Photovoltaik ohne Anschluss ans Netz

Kann ich in Deutschland auf das Dach meiner Scheune eine Photovoltaikanlage pflanzen ohne dass ich den Strom in Netz einspeisen oder sonstwem Rechenschaft darüber ablegen muss was ich ernte? Nach Googeln habe ich herausgefunden, dass im Allgemeinen keine Baugenehmigungen für Aufdach-Photovoltaikanlagen notwendig sind (Hessen). Ich habe einfach keinen Bock auf den ganzen Schriftkram und verzichte liebe auf die Einspeisevergütung, als mich jahrelang damit abzumühen. Wenn das erlaubt ist; wie würde dann der mir noch „fehlende Strom dazu gespeist“. Wohlgemerkt ich sprechen nicht von diesen Modulen die man in die Steckdosen steckt. Ich denke schon so 30 m2 oder auch mehr; was braucht man so als 4 Personenhaushalt um auch bei einer Vollmondnacht noch genug Strom zu haben? :wink: Vielleicht eine größere Gebrauchtanlage? Fläche habe ich auf der Scheune, in bestimmt optimaler, unbeschatteter Ausrichtung (Exakt Süd, ca 40 Grad Dachneigung und rund 300 m2), genug. Wenn die Anlage mehr Strom produziert als verbraucht wird ist schädlich?
Gruß Hartmut

Hallo,

Genügend Puffer Batterien. Wenn Du wirklich Autark sein willst solltest Du GENAU berechnen was Du dann noch betreiben willst und eben wieviele Stunden, etc.

Bedenke hierbei, das die Anlagen über den Daumen gepeilt nach ca. 10 Jahren Ihre Effizienz verloren haben und Zellen erneuert werden müssen. Oft werden Gebrauchtanlagen eben aus genau diesem Grund rausgeschmissen :wink:

Wie meinen? Schädlich ist da garnix. Wenn die WIRKLICH mit sagen wie mal 20-30% Auslastung hinten raus die Leistung rausgibt dann ist das schon recht gut. Wenn die Batterien vorher lang genug aufgeladen worden sind und die Stromverteilung im haus optimal läuft, man keine unnötigen Verbraucher, etc. hat dann sollte das gut klappen. Planung ist hier oberstes Gebot! Viel Spaß.

war nur’n Scherz. Solange die Batterietechnik keinen Quantensprung macht der auch die Preise drückt, will ich keine Batterien haben.

Will ich garnicht sein

Sorry Versteh nur Bahnhof :flushed:

Dann wirst Du Nachts auch im dunkeln sitzen. Wo sonst willst Du den produzierten Strom denn sonst speichern? Ich empfehle sich einfach mal bei einem Solaranlagenbauer schlau zu machen. Die sind da recht informativ.

Ich habe doch garnicht vor den Strom zu speichern! Auch will ich nicht autark sein.
Ich will einfach ein paar KW einfangen und verbrauchen, was dann zuwenig ist oder nachts wenn die Sonne mal nicht scheinen sollte, wird aus dem Netzt entnommen fertig.
Meine Frage ist:
Ist es möglich und erlaubt eine Anlage mit 10 oder 15 KW Leistung aus Scheunendach zu pflanzen? Den geernteten Strom selbst zu verbrauchen ohne darüber jemanden Rechenschaft ablegen zu müssen und wenns mal nicht langt oder nachts über den Zähler aus dem Netz zu zapfen?

Hallo,

das ist nicht so unkritisch. Auf jeden Fall müsstest du ein strikt separates Netz aufbauen, damit keine Möglichkeit besteht, dass dem Stromnetzbetreiber unangemeldet etwas zurückgespeist wird.
Ganz ehrlich: Das rechnet sich ohne Speichern vermutlich nicht, erst recht nicht, wenn du dir so viel kWp auf’s Dach baust, dass du tagsüber bei üblicher Höchstlast weitgehend ohne öffentliches Netz auskämest…
Fazit: Entweder Batteriespeicher oder nur ein paar Panels, damit man auf jeden Fall nichts an Solarstrom „verschenkt“ (Dann wird es aber schwierig technisch zu lösen, das Angebot in Einklang mit dem Verbrauch zu bringen.) oder wenigstens dafür sorgen, dass man die gelieferte „Gratis“-Leistung auch irgendwie komplett verwertet und sei es notfalls durch Warmwassererzeugung. Untergrund-Zisternen-Wasser in einen oberirdischen Zwischenbehälter pumpen etc…

MfG
Marius

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Hallo Marius,

Das geht nur über ein seperates Netz? Wenn zu Peakzeiten mal mehr Strom erzeugt werden sollte, als verbraucht wird kann man den verpuffen lassen oder es eben so regeln, dass der Warmwasserspeicher elektrisch aufgeladen wird? Wir haben hier eh schon viele Stromverbraucher, die tagsüber wohl auch zu oft zu lange ungenutzt an sind. Beleuchtung Lager, allgemeiner Verbrauch und Beleuchtung Büro z.B.

Es ist mir eigentlich egal, ob mal ein paar KW flöten gehen.

Wichtig ist mir, dass der Zähler erheblich langsamer läuft oder im Idealfall stehen bleibt wenn die Sonne scheint. Mit Batteriespeicher nachrüsten ist eine Option in der nahen Zukunft.

