Hallo,
die Reibung ist ein recht komplexes Thema, denn ein Blick auf Wikipedia zeigt Dir, daß es mindestens 8 verschiedene Arten von Reibung gibt.
In Deinem Experiment handelt es sich um die Haftreibung denke ich. Leider hast Du die „Energie“ nicht genau beschrieben, aber ich gehe mal von der Lageenergie aus. Etwas mehr Infos bei solchen Fragen wäre hilfreich.
Wieso man die Reibung bei der geraden Ebene addieret wundert mich, da sie sich hier auf eine Änderung der Lageenergie gar nicht auswirken kann und das höchstens bei ansteigender Ebene so wäre. Dann müßte man also Energie hineinstecken um die Reibung zu überwinden und den Gegenstand mit Energie „aufladen“, die darin gespeichert wird.
Die Haftreibung ist eine Anziehungskraft zwischen den unterschiedlichen Oberflächen von zwei Objekten, die über die Gravitation (Erdanziehungskraft) zusammen gedrückt werden. Sie bindet die Objekte aneinander und muß bei jeder Bewegung der Objekte zueinander erst einmal irgendwie überwunden werden. Es muß also eine Energie aufgebraucht werden, die nur dazu nötig ist, die Reibungskräfte zu übersteigen. Bei schrägen Ebenen ist die Reibung je nach Winkel unterschiedlich. Je schräger die Ebene, desto weniger Reibungsenergie befindet sich zwischen den Objekten. Beim Aufwärtsfahren muß also einerseits die Reibungsenergie aufgebracht werden und dazu auch noch die Lageenergie in Form von Bewegungsenergie in das Objekt „gesteckt“ werden, um der Schwerkraft entgegen zu wirken. Anders herum nimmt die Reibungsenergie beim Berg runter Fahren wegen der Schrägen Ebene ab und es wird Lageenergie in Form von Bewegungsenergie abgegeben - verursacht durch die Gravtitation. In der Natur hat die Energie nämlich die Eigenschaft sich nach Möglichkeit immer auszugleichen und ein Gleichgewicht zu schaffen. Entgegen der Natur zu arbeiten bedeutet, Energie in ein Objekt hinein zu stecken. Das ganze ist schon etwas simpel erklärt, aber in Wirklichkeit stecken da natürlich viel tiefer gehende Tatsachen dahinter. Der Energieerhaltungssatz ist fundamental: Es kann keine Energie erzeugt werden - alle Energie die da ist wandelt sich nur von einer Form in die andere um. So machst Du das auch in Deinem Experiment. Du mußt Energie von Deinem Körper oder einer anderen Quelle verwenden um das Objekt mit Lageenergie aufzuladen. Nehmen wir mal Deine Muskelkraft dazu, dann entsteht natürlich nebenbei noch Wärme. Die entsteht übrigens beim Überwinden der Reibung ebenso an den Berührungsflächen. Faß mal die Räder nach dem Fahren an: Sie werden warm sein - vielleicht sogar heiß.
Da ich Dein Experiment und die Energiearten leider nicht genau kenne, macht es wenig Sinn sich darauf zu beziehen. Aber grundsätzlich muß man noch etwas bei solchen Experimenten betrachten. Die momentane Energie eines Objektes zu einem bestimmten Zeitpunkt und die Änderung. Durch eine Änderung kommt es natürlich zu einer Addition oder Subtraktion der Energie. Das hängt aber auch davon ab, was man betrachtet: Die Reibungsenergie, Die Lageenergie des einen Objektes, die Wärmeenergie oder auch die ganzen anderen Reibungskräfte, die ich anfangs schon erwähnt habe.
Die Reibungsebene muß ab der Ebene und bergauf addiert werden, weil sie überwunden werden muß, bei der schrägen Ebene nimmt Sie ab und ist gleich Null bei der Senkrechten. Sie verhält sich also je nach den Winkelsummen der Kräfte unterschiedlich. Hast Du schon das Thema Vektoren gehabt? Das sind die Richtungen, in die Kräfte wirken. Man muß Vektoren addieren um die resultierende Kraftrichtung zu berechnen. Sobald das Ergebnis mehr als 90 Grad beträgt, kehrt sich die effektive Kraftrichtung um woraus das Subtrahieren und addieren der Kräfte erfolgt.
Ich hoffe Dir hat das ein wenig geholfen. Ansonsten erkläre die Fragen etwas genauer, vor allem wenn es sich auf Beispiele bezieht. Wie man mit Reibung „umgeht“ ist auch etwas verwaschen ausgedrückt. Besser wäre es, wie sich die Reibung verhält beim Berechnen der Lageenergie oder ähnliches.
schöne Grüße
Crush