Photovoltaik

OK, Grundkurs:
Ist es richtig, daß sich die Sache rechnen kann, wenn man den gesamten erzeugten Strom ins Netz einspeist? Ist das zulässig? (wenn man gleichzeitig eine viel größere Menge billigen strom verbraucht?
Welche Systeme empfehlen sich?Was muß ich an Kosten rechnen?
Danke!

Tobias

OK, Grundkurs:
Ist es richtig, daß sich die Sache rechnen kann,

?? hängt davon ab wie du rechnen musst.

also wenn du genug Geld zur Verfügung hast, also keine andere Verwendung, dann hast du vom ersten sonnigen Tag eine Rendite.
(wenn du dir das Geld, oder anderes Geld dafür ausleihen musst, würd ich dir abraten)
Allerdings kann die natürlich sofort beträchtlich geschmälert werden wenn du die Anlage zb. versichern lässt.

Da sind wir beim zweiten Punkt: Kann man davon ausgehen, das die Anlage störungsfrei etc. 20 Jahre funktioniert und keine kosten Anfallen?
wohl kaum, selbst wenn alle Komponeten der Anlage diese Lebensdauer haben, wird es zb. bei einer neuen Dachdeckung oder anderem Umbau zu einer Beinträchtigung in gewisser Weise kommen.
Durch ein Versetzen etc. entstehen neue Kosten.

Diese Kosten fallen bei etwas mit so geringer Rendite natürlich ins Gewicht.

am Entscheidensten für die Berechnung ist natürlich die Frage: Wie entwickelt sich der Strompreis ?

Ja und damit wirds glaube ich nicht wirklich, aus finazieller Sicht berechenbar.

Aus Umweltgründen etc. sieht die Sache natürlich anders aus, aber ich denke das eine Netzeinspeiseanlage eigentlich kaum Sinn macht.
Denn wenn man bedenkt, dass eigentlich jeder Solarzellenbesitzer ja im Falle einer Wolke, einiger Regentage, ja auch bereitgestellten Strom beziehen will, wirds sonderbar.
Ja wenn man bedenkt welche aufheizzeiten zb. Blockkraftwerke haben die Laufkraftwerke im kalten Winter kaum was liefern, wird klar warum Kleineinspeiser in den bestehenden Netzen meiner Ansicht kaum Sinn machen und eine Vergütung eigentlich gar nicht so fair ist. Oh jetzt hab ich aber was gesagt was auf Kritik stossen wird.
Im Gegensatz dazu ist der teurere Inselbetrieb natürlich erstens insoferne fair, da man keine kostenintensive bereitstellung in anspruch nimmt, und zweitens eine echte unabhängikeit daraus resultiert.
Ich bin aber ein grosser Befürworter der Sonnenenergie, auch der Photovoltaik (betreibe selbst manches damit, aber eben ausschlieslich), nur denke ich das es nur im grossen Stil Sinn macht. Das bedeutet da ja überall immer irgendwo die Sonne scheint und immer irgendwo Strom benötigt wird, ich der Ansicht bin daß so verlustarme Gleichstromhochspannungsleitungen um die ganze Erde vernetzt werden sollten. Dann können wir alle in der Früh die Kaffemaschinen und Toster einschalten und der Strom dazu kommt gerade aus Spanien, wo alle gerade Mittagsschlaf halten etc.
die Module selbst können dann natürlich aufgeteilt auf Hausdächern montiert werden. oder wo die Flächen zur Verfügung stehen (Wüste) als Photovoltaik-, Thermosolar-, Aufwindkraft etc.aufgebaut werden.
Das dies aufgrund gewisser Machenschaften nicht leicht zu realisieren wird ist mir klar. Ulrich

wenn man den

gesamten erzeugten Strom ins Netz einspeist? Ist das zulässig?
(wenn man gleichzeitig eine viel größere Menge billigen strom
verbraucht?

Ich nehme an du kannst nur den Überschuss einspeisen. (momentan gesehen)

Welche Systeme empfehlen sich?Was muß ich an Kosten rechnen?

siehe zb http://www.solarworld.de oder ähnliche um die kosten abzuschätzen

Danke!

