Physik-Frage

Hallo,

normalerweise werden hier ja keine Spiele angesprochen, aber ich will mich nicht noch in zig anderen Foren anmelden:

Deshalb meine Frage:

Wenn ich mit einem realen Auto fahre und beispielsweise bei 100 vom Gas gehe, behalte ich meine Geschwindigkeit ja noch kurze Zeit bei und werde dann LANGSAM langsamer.

Bei jedem Rennspiel bzw. jeder Rennsimulation, die ich kenne (und das sind viele), gibt es allerdings den Sachverhalt, das wenn man vom Gas geht bestimmt knapp 5 km/h pro Sekunde langsamer wird.

Ich kenne kein Rennspiel und keine Rennsimulation, bei der dieser Sachverhalt anders ist.

Warum ist das so? Oder sind Rennwagen in dieser Hinsicht anders gestaltet? Wer hat Ahnung?

Vielen Dank im Voraus

Matze

Hallo

Interessante Frage, muss ich sagen!

Sobald du vom Gas gehst tritt die Motorbremse in Kraft (sofern ein Gang eingelegt ist), welche das Fahrzeug verlangsamt. Rennwagen haben in der Regel andere Motoren, und zwar welche mit mehr Zylindern. Jeder Zylinder bremst mit - also ist bei einem 12 Zylinder Rennwagen eine höhere Bremswirkung der Fall als bei einem 4 Zylinder Fiat 500 oder einer 1 Zylinder Vespa…

Und außerdem wird dies bei den meisten Spielen vernachlässigt, die Beschleunigung, die Geschwindigkeit und das Handling sind den Entwicklern wichtiger! Von der Grafik mal abgesehen…

MFG

Hallo,

Wenn ich mit einem realen Auto fahre und beispielsweise bei
100 vom Gas gehe, behalte ich meine Geschwindigkeit ja noch
kurze Zeit bei und werde dann LANGSAM langsamer.

Nein, wenn man vom Gas geht, wird man eigentlich augenblicklich
langsamer.

Bei jedem Rennspiel bzw. jeder Rennsimulation, die ich kenne
(und das sind viele), gibt es allerdings den Sachverhalt, das
wenn man vom Gas geht bestimmt knapp 5 km/h pro Sekunde
langsamer wird.

Zumindest bei höheren Geschwindigkeiten wirkt der Luftwiderstand
deutlich stärker als bei niedrigeren Geschw. Der nimmt nämlich
quadratisch zur Geschw. zu.
Bei ca. 145km/h hast du also schon etwa doppelt so viel Luftreibung
wie bei 100km/h.

Das Rennmotoren anders gebaut sind, wurde schon gesagt.
Um hohe Beschleunigungen zu erreichen, wird an jeder erdenklichen
Stelle mit Masse gespart. Da ist als im Vergleich zur Fahrzeuggröße
das Gewicht deutlich kleiner und im Motor gibt es deutlich weniger
Schwungmassen, die bei normalen Fahrzeugen einen schönen
Rundlauf gewährleisten. Ergo hat das Rennfahrzeug im Vergleich
viel weniger kinetische Energie bei gleicher Geschw.
Ist so wie der Vergleich zwischen einer Bleikugel und einer
Kugel aus Styropur, welche du mit gleicher Geschw. abschießt.

Wenn mal hörst, wie Rennmotoren beim Test hochlaufen und dann
die Drehzahl wieder abfällt, dann wird klar, das die nicht
so träge sind wie normale Straßenfahrzeuge.
Der Motor ist in Bruchteilen einer Sekunde auf sehr hoher
Drehzahl und geht auch sehr schnell wieder runter.
Ein lahmer Vierzylinder im Straßenfahrzeug läuft da noch ewig
lange nach, dafür hat er schon viel Schwungmasse an der
Kurbelwelle.

Ich kenne kein Rennspiel und keine Rennsimulation, bei der
dieser Sachverhalt anders ist.

Bischen ist das evtl. auch der künstlerischen Freiheit der
Designer unterworfen.

Warum ist das so? Oder sind Rennwagen in dieser Hinsicht
anders gestaltet? Wer hat Ahnung?

Gruß Uwi

Guten Abend.

Wenn ich mit einem realen Auto fahre und beispielsweise bei
100 vom Gas gehe, behalte ich meine Geschwindigkeit ja noch
kurze Zeit bei und werde dann LANGSAM langsamer.

Mitnichten und ohneneffen, nur ist der Effekt nicht so groß wie bei einem Rennfahrzeug. Dass dort dieser Effekt größer ist, liegt an mehreren Dingen:

  • Erstens der Luftwiderstand bei höheren Geschwindizitäten, der schon genannt wurde - wächst, wenn mich nicht alles täuscht, mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, ist also bei 160 km/h nicht etwa doppelt, sondern viermal so hoch wie bei 80.

