Hallo oder auch Moin moin!
Zu Aufgabe 1:
Sorry, dein Ansatz mit dem Gay-Lussac-Gesetz V1/T1=V2/T2 ist unbrauchbar, weil das für Gase gilt.
Wasser im Bereich 10 bis 80 Grad Celsius ist aber bekanntlich flüssig.
(Okay, jetzt kannst du mit der Stirn gegen die Wand schlagen und sagen: Tätäää!)
Für Flüssigkeiten gibt es einen Volumenausdehnungskoeffizienten gamma.
In meiner Formelsammlung steht für Wasser zwar 0,000207/K, aber wenn bei dir 0,0004/K gegeben ist, nehmen wir das mal.
Rechnung:
Volumenzunahme = Anfangsvolumen * gamma * Temperaturdifferenz.
Delta_V = V * gamma * Delta_T
Delta_V = 650 Liter * 0,0004/K * 70K = 18,2 Liter.
Nach dem Erwärmen nimmt das Wasser also 18,2 Liter mehr Volumen ein.
Die Heizung selber dehnt sich aber auch aus und schafft somit mehr Platz für das Wasser.
Für Festkörper gibt es den linearen Ausdehnungskoeffizienten alpha.
Da stimmt meine Formelsammlung mit deiner Angabe ganz gut überein, alpha = 0,000012/K.
Diese Zahl eignet sich für die Ausdehnung eines linearen Gebildes, wie z.B. eines Stahlträgers.
Man kann dann berechnen, um wie viel er beim Erwärmen länger wird.
Die Heizung ist nun ja ein räumlicher Körper. Dafür braucht man wieder den Volumenausdehnungskoeffizienten.
Der ist aber einfach dreimal so groß wie der lineare.
gamma = 3 * alpha = 3 * 0,000012/K = 0,000036/K.
((Falls von Interesse: Begründung: Wenn z.B. ein Würfel mit der Kantenlänge a=1 in jeder Richtung um Delta_a länger wird, dann steigt das Volumen auf
(1+Delta_a)^3 = 1^3 + 3*1^2*Delta_a + 3*1*Delta_a^2 + Delta_a^3.
(binomische Formel für hoch 3).
Da Delta_a irre klein ist, wirken sich die Terme mit Delta_a^2 und Delta_a^3 praktisch nicht aus.
Bleibt: (1+Delta_a)^3 = 1^3 + 3*1^2*Delta_a = 1 + 3*Delta_a
Das neue Volumen ist also um 3*Delta_a größer, wobei Delta_a die lineare Ausdehnung ist))
Die Volumenzunahme der Heizung ist somit:
Delta_V = V * gamma * Delta_T
Delta_V = 650 Liter * 0,000036/K * 70K = 1,638 Liter.
Die Heizung schafft beim Erwärmen also 1,638 Liter mehr Platz für das heiße Wasser.
Das heiße Wasser braucht aber (siehe oben) 18,2 Liter mehr Platz.
Daher muss das Ausdehnungsgefäß die restlichen 18,2 Liter - 1,638 Liter = 16,562 Liter aufnehmen.
Zu Aufgabe 2:
Das ist nun wirklich ein Gas und geht eigentlich ganz einfach.
Dein oben fälschlich verwendetes Gay-Lussac-Gesetz und das Boyle-Mariotte-Gesetz ergeben ja (bekanntlich?) das allgemeine Gasgesetz:
p1*V1/T1 = p2*V2/T2.
Teil 1 der Rechnung:
40 Liter Gas werden von 10°C = 283K auf 25°C = 298K erwärmt. Das Gas bleibt in der Flasche, also ist V konstant und kürzt sich raus.
Bleibt:
p1/T1 = p2/T2
Der Druck steigt von p1 = 11bar auf p2:
11bar / 283K = p2 / 298K --> aufgelöst p2 = 11,583bar
Teil 2 der Rechnung:
Die Flasche wird aufgedreht, Gas wird entnommen. Es entspannt sich auf 1bar. Diesmal soll die Temperatur konstant sein und kürzt sich daher raus.
Bleibt:
p1*V1 = p2*V2
11,883bar * 40Liter = 1bar * V2 --> aufgelöst V2 = 463,3 Liter.
Davon bleiben 40 Liter in der Flasche, denn wenn innen und außen 1bar herrscht, kommt kein Gas mehr raus.
Folglich kriegt man 463,3 Liter - 40 Liter = 423,3 Liter Gas aus der Flasche.
Alles roger?
So long
Eckard