ich bin ehrlich schockiert! das was da gerade gelesen habe reist dem fass den boden aus!
Für mich ist ja alles irgendwie kunst was den ausdruck einer meinung darstellt, aber davon war ich wirklich überrascht.
Es geht um den künstler piero manzoni, der hat in den sechziger jahren seine eigne sch… in dosen gefüllt und hat das zeug auch noch verkauft und heute ist so eine portio „künstersch…“ wie er sie genannt hat 300000$ wert das kann ich nicht fassen!
Es geht um den künstler piero manzoni, der hat in den
sechziger jahren seine eigne sch… in dosen gefüllt und hat
das zeug auch noch verkauft und heute ist so eine portio
„künstersch…“ wie er sie genannt hat 300000$ wert das kann
ich nicht fassen!
Naja, im Grunde genommen provoziert er doch damit nur die
Kunstkäufer, die bereit sind, für eben „jeden Scheiß“ Unsummen
auszugeben, Hauptsache, es steht ein bestimmter Name drauf.
Wenn er, was ich jetzt gar nicht mehr weiß, seine Kacke tatsächlich
losbekommen haben sollte, dann hätte allein das den Sinn seiner
Aktion begründet.
Dem Konzeptkünstler Manzoni ging es offenbar gleich wie dir: er
musste ‚etwas loswerden‘:
„Künstlerscheiße (auch merda d’artista) ist ein berühmtes Projekt des
italienischen Konzeptkünstler Piero Manzoni. Im Jahre 1961 füllte er
jeweils 30 Gramm seiner eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verschloss
diese geruchsfest. Die Dosen wurden einzeln von 001 bis 090
durchnummeriert und mehrsprachig als merda d’artista oder auch
Künstlerscheiße beschriftet. Die Dosen verkaufte der Künstler
schließlich zum Preis von Gold des gleichen Gewichts. Manzonis Werk
ist beeinflusst von Ideen der Ready-mades Marcel Duchamps. Die
Metapher der Künstlerscheiße deutet darauf hin, dass das Werk eines
Künstler - allgemeiner jedes kreativ produktiven Menschen - aus dem
tiefsten Inneren (in diesem Fall ironischerweise wortwörtlich
genommen) kommt. Die Aktion erntete erwartungsgemäß viel Aufsehen und
wurde berühmt, für die einen aufgrund des radikalen Bruchs mit der
künstlerischen Tradition, für die anderen als offensichtliches
Zeichen der Degeneration und Dekadenz der modernen Kunst. Die Dosen
wurden alle verkauft und sind heute in verschiedenen Sammlungen auf
der ganzen Welt verstreut. Sie haben heute einen deutlich höheren
Wert als den von Manzoni angesetzten (rd. 30.000 €). Einige davon
sind - wahrscheinlich durch den Zerfallprozess der darin enthaltenen
Gase und die Korrosion der Metallwände - bereits „explodiert“.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Künstlerscheiße
Das ist eben der grosse Unterschied zwischen Künstlern und
Normalbürgern: dass Künstler die Idee zuerst haben und
Normalbürgerinnen deshalb neidisch sind.
Manzonis
Werk
ist beeinflusst von Ideen der Ready-mades Marcel Duchamps.
Hier irrt Wikipedia.
Ein Ready-Made ist ein Kunstwerk, das aus einem schon bestehenden bekannten Gegenstand besteht, der zur Kunst erklärt und „auf den Sockel gestellt“ wird (symbolisch wie auch real). Verfremdungen kommen vor, sind aber selten.
Die Kacke-Arbeit von Manzoni fällt unter den Begriff „Multiples“, der bei Wiki zutreffend beschrieben ist:
Unter einem Multiple versteht man eine künstlerische Arbeit aus einer bestimmten Anzahl von seriell hergestellten Objekten, die ökonomisch, materiell und ästhetisch gleichwertig sind, das die Existenz und Abwesenheit der anderen Objekte seiner Serie reflektiert und das vom Künstler als Multiple autorisiert ist.
Man kann über die Büchsen denken wie man will. Bedenken sollte man doch, dass in den 60er Jahren ein Boom in den Kunstwelt losbrach, der durch „Objets-trouvés“, „Ready-Mades“ (Duchamps z.B.), „Multiples“ (Beuys z.B.) und durch Gegenstände abgewandelte Gemälde (Rauschenberg, Spoerri z.B.) gezeichnet war.
Und eins garantiere ich Dir: In den Kack-Büchsen ist sicher ein gutes Pfund Ironie mit eingepackt .
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