Hallo!
Ich stehe vor der schweren Entscheidung entweder Physik (Dipl.) oder Chemie/Biochemie(Master) zu studieren.
Leider schreckt mich von meinem Lieblingsfach (in der Schule) Chemie die Tatsache ab, 50% und mehr des Studiums (und evtl. Berufs) im Labor zu verbringen.
Auch sollen den 32 (und mehr) Semesterwochenstunden (SWS) in Chemie nur 22 in Physik gegenüber stehen! Ist das wahr?
Für Chemie würde mein größeres Interesse sowie ein Top-Campus sprechen, doch diese negativen Fakten verunsichern mich sehr.
Vielleicht war ja jemand in einer ähnlichen Situation oder kann etwas zu den offensichtlichen höheren Belastungen und der längeren Dauer des Chemiestudiums sagen.
Vielen Dank,
Foxx.
Hi
Ich stehe vor der schweren Entscheidung entweder Physik
(Dipl.) oder Chemie/Biochemie(Master) zu studieren.
Leider schreckt mich von meinem Lieblingsfach (in der Schule)
Chemie die Tatsache ab, 50% und mehr des Studiums (und evtl.
Berufs) im Labor zu verbringen.
Auch sollen den 32 (und mehr) Semesterwochenstunden (SWS) in
Chemie nur 22 in Physik gegenüber stehen! Ist das wahr?
Das kann schon sein. Du darfst aber nicht vergessen, dass ein Physikgrundstudium oft einem Mathematikgrundstudium enstpricht (bei mir war das bis auf einen Schein so) D.h. du verbringst bei 4SWS Vorlesung + 2 SWS Übung noch etwa einen halben bis ganzen Arbeitstag an häuslicher Vorbereitung. Wenn Du dann theoretische Physik hast, erfordert eine Theorievorlesung (4SWS + 2SWS Übung) etwa 2 Arbeitstage Vorbereitung und Nachbereitung. Du stehst dann nicht im Labor sondern sitzt Stunden mit einem Bleistift in der Hand und einem Blatt Papierin der Bibliothek.
Für Chemie würde mein größeres Interesse sowie ein Top-Campus
sprechen, doch diese negativen Fakten verunsichern mich sehr.
Vielleicht war ja jemand in einer ähnlichen Situation oder
kann etwas zu den offensichtlichen höheren Belastungen und der
längeren Dauer des Chemiestudiums sagen.
Als Physiker kann ich Dir nur etwas zu den Belastungen in der Physik sagen .
Rossi
Hi,
Leider schreckt mich von meinem Lieblingsfach (in der Schule)
Chemie die Tatsache ab, 50% und mehr des Studiums (und evtl.
Berufs) im Labor zu verbringen.
Vor deinen Interessen wird dich keiner bewahren können. Ich habe nach meinem Vordilom das Physikstudium abgebrochen und wandte mich gegen ein Informatikstudium, weil ich nicht „den ganzen Tag vor dem Computer sitzen“ wollte. Ich habe Elektrotechnik studiert, die Fachrichtungswahl war dann eindeutiger (Technische Informatik), und heutzutage sitze ich als Softwareentwickler -genau- den ganzen Tag vorm Computer.
Auch sollen den 32 (und mehr) Semesterwochenstunden (SWS) in
Chemie nur 22 in Physik gegenüber stehen! Ist das wahr?
Laß dich davon nicht täuschen: diese 22 SWS können härter als die 32 der Chemiker sein (siehe Rossis Posting). Seinerzeit habe ich mich gewundert, wie meine Frau soviele Stunden (und Scheine) in einem Semester machen konnte. Es waren andere Stunden: sie studierte KOmmunikationsdesign.
Viel Erfolg bei Deiner Berufswahl wünscht
J.
Hallo,
ich studiere zwar weder Chemie noch Physik, aber ich kann Dir nur empfehlen das zu studieren was Dich auch wirklich interessiert. Ansonsten wird das Hochschulstudium zur Qual und Du wirst es früher oder später abbrechen.
In meinem Studiengang wird zwar nicht unbedingt ein Höchstmaß an geistiger Abstraktionsfähigkeit verlangt (in Physik o. Chemie stelle ich mir das anders vor), allerdings muss man in jedem Hochschulstudiengang viel Selbstdisziplin und Fleiß mitbringen. Ansonsten hat man keine Chance da durch zu kommen. Dies macht sich dann meist durch hohe Abbrecherquoten in den ersten Semestern eines Studienganges bemerkbar.
Wie Rossi schon schrieb: Du wirst sehr viel Zeit am Schreibtisch verbringen müssen. Das ist besonders im Sommer schlimm, wenn viele Studis faul auf der Wiese ihres Wohnheims rumliegen.
Fazit: Studier das Fach, welches Dich am stärksten interessiert!
MfG
Stephan
hallo Foxx,
ich schließ mich den anderen an: laß dich von der angegebenen Stundenzahl für Physik nicht täuschen. Ich bin vor allem im Grundstudium einen Großteil der Zeit mit dem Rechnen Übungen (vor allem Mathe und Experimentalphysik) beschäftigt gewesen. Das schwerste für mich war, zu akzeptieren, daß ich nie alle Aufgaben schaffen konnte (das war ich von der Schule gewöhnt, da war ich immer irgendwann fertig). Ich hätte immer noch mehr machen können.
Soweit ich weiß, hat man in Chemie mehr Laborpraktika, daher auch mehr SWS. Wieviel das im einzelnen sind, das weiß ich nicht genau. Allerdings muß ich sagen, daß man im Labor, wenn man die Sachen selber macht besser lernt. In meinem ganzen Vorstudium (Physik) hab ich während der Praktika am meisten gelernt/behalten (außer jetzt natürlich speziell auf die Prüfungen).
Was die Arbeitszeit im Labor angeht, so gibt es auch in der Chemie unterschiedliche Bereiche, in denen man unterschiedlich viel Zeit dort verbringt.
Wie die anderen auch, würde ich sagen: studier auf jeden Fall das, was dich interessiert, sonst schaffst du das Studium nicht.
Grüßle,
Sandra