Tobias

Hallo allerseits!
Das Thema ist ziemlich komplex. Aber ich versuchs mal:

Nach dem EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) kann das ganze so ablaufen :
Den Strom, welchen Du normal verbrauchst, beziehst Du weiter von deinem Versorger (örtliche Stadtwerke, oder andere).
Den erzeugten Strom aus deiner Photovoltaikanlage MUSS der örtliche Stromversorger (meist Stadtwerke) komplett zu 0,99 DM/kWh (wenn die Anlage im Jahr 2000 oder 2001 Betriebsfertig ist; danach 5% weniger) 20 Jahre lang abnehmen. Dafür wird ein zweiter Zähler montiert, welcher Deine eingespeiste Leistung ermittelt.
Damit der örtliche Energieversorger nicht „Pleite“ geht, werden die ausgezahlten Beträge nach einem Schlüssel auf alle Energieversorger umgelegt.
Viele meinen, das dadurch die Energiepreise stark steigen müssen: Dazu eine kleine Berechnung des SFV Aachen :
Gesamte Stromerzeugung der BRD 519 000 000 000 kWh
Anteil der Solarstromerzeugung mithin unter 0,01 %
Mehrkosten für Solarstrom ca. 65 Pf/kWh
(Solarstrom wird schwerpunktmäßig um die Mittagszeit erzeugt
und ersetzt somit teuren Spitzenlaststrom.) Wir rechnen hier
trotzdem großzügig mit 97 Pf/kWh
97 Pf/kWh * 0,01 % / 99,99 % = 0,0001 Pf/kWh
Also Mehrkosten für Wind plus Solar
0,3 Pf/kWh + 0,0001 Pf/kWh = ca. 0,3 Pf/kWh.
Soweit der SFV Aachen.

Die Finanzierung gibts meistens von der KfW, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, zu einem um 4,5 % verbilligten Zins. Allerdings mit Auflagen. Anträge und Info´s gibts bei der Hausbank. Frag nach dem 100.0000 Dächer-Programm der KfW. Jedoch hat die KfW noch gut 20.000 Anträge „auf Halde“ liegen, wodurch mit einer Zuteilung von neuen Anträgen in diesem Jahr wohl nicht mehr zu rechnen ist.

Wir haben selber vor, neben der bei uns schon vorhandenen thermischen Solaranlage eine Photovoltaikanlage zu installieren und haben auch schon mehrere Angebote erhalten.
Falls interesse Besteht : auf unserer homepage http://www.harabo.de.vu gibts unter „Aktuell“ und „Solar“ unsere Angebotsanfrage mit einer kleinen Gegenüberstellung einiger eingegangener Angebote in Diagrammform.
Einfach mal reinschauen … schaden kann es ja nicht …

Sonnige Grüße

Horst

Hallo!

Meine beiden Vorredner scheinen sich an einer Stelle zu widersprechen: Solareinspeisung lohnt nicht, weildie Kraftwerke dennoch auffwendig trom bereitstellen müssen. Solareinspeisung ist gerade gut, um Mittagsspitzen abzufangen. Hm. Bei den winzigen Mengen im Moment ist das eine wie das andere schnuppe.
Ich erzähl mal von meiner Anlage.

Teil 1
33m2 Modulfläche, 2,5 kW peak. Ausrichtung 30Grad zur Senkrechten, 45Grad Südwest. Ausbeute pro Jahr ca. 1500kWh. Kosten etwa 33.000 DM (vor 3-4 Jahren)
Ich hab Glück gehabt und unter CDU-Regierung, die ich sonst ganz bestimmt nicht leiden kann :smile:, 25.000 Mark Förderung erhalten, d.h. ich selbst mußte 8000 Mark investieren. (Meine Eltern hatten Pech, zwei Wochen später beantragt, aber das Fördergeld war schon wieder alle)

Bisher bekam ich den Minimalsatz, also ca. 16,4 Pf/kWh für selbst nicht verbrauchten, also ins Netz eingespeisten, Strom. Der Einkauf von nächtlichem Strom war teurer, kostete etwa 24Pf/kWh. darum habe ich versucht, möglichst keinen Strom zu kaufen, sondern viel selbst zu verbrauchen. Wäschewaschen fand selbstverständlich nur noch tagsüber und möglichst bei gutem Wetter statt. Das ging soweit, daß ich morgens erst das Brot toastete und danach Kaffeewasser aufsetzte, damit nicht ein plötzlich hoher Verbrauch über der Einspeisemenge zustandekam, ich also den Rest doch hätte aus dem Netz kaufen müssen.

