Photovoltaik

Hallo Wissende,

ich habe mir jetzt eine ganze Menge von Prospekten zu o.a. Thema geholt.
Leider steht überall was von Förderung und so, leider nichts über die Kosten.
Ich kann mir denken, dass die endgültigen Kosten u.a. von den örtlichen Gegebenheiten abhängen aber: mit welchen In-Etwa-Kosten muss ich rechnen, wenn ich eine solche Anlage ernsthaft in Erwägung ziehe?
Ich meine, die Kosten für den Wechselrichter und den Anschluss am Netz müsste man doch auch so in Erfahrung bringen können, ebenso in Etwa die Kosten für en qm Fläche. Wenn ich bei Firmen anfrage heißt es immer: Da müssten wir vor Ort mal schauen - das will ich aber (noch)nicht.

Gruß
HaWeThie

ich habe mir jetzt eine ganze Menge von Prospekten zu o.a.
Thema geholt.
Leider steht überall was von Förderung und so, leider nichts
über die Kosten.

Guten Morgen!

Mit der Angabe der Kosten könntest Du auf die Idee kommen, nachzurechnen, ob sich die Investition jemals lohnt. Genau da liegt trotz Förderung und Einspeisevergütung der Knackpunkt. Die 125 € /m² Förderung gehen im Rauschen unter. Die Kosten der Anlage sind entscheidend von der Art der Solarzellen abhängig. Feinste, monokristalline Zellen bringen um ca. 15 - 17% Wirkungsgrad und sind sündhaft teuer. Deutlich billigere polykristalline Zellen bringen nur die Hälfte an Wirkungsgrad. In jedem Fall wird mit Amortisationszeiten in der Größenordnung von 20 Jahren gerechnet. Man muß aber ganz erhebliche Anstrengungen unternehmen, wenn Technik unter dem Einfluß von Wind und Wetter so lange durchhalten soll. Die Halbleitermodule sind heftigem Temperaturwechsel zwischen je nach Region -20°C bis reichlich 60°C oder mehr ausgesetzt. Bei jahrelangem Betrieb muß man deshalb mit Ausfällen rechnen. Jeder einzelne Ausfall eines Moduls läßt die ganze Wirtschaftlichkeitsberechnung kippen.

Wir haben in Deutschland einfach zu wenige Sonnenstunden, um mit solarer Stromerzeugung auf einen grünen Zweig zu kommen. Mit diesem Sachverhalt und bestenfalls 17% Wirkungsgrad ist solare Stromerzeugung etwas für die dezentrale Versorgung mit Akkupufferung an Stellen ohne öffentliches Netz. Umweltbewußtsein auch und gerade in der Energieversorgung ist ganz sicher eine Notwendigkeit; man kann seine Aktivitäten aber auch weitgehend nutzlos verschleudern. Solche Einsichten kann man von den in der Politik tätigen Verwaltungsjuristen nicht erwarten, denen schon die einfache Bruchrechnung des Wirkungsgrads suspekt ist. Und so wird ohne Sinn und Verstand die Photovoltaik für das private Haus propagiert, ökonomischer Unfug verzapft und ökologisch nichts oder wenig bewegt.

Wenn Du etwas tun willst, begnüge Dich nicht für horrendes Geld mit 17% Wirkungsgrad. Nimm lieber z. B. 80%. Das geht bei thermischer Nutzung der Solarenergie. Es macht Sinn bei Heizungsanlagen, die ohnehin einen Pufferspeicher brauchen, weil dann die Investition überschaubar bleibt und man nicht mit irrwitzigen Zeiten von mehreren Jahrzehnten rechnen muß. Dabei fällt die Wärme zwar hauptsächlich an, wenn man sie nicht braucht, nämlich im Sommer, dann hat man aber die Warmwasserversorgung gratis aus der Sonne und kann die Heizung abschalten. In der Übergangszeit Frühjahr und Herbst hat man eine Unterstützung der Heizungsanlage, während der Beitrag in trüben Wintern vernachlässigbar ist.

Auch bei thermischen Solaranlagen gibt es Wirkungsgradunterschiede, die sich im Preis bemerkbar machen. In der Fähigkeit, Wärme aufzunehmen, sind die verschiedenen Funktionsprinzipien weitgehend gleich, sie unterschieden sich im Anteil der wieder reflektierten Strahlung. Man unterhält sich aber in jedem Fall über hohe Wirkungsgrade und im Vergleich zu elektrischen Solarzellen über sehr geringe Kosten/m² und insgesamt wenig Technik, der man durchaus ein langes Leben zutrauen kann.