  • Zweitens werden bei Rennfahrzeugen keine bzw. sehr kleine Schwungmassen verbaut, so dass das Ansprechverhalten des Fahrzeugs ein ganz anderes ist. Mit dem Rennwagen musst du i.a. keine 25% Steigung nehmen (die einzige mir bekannte Ausnahme ist die Nürburgring-Steilstrecke mit 27%, die aber auch schon eine ganze Weile nicht mehr benutzt wird).

  • Rennfahrzeuge drehen wesentlich höher als Straßenfahrzeuge, und bei 10000/min ist die motorische Bremswirkung eine ganz wesentlich größere als bei den vielleicht 2500/min im normalen Verkehr.

  • Massenträgheit: Eineinhalb Tonnen schieben ein bisschen mehr als 750 kg …

Gruß Eillicht zu Vensre

Hallo,

Aus bestimmten Gründen der Spielbarkeit wurde bei vielen Rennsport -
Games die Fahrphysik eher zu Gunsten des Spielers und der Grafik
ausgelegt.

Neuere Titel kenne ich leider nicht, aber die Reihe " Colin Mc Rae " oder " Grand Prix Legends " haben vor Jahren schon mehr Wert auf
Fahrphysik als auf Grafik gelegt…gibt bestimmt noch mehr davon.

mfg

nutzlos

ja, selbstverständlich, aber selbst hardcore-simulationen wie gtr-2, die angehende rennfahrer teilweise sogar zum trainieren benutzen, haben diesen sachverhalt des massiven geschwindigkeiteinbruchs.

deshalb hatte ich mich gewundert.

aber gut, bei rennwagen wäre das jetzt geklärt, die sind halt anders gebaut.

bei anderen spielen (die sind dann aber keine echten simulationen) wird es aufgrund der spielbarkeit so sein.

vielen dank euch allen!

falls noch jemand was zum thema sagen möchte, kann er da ja tun:wink:

Hallo,

DANN MÖCHE ICH " GPL " MAL BESONDERS HERVORHEBEN…

DAMIT KOMMST DU ANFANGS NIMMA UMME KURVE :frowning:(

zock dem MAL…

mfg

nutzlos

Hallo Gerhard,

in den 90-ern gab es die Leistung aktueller HW nicht mal annähernd für den Endanwender. Blieb nur die Systemfrage: Grafik und Gameplay,
oder physialisch angenähert und wenig GRAFIK.

Die CPU hatte in den 90-ern die Last mit der Grafik u.a. ebenfalls
zu tragen. Nvidia Rage 128 oder Matrox MGA G100 / 200 waren keine wirklichen 3D - Chips im heutigen Sinne.

Selbst mit der 3DFX - Durchschleifkarte konnte die GPU weit weniger leisten, als heutige Grafikkarten.
( Von der Unterstützung " 3DFX . Mini GL " mal abgesehen, die eine abgespeckte Variante der " Open GL " war. )

Aber bei allen war die Rechenleistung der CPU dennoch gefragt.

Die Grafikkarten lernten mit der " Nvidia Geforce " oder den ATI
8xxx erst eine reale Entlastung der CPU kennen, weil sie ertmals
intern trigonometrische Berechnungen beherrschten.

Das Rennspiel " GPL " hatte leider nichts davon…weil es wie
Einige leider nicht weiter entwickelt wurde.

mfg

nutzlos

Tach,

zu tragen. Nvidia Rage 128 oder Matrox MGA G100 / 200 waren

Nur der Vollstaendigkeit halber: nVidia Riva 128 (ZX). Rage war die von ATI.

( Von der Unterstützung " 3DFX . Mini GL " mal abgesehen, die
eine abgespeckte Variante der " Open GL " war. )

Glide hiess die Schnittstelle und war durchaus beliebt. Nur halt leider proprietaer und (ab hier AFAIK) auch nicht von OpenGL abgeleitet, auch wenn es heute Glide Wrapper gibt, mit denen man Glide-faehige Spiele auf beliebigen OpenGL-faehigen Grafikkarten spielen kann.

Gruss
Paul

moin moin,

ich kann mich noch an einen Formel1 - Unfall erinnern, wo derjenige, der dem anderen draufgefahren war, sich hinterher entschuldigte, weil das Gaswegnehmen des Vordermanns in etwa einer Vollbremsung mit einem Normal-PKW entsprechen würde … wie gesagt, schon ne Weile her

jetzt: http://www.sportschau.de/sp/stichworte/formel1/motor…

cu Tom