Trotz dieser Verhaltensweise habe ich nur etwa 1 Drittel selbst verbraucht (war ja tagsüber meist auf Arbeit), also 1000kWh mal 16,4 Pf = knapp 200 Mark pro Jahr eingenommen. nach diesem Prinzip hättesich die Anlage nach sage und schreibe 40 jahren amortisiert.
Fazit: Trotz der 75%igen Förderung keine Chance auf „Rechnung“

Teil 2.
Mehr Schwein als Verstand, wer hätte das vorhersagen können, kriege ich nun seit April 99Pf für jede eingespeiste Kilowatstunde. Das Preisverhältnis ist also ins Gegenteilgekippt worden. Ein selbst verbrauchte Kilowattstnde bringt mich also um 99Pf Einnahmen, kostet insofern 4mal soviel, wie Netzstrom. Praktisch über Nacht stelle ich nun mein Verhalten um, mache die Waschmaschine nur noch nachts an, schalte Toaster und Kaffeekocher gleichzeitig an etc.
Im Idealfall kann ich so 1500kWh pro Jahr verkaufen. Das würde also 1500 Mark Einnahmen entsprechen. So würde sich die Anlage schon nach 5,3 Jahren amortisiert haben. Das hört sich ja prima an und stimmt doch nichtm, weil ja jetzt keine 75%-Förderung mehr drin ist. Und bei angenommenen 30.000 DM für einen Neubau sind wir promt wieder bei 20 Jahren. Auchdas aber nur unter der Bedingung, daß die Anlage ohne Störung läuft und die Preisbedingungen sich nicht verändern. Aber das ist spekulativ.

Fazit also: Es rechnet sich nicht.
Natürlich ist meine Anlage nicht ideal ausgerichtet, da stecken noch Reserven drin, vielleicht sind Module und Wechselrichter inzwischen etwas im Preis gesunken, aber das Grundübel bleibt bestehen, daß Photovoltaiktechnik noch zu teuer ist. Daß ich selbst dennoch eine Anlage habe, ist Idealismus. Aber aus Idealismus haben ja viele Leute ein Auto (rechnet sich ebenfalls nicht), dann schon lieber Photovoltaik :wink:

Warum ich so ausführlich erzählt habe, hat noch einen Grund: Ich finden interessant, wie stark Verhalten durch Steuer-/Preispolitik beeinflußt werden kann. Hier wird deutlich,wie unsäglich schlecht das Zinsfördermodell von Schröder und der SPD ist. Die Nutzung von regenerativer Energie wird so vergällt, und es wird einzig den Banken Geld in den Hintern geschoben, denn von den Zinsen, die der Staat den Banken zahlt, hat ja der Bürger nichts. Viel besser war doch, mir das Geld direkt zu geben, da hab ich gar nicht erst nötig, einen Kredit aufzunehmen!

Tschuess, Sven.

Nachfrage
Wird nun der gesamte erzeugte Strom vergütet, oder nur der Überschuß zum Eigenverbrauch?

Gut gebrüllt, Löwe!
Danke für die Infos - auch den Vorrednern!

Sven.

…nur der Überschuß wird vergütet: Quatsch!! o.T.
Information ist alles!

Hallo Sven;

Deinem Text nach zu Urteilen hast Du dich in letzter Zeit nur wenig mit der Finanzierung von PV-Anlagen beschäftigt; da hat sich einiges getan!!(Vieles ist besser, manches aber auch leider schlechter geworden…)
Die PV-Anlagen sind sicherlich alle verschieden: Örtliche gegebenheiten, Module, Ausrichtung, Größe, … .
Ein PV-Anlagenbetreiber in unserer Nähe hat seit 8 Jahren eine PV-Anlage auf dem Dach und „teu, teu“ noch keine Probleme damit gehabt. Er will sie sogar noch weiter ausbauen.
Da wir auch planen, eine PV-Anlage zu imstallieren, haben wir einige Berechnungen gemacht, was die Amortisation angeht.
Fazit: Bei Ausnutzung von Förderungen und Zuschüssen KANN nach 20 Jahren (Abhängig von den Anlagendaten, Gewährleistungen, Anschaffungskosten und der 0.99 DM/kWh Einspeisevergütung) sich die Anlage nicht nur selbst Finanziert, sondern nach unseren Berechnungen bis zu 20.000 DM zusätzlich „verdient“ haben(wenn die Anlage durchschnittlich läuft und keine großen Defekte auftreten). Evtl. steuerliche Vorteile sind noch gar nicht berücksichtigt!!
Genauere Daten zu UNSEREN Berechnungen(Voraussetzungen, Förderungen, …) findest Du auf unserer homepage :
http://www.harabo.de.vu unter „Solar“.