Gruß Hartmut

Verpuffen lassen geht, kostet aber Invest. Warmwasserspeicher als Speicher fuer Solarstrom geht, wenn die Solaranlage eine Art Tauchsieder im Wasser versorgt. Ein zweiter Tauchsieder vom normalen Netz oder Heizen vom Kachelofen / Gastherme kann parallel geschehen, oder wahlweise, auch automatisch bei geeignet eingestellten Temperaturgrenzen.
Das funktioniert auch mit Warmwasser-Solar-Heizung ohne Strom, und billiger, aber eben nicht so flexibel. Strom zu haben ist wertvoll weil vielfaeltig anders auch verwendbar.

Hallo,

eine Solaranlage kann nach zwei Prinzipien laufen:
Netzparalell oder autark.

"Netzparalel"l muss sie angemeldet werden.
„Autark“ bleibt es deine persönliche Sache.

Autarker Betrieb ist praktisch unmöglich ohne Speicher.
Die vom Wechselrichter bereitstellbare Leistung muss zu jeder Zeit größer oder gleich der abgenommenen Leistung sein.

Da jede einzelne Wolke die Strahliungsleistung innerhalb kurzer Zeit ganz massiv mindert, ist ein autarkes Arbeiten nur mit Speichern oder bei völlig unkritischen Lasten (etwa Heizstäbe eines Pufferspeichers) denkbar.
Das klappt aber nicht mit einem Wechselrichter. Wenn an diesem 10kW Heizstäbe hängen, aber nur 8kW vom Dach kommen, dann regelt der nicht die Spannung von 230V passend herunter, sondern schaltet ab.

AHHHH!!!
Das ist die Beantwortung einige meiner Fragen!

Ich schließe daraus, dass wenn man die Anlage „quasi autark“ mit einem Speicher betreibt und den zeitweise benötigten Mehrstrom über ein „Ladegerät“ dem Speicher zuführt die Anlage auch ohne Anmeldung betreiben könnte. (weis ich auch, völlig unwirtschaftlich die Idee)
Wird schon wieder kompliziert :angry:

Um das noch nicht von Helmut beantwortete zu erläutern:
Wenn du beim E-Versorger keine Einspeisung beantragen willst, darfst du auch nichts einspeisen. Das darf unter keinen Umständen technisch möglich sein. Und das geht eben nur mit einem abgetrennten Inselnetz. Bei einer ans öffentliche Netz geschalteten Einspeisung lässt sich nur schwer sicherstellen, dass keine Leistung ins Netz zurückfließt. Das steht garantiert in der den Technischen Anschlussbedingungen Niederspannung oder der E-Versorger schreibt es anderswo vor.

Man könnte evtl. - aber dann auch nur illegal - die Leistungsflussrichtung am Hausanschluss bzw. Zähler erfassen und sobald diese noch innerhalb des Bezugs-Bereichs zu nahe dem Nullpunkt kommt, den Wechselrichter abregeln. Aber ich kenne bisher keine fertige Lösung dafür. Du bräuchtest ja einen Wechselrichter, der das unterstützt und ein Gerät, das die Leistung und deren Richtung misst. Wenn schlagartig große Verbraucher abschalten, würde vermutlich trotzdem einige Millisekunden lang etwas zurückgespeist, bis das Gerät den Wechselrichter zum Herunterregeln gebracht hat.

Warum möchte der Versorger keine unangemeldete Einspeisung und „Strom geschenkt bekommen“?
Stell dir mal vor, das würde jeder machen. Dann würden vielleicht zeitweise zig Kilowatt „schwarz“ in dein Niederspannungsortsnetz zurückgespeist. Der Versorger schaltet wegen Wartung oder Störfall dieses Netz zufällig mal in diesem Moment ab. Dann herrschen undefinierte Zustände und es steht Rückspannung am Schalter in der Trafostation an, mit der womöglich niemand rechnet.

Das ist jetzt nur unvollständig erklärt und wird technisch nicht in jedem Fall so passieren. Aber dennoch will ich es nicht zu sehr ausweiten.

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Hallo,

wenn Du die Anlage nicht selbst aufbaust, wird der beim Einbau nötige Schriftkram überwiegend vom Ersteller erledigt (wenn es ein Kompetenter ist) und wenn Du auf die Mehrwertsteuerverrechnung verzichtest, hast Du anschließend keinen Schreibkram mehr sondern nur noch monatliche Vergütungen. Die stört nicht weiter.

Gruß, Paran

Ja, das hab ich kapiert. Habe auch die Diskussionen über die Zulässigkeit der Plug & Play Anlagen mitbekommen. Ergo es gibt keine „kleine - große“ Lösung.
Danke allen für die Erleuchtung.

Möglich wäre es die beiden getrennten Netze aufzubauen und dann die Verbraucher umstecken, je nach Leistung der PVA.

OK, man könnte natürlich ein Lastmanagement bauen und dann die Verbraucher mit Schützen zwischen den Netzen automatisch umschalten. Ein Schütz garantiert, dass die Netze auch bei einem Defekt des Schützen, getrennt bleiben.

Die Frage ist aber ob das einfacher als der Papierkram ist!

MfG Peter(TOO)