Photovoltaik, Umstellung auf Eigenverbrauch

Hallo zusammen,

ich habe seit 10 Jahren eine Photovoltaikanlage auf meinem Hausdach. Ich wollte eigentlich von Anfang an es so haben, dass ich Eigenverbrauch habe, aber ich habe da damals, wohl etwas nicht richtig verstanden, weil ich es nicht gemacht habe.
Ich habe beim Bayernwerk nun nochmals nachgefragt, für den selbstgenutzten Strom bekomme ich sogar noch zusätzliches Geld (wieviel stand nicht dabei) und für den eingespeisten Strom, die 0,2874 €.
Ehrlich gesagt, kann ich dies gar nicht glauben, ist dies also wirklich so?

Was ich noch Fragen wollte: Bis jetzt ist es ja so, dass ich zwei Zähler habe, einen für den verbrauchten Strom und zusätzlich einen, für den Eingespeisten Strom.
Was wird, bei der Umstellung auf Eigenverbrauch, anders bzw. neu gemacht und mit welchen Kosten muss ich dafür, so in etwa, rechnen?
Die Gesamtleistung der Anlage ist 8,55 Kw/p

Danke und schöne Grüße

Zori

Eine Vergütung dafür, dass du selber erzeugten Strom direkt verbrauchst, gab es für Anlagen, die bis März 2012 in Betrieb gegangen sind.

Wenn ich in der richtigen Tabelle nachgeschaut habe, bekommst du aktuell für deine Anlage je nach Inbetriebnahmedatum zwischen 19,5 und 18,36 Cent je kWh eingespeisten Stroms.
Da nach einer Tabelle der Wikipedia 2012 die Stromkosten bei über 25 Cent je kWh lagen, kann ich kaum glauben, dass man dir die Anlage damals als Volleinspeisung verbaut hat.

Der Erzeugungszählerm kommt raus (und spart monatliche Kosten), der Haushaltszähler wird durch einen Zweirichtungszähler ersetzt.
Je nach Zustand der Anlage kann das eine Sache weniger Minuten sein, so dass das zuzüglich der Kosten des Zählerwechsels (je nach Netzbetreiber!) vielleicht nur ein paar Drahtbrücken nötig werden.
Wenn der Haushaltszähler jedoch in einem desolaten Zählerschrank ist und man damals neben diesem Schrank einen Zusatzschrank für die PV-Anlage gebaut hat (Geiz ist geil…), dann haben die Netzbetreiber das Recht, am alten Schrank die Änderung zu verweigern.

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Hallo X_Strom,

danke für deine Antwort.

Ich bekomme 28,74 Cent, für den eingespeisten Strom. Die Anlage ist am 1.12.11 in Betrieb genommen worden.
Für den Einspeisungszähler fallen keine Gebühren an, wahrscheinlich habe ich den damals kaufen müssen.

Schöne Grüße

Zori

Da gab es noch eine Vergütung für den selbst genutzten PV-Strom, die zwischen 12,36 und 16,74 Cent je kWh lag.
Wer das nicht gemacht hat und statt dessen auf eine Volleinspeisung gesetzt hat, war sehr, sehr schlecht beraten!

Bei einem Modell, dass den Eigenverbrauch zusätzlich zur Einsparung der Bezugskosten nochmals vergütete, sind auch zwei Zähler notwendig, mal als Beispiel:
10000 kWh Erzeugung (die komplette Erzeugung wird durch einen reinen Erzeugungszähler erfasst)
6000 kWh Einspeisung
2000 kWh Bezug (Einspeisung und Bezug werden durch den Zweirichtungszähler erfasst)

Daraus berechnet der Messstellenbetreiber (in der Regel der lokale Netzbetreiber) das hier:

10000 kWh Erzeugung - 6000 kWh Einspeisung = 4000 kWh Eigenverbrauch

Auf einer der Rechnung stünden dann:
Bezug 2000 kWh * 25 Cent = 500 €

Bei der Gutschrift:
Einspeisung 6000 kWh * 28,74 Cent = 1724,40 €
Eigenverbrauch 4000 kWh * 16,74 Cent = 669,60 €

Das summiert sich dann zu einer Gutschrift von 1894 €.

Bei Volleinspeisung:
6000 kWh Bezug * 25 Cent = 1500€ Rechnung
10000 kWh Einspeisung * 28,74 Cent = 2874 € Gutschrift
In der Summe eine Gutschrift über 1374 €.

Bei diesen beispielhaften Werten hättest du alleine 2012 500€ verschenkt. Ich glaube nicht, dass jemand dir das so installiert hat.

Prüfe das!

(Und leider kann ich dir nicht sagen, ob man diese Umstellen von Volleinspeisung auf Überschusseinspeisung im Nachgang noch ändern kann, ohne die extrem subventionierten Vergütungssätze des Jahres 2011 zu verlieren.)

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Frage einen zugelassenen Elektriker, ob die Umstellung so einfach gemacht werden kann.
Aber nicht die „Pfeife“, die das damals verbockt hat.

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Peinlich berührt muss ich zugeben, dass ich zwar zu dieser Gruppe gehöre, aber zum rechtlichen Teilaspekt der Frage echt nichts sagen kann. Technisch ist es immer machbar - schlimmstenfalls müsste die Zähleranlage ertüchtigt werden.

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