Falls Dich also unsere Berechnungen interessieren : schau mal rein … schaden kann es ja nicht :smile:

Gruß

Horst

Information ist alles!

Hm, weiß nich

Hallo!

Meine Anlage hat unterm Dach den Erzeugerzähler, der jedes erzeugte Watt zählt.

Im Keller befindet sich der Einspeisezähler, der nur die Leistung zählt, die ins öffentliche Netz eingespeist wird. Das ist nur jene, die ich nicht selbst verbrauche.
Bspl.:
Wenn die Anlage 1500 Watt erzeugt, ich aber einen 1000-Watt-Wasserkocher an habe, werden nur 500Watt pro Stunde eingespeist und vergütet. Diese Menge habe ich als Überschuß bezeichnet.

Hm. Wieso Quatsch??? Da muß wohl irgend ein Mißverständnis sein.

Tschuess, Sven.

Hallo!

Natürlich hab ich gleich mal auf Deiner Seite reingeschaut.
Leider hab ich ein paar wichtige Daten nicht gefunden. Wieviel hat Eure Warmwasser-Solaranlage gekostet? Mit welchen Kosten muß man heute für eine Strom-Solaranlage rechnen?

Nichts desto trotz war die Seite interessant z.B.weiß ich jetzt, daß meine Anlage bei 30 Grad Neigung und 45 Grad Südost sogar noch im 95%-Ausbeute-Bereich liegt. Da ist also fast nichts verschenkt, was ich bisher immer annahm.

Zwei mögliche Mißverständisse schwanen mir jetzt zumindest.

  1. „Solar“ ist mißveständlich. Ich habe immer nur eine Photovoltaik-Anlage gemeint, Du sprichst vornehmlich von der Warmwasser-Solaranlage.

Das Prinzip ist aber ähnlich. Du hast im ersten Jahr etwa 700 Kubikmeter Gas weniger verbraucht, als im Jahr zuvor. das entspricht ca. 8000 kWh (700*11,38), also bei Eurem aktuellen Gaspreis (6,75Pf) ca. 550 Mark.
Wenn alle Bedingungen so bleiben, wie jetzt, werdet Ihr in 10 Jahren 5500 Mark eingespart haben. Wenn Eure Anlage mit 11 m2 10.000 DM gekostet hat, läuft es wiederum darauf hinaus, daß erst nach fast 20 Jahren die Kosten wieder rein sind.

  1. Hier vermute ich den Zweiten Denkunterschied. 20.000 DM „Einnahmen“ vs. 20.000 Mark „Gewinn“.

Du hast etliche Fördermöglichkeiten dargestellt. Gut fand ich, daß Du, soweit möglich, auch die Summen mit angegeben hast. Ich selbst habe, wie erwähnt ebenfalls die Erfahrung gemacht, daß sich die Regeln, Summen etc. ständig ändern. Kein gutes Zeichen, nebenbei gesagt. Über die Zinsverbilligung hab ich mein Urteil gefällt. Die anderen Summen sollten wenn schon, dann unbedingt in Anspruch genommen werden. Bloß das Übel bleibt: ob Wasser oder Strom, man muß etliche tausend investieren, d.h. wenn ich richtig vermute. Von einem Durchbruch in den Silizium-Preisen habe ich nichts gehört. Diese Module verursachten aber den Bärenanteil: der Wechselrichter kostete 3-5000, die Montage so ähnlich, aber 33 Module à 750 DM mal eben 25.000,-


Allgemein wird aber durch Deine Seite deutlich, daß Warmwasseranlagen anders durchdacht werden müssen. Im Vergleich zur Stromerzeugung haben sie den Nachteil, daß Überschuß nicht einfach weitergegeben werden kann. Auch das Speichern ist nur wenige Tage möglich, leider nicht bis in den Winter (bzw. dann sehr aufwendig). Warmwasser lohnt sich also um so eher, je mehr Leute auf dieselbe Anlage zugreifen und um so eher, je mehr Warmwasserverbraucher man hat (z.B. Spülmaschine,…)

Deinem Text nach zu Urteilen hast Du dich in letzter Zeit nur
wenig mit der Finanzierung von PV-Anlagen beschäftigt;

Ja und nein.Ich hab noch 30m2 Dach „übrig“ und habe immer mal „meinen“ Solamonteur gefragt, ob es neue, günstige Möglichkeiten gibt. Der, dachte ich mir, würde mir doch bestimmt einen Tip geben können, wenn ein Auftrag in Aussicht ist. Seine letzte Info war aber, daß die Zinsangebote nicht genutzt werden.

