Hallo Hannes,
da muß ich Dir leider aufs heftigste
widersprechen.
Das darfst Du gerne, trotzdem stimmt meine Darstellung!
Selbstverständlich kann
man mit einer Pumpe einen gewaltigen
Unterdruck erzeugen, mit dem man eine
Flüssigkeit fördert.
Deine physikalisch sehr präzise Angabe eines „gewaltigen Unterdrucks“ entspricht im günstigsten Fall einem Vakuum d.h. 0 bar. Und genau so habe ich das auch gesagt. Das ist der Wert, den man theoretisch erreichen kann, darunter geht nichts.
Denk z.B. an einen
geschlossenen,starren Behälter, aus dem
Du rauspumpst.
Bei einem geschlossenen Behälter betrachtet man die Druckdifferenz zwischen dem Druck im Schlauch und dem im Behälter (welcher dann den von mir angegebenen Aussendruck ersetzt).
Wenn die Pumpe mitspielt,
kannst Du ein schönes Vakuum
produzieren, indem die Flüssigkeit
rausgesaugt wird.
Das „schöne Vakuum“ sind wiederum 0 bar.
Der Druck im Behälter
ist in diesem Fall kleiner als der
Außendruck, gegen den Du druckseitig
förderst.
Der Außendruck (Atmosphärendruck) ist in diesem Fall auf der Druckseite der Pumpe und spielt bei der Betrachtung keine Rolle. Für die Ansaughöhe ist der Druck im Schlauch und der Druck im Gefäss ausschlaggebend.
Es drückt also nix, es saugt.
Es drückt hier sehr wohl der im Gefäss herrschende Druck das Wasser in den niedrigeren Druck im Schlauch.
Trotzdem hast Du mit den 10 m recht.
Die 10 m gelten aber nur für mein Beispiel eines offenen Gefäßes, bei dem der Atmosphärendruck auf das Wasser wirkt (was ja auch der Hintergrund der ursprünglichen Frage war). Bei Deinem Beispiel mit dem geschlossenen Gefäß, in dem ein vergleichsweise niedriger Druck herrscht, ist die theoretisch zu erreichende Ansaughöhe geringer, sie beträgt wie gesagt ungefähr 1 m pro 0,1 bar Druckdifferenz zwischen Schlauch und Gefäß.
Das
liegt aber daran, daß Wasser bei 20°C und
1 bar Druck einen Dampfdruck von 0,02337
bar hat. Wenn Du also eine Wassersäule
von 10 m Höhe angesaugt hast, so wird Dir
das Wasser an der Oberfläche verdampfen,
du pumpst sozusagen heiße Luft und es
geht nix mehr.
Dass das Wasser auf Grund des im Schlauch herrschenden Unterdrucks verdampft stimmt. Das bewirkt am Ende, dass die praktisch zu erreichende Ansaughöhe immer geringer ist als die theoretische. Bei welcher Höhe dieser Punkt erreicht wird, hängt aber wie oben geschildert vom Druck auf die Flüssigkeit ab, sei es nun der Druck in einem geschlossenen Gefäß oder der Atmosphärendruck in einem offenen. Heiß ist dieser Dampf allerdings nicht, aber durch die Verdampfung wird das Wasser kälter.
Dem kann man aber
abhelfen, indem man eine Tauchpumpe
verwendet. Mit so einem Ding kann man
praktisch unbeschränkte Förderhöhen
erreichen, da man drückt und nicht saugt.
So isses!
Gruß, Niels