Auskünfte von Installations- und Handwerksfirmen taugen kaum als Entscheidungsgrundlage. Es hilft nur, sich selbst schlau zu machen. Einen Einstieg in Technik und Terminologie thermischer Solaranlagen bietet z. B. das Buch „So baue ich eine Solaranlage“ ISBN 3-923129-34-3 Buch anschauen.

Gruß
Wolfgang

Was willste eigentlich? willste ne Anlage oder willste keine Anlage? Willste nen exakten Preis oder willste keinen exakten Preis?

Die Hersteller (Auch Hersteller der Prospekte) geben keine Preise an, weil sie keine Preise vorgeben wollen/dürfen. die Handwerker vor Ort haben es sich aufgrund der oberschlauen Kunden abgewöhnt Preise aus dem Bauch heraus zu nennen.

Da kommen Leute und fragen was Kostet ne Antenne aufm Dach kriegen nen Preis gesagt und verlangen dann, daß die Antenne auf dem Dache einer Windkraftanlage zum genannten Preis montiert wird.

Also gib dem Elektro ne chance Dachneigung, Dachgröße Gauben Ausrichtung des Giebels Höhe des Daches Entfernung zum Übergabepunkt, Ort und Bereich des Wechselrichters (Keller oder _Dach) Umfang der Erdarbeiten zum Anschluß ans Netz, Ort und Anzahl der Zähler und ähnliches zu betrachten

UND DANN

wird er dir einen Preis nennen, der für dich genau genug ist und für den handwerker auch nicht gefährlich!

gruss

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Es gibt inzwischen Hersteller, die auf ihre Solarmodule (also die Dinger, die aufs Dach geschraubt werden) 20 Jahre Garantie geben. Was meist früher den Bach runtergeht und ersetzt werden muss, ist der Wechselrichter.

Es gibt inzwischen Hersteller, die auf ihre Solarmodule (also
die Dinger, die aufs Dach geschraubt werden) 20 Jahre Garantie
geben. Was meist früher den Bach runtergeht und ersetzt werden
muss, ist der Wechselrichter.

Hallo!

Das mag so sein, aber gewiß nur in Kombination mit einem Wartungsvertrag. Unter solcher Voraussetzung gebe ich Dir für jedes technische Gerät eine beliebig lange Garantie. Ist eine reine Kalkulationsaufgabe. Als Folge hat der Kunde feste Kosten pro Jahr, wobei allerdings von Amortisation nicht mehr geträumt werden darf.

Dessen ungeachtet sind Amortisationszeiten in der Größenordnung der Anlagenlebensdauer grundsätzlich unsinnig, weil man dann ebenso gut oder besser fährt, wenn man von vornherein die Finger von der Investition läßt. Dabei kann man nur noch mit dem ökologischen Gewissen argumentieren. Unfug bleibts trotzdem, weil man mit dem gleichen finanziellen Aufwand, nur intelligenter eingesetzt, ökologisch ganze Größenordnungen mehr erreichen kann.

Gruß
Wolfgang

3 Like

Hallo

Musst grob inkl der Amortisation der Anlage mit 0.8 Euro pro kWH rechnen, wenn Du einen Teil selber machst. Erstellungskosten habe ich leider nicht zur Hand.

Sonnenkollektoren wären billiger, da kommst du unter 0.1 Euro die kWh

Gruss
Beat

Hallo,

ich wollte nur noch mal betonen, dass eine Photovoltaik-Anlage wirklich nicht sonderlich effektiv ist. Selbst mein FÖJ-Träger, also Leute aus dem Umwelt/Naturschutzbereich vertrat diese Ansicht. Über das reine Wunschdenken, Photovoltaik als umweltfreundliche Stromerzeugungsmethode propagieren zu wollen, wird in der öffentlichen Disskussion die ökonomisch wie ökologisch viel sinnvollere Art der Sonnenenergienutzung, die Photothermik vollkommen in den Hintergrund gedrängt. Das ist schade!
Wenn Du etwas tun willst, erkundige Dich mal nach entsprechenden Anlagen.