Da wir auch planen, eine PV-Anlage zu imstallieren, haben wir
einige Berechnungen gemacht, was die Amortisation angeht.
Fazit: Bei Ausnutzung von Förderungen und Zuschüssen KANN nach
20 Jahren (Abhängig von den Anlagendaten, Gewährleistungen,
Anschaffungskosten und der 0.99 DM/kWh Einspeisevergütung)
sich die Anlage nicht nur selbst Finanziert, sondern nach
unseren Berechnungen bis zu 20.000 DM zusätzlich „verdient“
haben(wenn die Anlage durchschnittlich läuft und keine großen
Defekte auftreten).

Erzähl doch mal davon! Ich wäre sehr enttäuscht, wenn ich hier aus Versehen manch einen abschrecke, obwohl es längst lohnend ist. Ich will auch niemanden abschrecken. Das Gefühl, das Du beschreibst, hat auch mich glücklich gemacht, nun sozusagen die eigene Energie zu nutzen, statt Gas zu verbrauchen.

Tschuess, Sven.

P.S.: …und nächste Woche an dieser Stelle: „Rechnen sich Regenwassernutzungsanlgen?“ :wink:

PV-Anlage: selbst tragen und sogar Gewinn erzielen
Hallo nochmal ;
ich glaube, da liegt ein Mißverständniss vor: Um die 20.000 DM mit thermischer Solaranlage zu erzeugen, da brauche ich wohl mehrere Leben und eine supergenial Anlage, die niemals eine Störungen hat :smile:).

Die Daten waren für die geplante PV-Anlage, welche Du unter „Angebotsanfrage“ auf der Seite „Solar“ oder „Aktuell“ findest. Auf der 3. Seite der Angebotsanfrage habe ich mal mehrere Angebote „weitergerechnet“ und in Diagrammform dargestellt. Ich werde diese nach der heute eingegangenen Mail vom SFV noch etwas korrigieren, aber großartig werden sich die Daten sicherlich nichts ändern.
Aber bitte Beachten : Es sind nur Beispielrechnungen für unseren Wohnort und bei Gewährung alles der Beantragten Gelder und Zuschüssen. Aber das steht ja alles noch mal auf unseren Seiten.

Meld dich doch noch mal per Mail, wenn Du fragen haben solltest!

Gruß

Horst
http://www.harabo.de.vu

Hallo Sven!

Dann würde ich das aber ganz schnell ändern (lassen)!
Den GESAMTEN PV-Strom muß der örtliche Stromlieferant mit 99 Pf/kWh abnehmen. Dazu muß der gesamte Strom ins Netz gestellt werden. Dann bekommst Du für jede selbst erzeugte PV-kWh 99 Pf gutgeschrieben. Den Strom, welchen Du selbst „verbrauchst“, bekommst Du weiterhin „direkt“ aus dem Netz von einem Versorger (entweder örtliche Stadwerke, oder anderen).

Also : Überleg es Dir! Es ist eine gewaltiger unterschied auf dem Konto!

Wenn Du Fragen haben solltest : e-mail genügt! Wenn ich helfen kann, werde ich schon meinen Senf dazugeben …

Gruß

Horst

Danke für Tip! Werd mich erkundigen. (ohneText)
Tschuess, Sven.

Morjen!

Da sieht man mal wieder, wie gut werweisswas ist!
Du hast recht, ich werd also im Keller die Zähler anders anschließen lassen, heute war der Elektriker da. Die finanzielle Ausbeute wird wahrscheinlich um 300-500 DM pro Jahr günstiger.

Tschuess, Sven.

Gewinn aus Photovoltaik - in Sachsen wohl nicht
Hallo!

