Gewinn aus Photovoltaik - in Sachsen wohl nicht
Hallo!
Auch nach nochmaliger Recherche komme ich zu dem selben Ergebnis: lohnt sich nicht. Damit meine ich jetzt ausdrücklich eine Photovoltaik-Anlage, nicht die thermische 
Solaranlagen sind in den letzten 4 Jahren seit meinem Bau nicht billiger geworden: Immer noch 13.500 DM/kWp.
In Sachsen gibt es keinerlei Förderungen, außer dem Zinsverbilligten Kredit über die KfW: 10 Jahre Laufzeit, die ersten beiden ohne Tilgung, 1,9%.
800 kWh pro Jahr für jedes kWp installierte Leitstung ist auch nach Aussage „meines“ Installateurs zu erwarten.
Vorsteuerabzug ist nach Aussage des Steuerberaters nicht für Privatpersonen machbar, weil erst ab 32.000 DM Gewerbegewinn.
Indirekte Geldquelle könnte eventuell sein, Verluste beim Finanzamt geltend zu machen, aber das wird wohl rückwirkend gestrichen, wenn man nach 5 Jahren nicht endlich mal Gewinn mit seinem Gewerbe erzielt. Finanzamt ist aber sowas ähnliches wie Lotto, keiner kann einem sagen, wieviel man wirklich zurückbekommt, bis zu der Tatsache, daß z.B. meine Eltern als Rentner nix Wesentliches mehr absetzen können.
Meine Rechnung nach 10 Jahren:
-33.000 DM für eine 2,5 kWp-Anlage
- 4.000 DM Zinsen an die Bank
+20.000 DM Einnahmen bei störungfreiem Lauf (2000kWh / Jahr)
-17.000 DM also noch weitere 8,5 Jahre bis die Anlage amortisiert ist.
Um ein Jahr mehr oder weniger streite ich mich nicht. 15 Jahre lang würde man also auf Gewinn aus anderen Anlageformen verzichten, in die man ja die 33.000 Mark auch stecken könnte. Bei einer Immobilie sind junge Familien oft sogar bereit, 30 Jahre vorauszudenken. Aber meiner Meinung ist eine Immobilie was anderes: ihr Wert fällt kaum bzw. steigt noch. Auf Photovoltaikanlagen dürfte das kaum übertragbar sein. Zum einen kann im Moment kaum einer sagen, ob die Module so lange der Witterung standhalten, zum andern gibt es bis dahin sicherlich weit modernere Anlagen, die vielleicht um ein Vierfaches effizienter sind. Vielleicht würde man gar bestrebt sein, die alten Dinger zu beseitigen, um Dächer endlich effektiver zu nutzen, so ähnich, wie ein stromfressender Kühlschrank manchem ein Klotz am Bein ist.
Eine andere Herangehensweise:
Wenn ich 33.000 Mark auf die Bank bringe und 2000 Mark jährlich ausgezahlt bekomme, entspricht das einem Zinssatz von 6%.
Da die KFW aber noch Zinsen von den 33000 abknappst, kommt man auf 4%. Das Bild funktioniert aber nur, wenn das Geld nicht an Wert verliert. Damit meine ich nicht Inflation sondern: nach Ende der Laufzeit kriege ich 33.000 wieder. Nach Ende von 20 Jahren Solaranlage gibts möglicherweise nix. Nicht mal von einem Preis von 99 Pf kann ich danach ausgehen, weil ja der Vertrag ausgelaufen ist (oder war das erst nach 25? Egal).
Als Geldanlage - und so verstehe ich die ursprüngliche Frage, ob es sich rechnet - kann ich also eine Photovoltaik-Anlage auch nach nochmaliger Überlegung nicht empfehlen.
Nach Aussage der KfW waren in diesem Jahr im April bereits die Förderungen für das gesamte Jahr alle (50 Megawatt - ca.20.000 Anlagen á 2,5kWp). Wer also jetzt im September beantragt, kann nicht einmal sicher sein, im nächsten Jahr überhaupt dranzukommen.
Wie kann man diesen Boom deuten? Gibt es so viele Optimisten, die der neuen Technik weiterhelfen wollen? Oder stammen diese Anträge fast nur von Leuten aus Gegenden, wo evtl. mehrere tausend Mark zusätzlicher Förderungen gegeben werden? Oder habe ich einen Denkfehler? Oder haben manche nicht so drüber nachgedacht und waren so von den 99Pf beeindruckt?
Mir wäre Variante eins die liebste, daß es doch viele Menschen gibt, die sich gern für die Umwelt einsetzen wollen.
Tschuess, Sven.