Viele Grüße

Bianca

Danke
Danke an alle,
für die Photothermik fehlt mir leider der Platz für den Speicher, daher war ich auf den gedanken mit der Photovotaik gekommen

Gruß
HaWeThie

Hui, Jui,
jetzt mal ein paar Fakten:

125,- ? pro m² Kollektorfläche gibt es für Solarthermische Anlagen (Bundesweit) - das sind die wo das warme Wasser rauskommt.

  • für PV Anlagen gibt es verschiedenste Förderungen, auch je nach Bundesland, mal unter www.solarserver.de -> Förderungen schauen.

  • eine PV Anlage ohne Förderung ist wirtschaftlich völlig uninteressant, aber das steht doch gar nicht zur Debatte, es gibt ja Förderung :smile:

  • Ich weiss nicht warum immer der Wirkungsgrad der Anlage als Argument aufgeführt wird, der Wirkungsgrad sagt nur aus wie groß die Fläche für eine bestimmte Anlagenleistung sein muss. Die Grenzen zwischen poly - monokristallinen Modulen sind fließend (poly 12- 14°, mono 13-16), der Wirkungsgrad unterschied ist in der Praxis uninteressant. Wenn man bedenkt das der Wirkungsgrad von Braunkohlekraftwerken inkl. Netzverluste vor 25 Jahren irgenwo bei 30% oder weniger lagen, ist man mit den Modulen die am Anfang ihrer Entwickelung stehen doch gar nicht so schlecht.
    Die wichtigen Fragen sind also: Was kostet ein kWp (Anlagengröße), welche Ertäge ernte ich pro kWp an meinem Standort. Die Preisunterschiede zwischne poly und monokristallinen Modulen liegen im Bereich von 0 - 10%.

  • Warum wird der Preis nicht sofort gesagt: Weil das ganze ein wenig Erklärungsbedürftig ist, die Kunden sollen ja nicht sofort umfallen wenn Sie hören das eine 5 kWp Anlage (50m²) 25.000,- ? kostet (schlüsselfertig inkl. MwSt)
    Bei uns in NRW sah die Praxis so aus:
    21.550,- EUR netto (Jeder Anlagenbetreiber kann die MwST ziehen !)
    abzgl. 2500,- Landesförderung bleibt ein Rest von 19.050,-
    Dieser Restbetrag konnte zu 100% über das 100.000 Dächerprogramm (1,9%) finanziert werden. => Eigenkapital = 0
    Überzogen formuliert: Wenn Sie morgen eine 5 kWp Photovoltaikanlage bauen, brauchen Sie erst einmal überhaupt kein Eigenkapital, wenn Sie morgen eine thermische Anlage bauen, müssen Sie 4000,- Eur auf den Tisch legen.
    * Im Gegensatz zu den thermischen Solaranlagen kann ich bei den PV Anlagen recht gut abschätzen ob u. wann sich die Anlage rentiert. Ich sage meinen Kunden aber auch: Man wird nicht reich damit, wenn man es nicht schon vorher ist :smile:
    * Die Anlage wurde bezahlt in den Jahren 4-10, Zins u. Tilgung des Kredites sind dann größer als die Einspeisevergütung (47 Cent / kWh), man bezahlt aus eigener Tasche aber nur einen Bruchteil der Gesamtkosten !!

*** Das 100.000 Dächerprogramm ist vor ein paar Wochen ausgelaufen (Riesengroße Nachfrage) im nächsten Jahr wird es dafür vermutlich eine etwas höhere Einspeisevergütung aber keine Kredite mehr geben ?? *****

Noch ein Statement:

Manchmal geht mit die Diskussion unter dem Thema: Lohnt sich dass … furchtbar auf den Sa…
Ich kenne Bauherren die knallen sich für 25.000,- ? einen Wintergarten an das Haus. In dem Wintergarten wird dann 10x im Jahr eine Tasse Tee getrunken ???
Bei anderen muss es eine Küche für mind. denselben Betrag sein. Der Mann ißt in der Woche in der Firmenkantine, die Kinder sind aus dem Haus, rechnet den Betrag mal auf die geschmierten Stullen um ???

Lohnt sich das ???
Will damit sagen, wir geben Geld für jeden Murks aus, bei einer PV Anlage wird nur gefragt: Lohnt sich das.

MFG
Maik Ziemann