Auch nach nochmaliger Recherche komme ich zu dem selben Ergebnis: lohnt sich nicht. Damit meine ich jetzt ausdrücklich eine Photovoltaik-Anlage, nicht die thermische :smile:

Solaranlagen sind in den letzten 4 Jahren seit meinem Bau nicht billiger geworden: Immer noch 13.500 DM/kWp.

In Sachsen gibt es keinerlei Förderungen, außer dem Zinsverbilligten Kredit über die KfW: 10 Jahre Laufzeit, die ersten beiden ohne Tilgung, 1,9%.

800 kWh pro Jahr für jedes kWp installierte Leitstung ist auch nach Aussage „meines“ Installateurs zu erwarten.

Vorsteuerabzug ist nach Aussage des Steuerberaters nicht für Privatpersonen machbar, weil erst ab 32.000 DM Gewerbegewinn.

Indirekte Geldquelle könnte eventuell sein, Verluste beim Finanzamt geltend zu machen, aber das wird wohl rückwirkend gestrichen, wenn man nach 5 Jahren nicht endlich mal Gewinn mit seinem Gewerbe erzielt. Finanzamt ist aber sowas ähnliches wie Lotto, keiner kann einem sagen, wieviel man wirklich zurückbekommt, bis zu der Tatsache, daß z.B. meine Eltern als Rentner nix Wesentliches mehr absetzen können.

Meine Rechnung nach 10 Jahren:

-33.000 DM für eine 2,5 kWp-Anlage

  • 4.000 DM Zinsen an die Bank
    +20.000 DM Einnahmen bei störungfreiem Lauf (2000kWh / Jahr)

-17.000 DM also noch weitere 8,5 Jahre bis die Anlage amortisiert ist.

Um ein Jahr mehr oder weniger streite ich mich nicht. 15 Jahre lang würde man also auf Gewinn aus anderen Anlageformen verzichten, in die man ja die 33.000 Mark auch stecken könnte. Bei einer Immobilie sind junge Familien oft sogar bereit, 30 Jahre vorauszudenken. Aber meiner Meinung ist eine Immobilie was anderes: ihr Wert fällt kaum bzw. steigt noch. Auf Photovoltaikanlagen dürfte das kaum übertragbar sein. Zum einen kann im Moment kaum einer sagen, ob die Module so lange der Witterung standhalten, zum andern gibt es bis dahin sicherlich weit modernere Anlagen, die vielleicht um ein Vierfaches effizienter sind. Vielleicht würde man gar bestrebt sein, die alten Dinger zu beseitigen, um Dächer endlich effektiver zu nutzen, so ähnich, wie ein stromfressender Kühlschrank manchem ein Klotz am Bein ist.

Eine andere Herangehensweise:

Wenn ich 33.000 Mark auf die Bank bringe und 2000 Mark jährlich ausgezahlt bekomme, entspricht das einem Zinssatz von 6%.
Da die KFW aber noch Zinsen von den 33000 abknappst, kommt man auf 4%. Das Bild funktioniert aber nur, wenn das Geld nicht an Wert verliert. Damit meine ich nicht Inflation sondern: nach Ende der Laufzeit kriege ich 33.000 wieder. Nach Ende von 20 Jahren Solaranlage gibts möglicherweise nix. Nicht mal von einem Preis von 99 Pf kann ich danach ausgehen, weil ja der Vertrag ausgelaufen ist (oder war das erst nach 25? Egal).

Als Geldanlage - und so verstehe ich die ursprüngliche Frage, ob es sich rechnet - kann ich also eine Photovoltaik-Anlage auch nach nochmaliger Überlegung nicht empfehlen.


Nach Aussage der KfW waren in diesem Jahr im April bereits die Förderungen für das gesamte Jahr alle (50 Megawatt - ca.20.000 Anlagen á 2,5kWp). Wer also jetzt im September beantragt, kann nicht einmal sicher sein, im nächsten Jahr überhaupt dranzukommen.

Wie kann man diesen Boom deuten? Gibt es so viele Optimisten, die der neuen Technik weiterhelfen wollen? Oder stammen diese Anträge fast nur von Leuten aus Gegenden, wo evtl. mehrere tausend Mark zusätzlicher Förderungen gegeben werden? Oder habe ich einen Denkfehler? Oder haben manche nicht so drüber nachgedacht und waren so von den 99Pf beeindruckt?

Mir wäre Variante eins die liebste, daß es doch viele Menschen gibt, die sich gern für die Umwelt einsetzen wollen.

Tschuess, Sven.