halte davon nicht viel.

Es sieht halt doch auf jedem Monitor anders aus … wie z. B. einem alten CRT Röhrenmonitor oder neuerem LCD/LED/Plasma Bildschirm.

Aber dies sind nur meine Ansichten/Erfahrungen. Ich halte z. B. die Farbeinstellungen auf meinen 2 Samsung Syncmaster 244T für wichtiger als den Gammawert.

:wink: